Jch will Den Käufer nicht betrügen, Sire. -- Wenn Sie Mich anzustellen würdigen, so wollen Sie nur die vorgewog'ne That. Sie wollen Nur meinen Arm und meinen Muth im Felde, Nur meinen Kopf im Rathe. Was ich leiste, Gehört dem Thron. Die Schönheit meines Werks, Das Selbstgefühl, die Wollust des Erfinders Fließt in den königlichen Schatz. Von diesem Werd' ich besoldet mit Maschinenglück, Und, wie Maschinen brauchen, unterhalten. Nicht meine Thaten -- ihr Empfang am Throne Soll meiner Thaten Endzweck seyn. Mir aber, Mir hat die Tugend eignen Werth. Das Glück, Das der Monarch mit meinen Händen pflanzte, Erschüf' ich selbst und Freude wäre mir Und eigne Wahl, was mir nur Pflicht seyn sollte. Jch würde schwelgen von dem Königsrecht Der innern Geistesbilligung -- mein Amt Rebellisch übertreffen, und gesättigt Von dem Bewußtseyn meiner That, sogar Das Wohlgefallen meines Herrn entbeh- ren.
Und
Jch will Den Kaͤufer nicht betruͤgen, Sire. — Wenn Sie Mich anzuſtellen wuͤrdigen, ſo wollen Sie nur die vorgewog'ne That. Sie wollen Nur meinen Arm und meinen Muth im Felde, Nur meinen Kopf im Rathe. Was ich leiſte, Gehoͤrt dem Thron. Die Schoͤnheit meines Werks, Das Selbſtgefuͤhl, die Wolluſt des Erfinders Fließt in den koͤniglichen Schatz. Von dieſem Werd' ich beſoldet mit Maſchinengluͤck, Und, wie Maſchinen brauchen, unterhalten. Nicht meine Thaten — ihr Empfang am Throne Soll meiner Thaten Endzweck ſeyn. Mir aber, Mir hat die Tugend eignen Werth. Das Gluͤck, Das der Monarch mit meinen Haͤnden pflanzte, Erſchuͤf' ich ſelbſt und Freude waͤre mir Und eigne Wahl, was mir nur Pflicht ſeyn ſollte. Jch wuͤrde ſchwelgen von dem Koͤnigsrecht Der innern Geiſtesbilligung — mein Amt Rebelliſch uͤbertreffen, und geſaͤttigt Von dem Bewußtſeyn meiner That, ſogar Das Wohlgefallen meines Herrn entbeh- ren.
Und
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Jch will
Den Kaͤufer nicht betruͤgen, Sire. — Wenn
Sie
Mich anzuſtellen wuͤrdigen, ſo wollen
Sie nur die vorgewog'ne That. Sie wollen
Nur meinen Arm und meinen Muth im Felde,
Nur meinen Kopf im Rathe. Was ich leiſte,
Gehoͤrt dem Thron. Die Schoͤnheit meines
Werks,
Das Selbſtgefuͤhl, die Wolluſt des Erfinders
Fließt in den koͤniglichen Schatz. Von dieſem
Werd' ich beſoldet mit Maſchinengluͤck,
Und, wie Maſchinen brauchen, unterhalten.
Nicht meine Thaten — ihr Empfang am Throne
Soll meiner Thaten Endzweck ſeyn. Mir aber,
Mir hat die Tugend eignen Werth. Das
Gluͤck,
Das der Monarch mit meinen Haͤnden
pflanzte,
Erſchuͤf' ich ſelbſt und Freude waͤre mir
Und eigne Wahl, was mir nur Pflicht
ſeyn ſollte.
Jch wuͤrde ſchwelgen von dem Koͤnigsrecht
Der innern Geiſtesbilligung — mein Amt
Rebelliſch uͤbertreffen, und geſaͤttigt
Von dem Bewußtſeyn meiner That, ſogar
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Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/140>, abgerufen am 22.11.2024.
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