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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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liefen herbei, klopften an die Tonne, und die Schlauern im Volke vermutheten schon die verwünschte Frau Sigbritte darin. Der König aber hatte sein Schwert blank gezogen, kam herbei, und Alt und Jung fürchtete seine letzte Gewaltthat. So kam Frau Sigbritte glücklich ins Schiff, ward droben ausgepackt und trat dann neben die Königin, froh und zornig, an Bord.

Was der König aber auf seinem linken Arme trug, war eine goldene Urne. Als auch er hinaufgestiegen, übergab er sie seiner Isabella und sprach gerührt zu ihr: Sieh hinein! es ist die Asche meiner Düvecke! -- Sie hat mich so viel gekostet -- bewahre sie kostbar dir und mir! -- Und das gute Weib ging selbst und bewahrte sie an dem bewachtesten Orte, am Bette zu ihrem Haupte. Und um mit einigem Ansehen zu scheiden, feuerte alles Geschütz von den Schiffen zugleich den Abschiedsschuß, und im Rauche verhüllt zogen sie hin.

Die meisten und gerade die reichbeladenen, scheiterten aber in einem Sturme, und auch von den wenigen aus dem Lande geretteten Schätzen wurden nur wenige aus der See gerettet, als sie bei ter Beer auf Walchern landeten. Frau Sigbritte aber tröstete den König wieder, wie schon vor der Abreise, und versprach ihm, ihn zum Burgemeister in Amsterdam zu machen und versicherte ihn, daß er dem Amte wohl würde vorstehen können, ob es gleich viel schwerer und schwieriger sei, nach den Gesetzen Anderer mit strengvorgeschriebenen

liefen herbei, klopften an die Tonne, und die Schlauern im Volke vermutheten schon die verwünschte Frau Sigbritte darin. Der König aber hatte sein Schwert blank gezogen, kam herbei, und Alt und Jung fürchtete seine letzte Gewaltthat. So kam Frau Sigbritte glücklich ins Schiff, ward droben ausgepackt und trat dann neben die Königin, froh und zornig, an Bord.

Was der König aber auf seinem linken Arme trug, war eine goldene Urne. Als auch er hinaufgestiegen, übergab er sie seiner Isabella und sprach gerührt zu ihr: Sieh hinein! es ist die Asche meiner Düvecke! — Sie hat mich so viel gekostet — bewahre sie kostbar dir und mir! — Und das gute Weib ging selbst und bewahrte sie an dem bewachtesten Orte, am Bette zu ihrem Haupte. Und um mit einigem Ansehen zu scheiden, feuerte alles Geschütz von den Schiffen zugleich den Abschiedsschuß, und im Rauche verhüllt zogen sie hin.

Die meisten und gerade die reichbeladenen, scheiterten aber in einem Sturme, und auch von den wenigen aus dem Lande geretteten Schätzen wurden nur wenige aus der See gerettet, als sie bei ter Beer auf Walchern landeten. Frau Sigbritte aber tröstete den König wieder, wie schon vor der Abreise, und versprach ihm, ihn zum Burgemeister in Amsterdam zu machen und versicherte ihn, daß er dem Amte wohl würde vorstehen können, ob es gleich viel schwerer und schwieriger sei, nach den Gesetzen Anderer mit strengvorgeschriebenen

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:50:59Z)

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/119>, abgerufen am 25.11.2024.