Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 1. Halle, 1791.und Orkane speyt Wasser aus, bis ihr unsre*) Kent findet seinen guten König in dieser Hütte, *) 3. Aufz. 2. Auftr. N 5
und Orkane ſpeyt Waſſer aus, bis ihr unſre*) Kent findet ſeinen guten Koͤnig in dieſer Huͤtte, *) 3. Aufz. 2. Auftr. N 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <cit> <quote><pb facs="#f0225" n="201"/> und Orkane ſpeyt Waſſer aus, bis ihr unſre<lb/> Thuͤrme uͤberſchwemmt und ſelbſt die Wetterhaͤh-<lb/> ne erſaͤuft habt! Jhr ſchwefelvollen und gleich<lb/> Gedanken ſchnellen Blitze, Vorlaͤufer der Eichen<lb/> zerſplitternden Donnerkeile, ſengt mein weißes<lb/> Haupt! Und du allerſchuͤtternder Donner, ſchlage<lb/> die dicke Ruͤndung der Welt flach! Zerbrich die<lb/> Form der Natur, und vernichte auf einmal alle<lb/> die urſpruͤnglichen Keime, woraus der undankbare<lb/> Menſch entſpringt — — —<lb/> — Brauſe und tobe dir den ganzen Schlauch<lb/> aus! ſpey Feuer! ſtroͤme Regen! weder Regen,<lb/> noch Wind, weder Donner, noch Feuer ſind<lb/> meine Toͤchter! Jch tadle Euch nicht Eurer Un-<lb/> freundlichkeit wegen, Jhr Elemente! Euch gab<lb/> ich keine Koͤnigreiche, nannte Euch nie Kinder;<lb/> Jhr ſeyd mir keinen Gehorſam ſchuldig. Befrie-<lb/> digt alſo Euer ſchreckliches Wohlgefallen! Hier<lb/> ſteh' ich, Euer Sclav, ein armer ſchwacher und<lb/> verachteter Greis! — Und doch nenn' ich Euch<lb/> knechtiſche Werkzeuge, die Jhr in Verſtaͤndniß<lb/> mit zwey verderblichen Toͤchtern eure Schlachtord-<lb/> nungen in der Hoͤhe gegen einen ſo alten und wei-<lb/> ßen Kopf auffuͤhrt, wie dieſer iſt! — Oh! oh!<lb/> das iſt ſchaͤndlich!„</quote> </cit> <note place="foot" n="*)">3. Aufz. 2. Auftr.</note><lb/> <p>Kent findet ſeinen guten Koͤnig in dieſer<lb/> fuͤrchterlichen Situation. Er bittet ihn in eine<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Huͤtte,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0225]
und Orkane ſpeyt Waſſer aus, bis ihr unſre
Thuͤrme uͤberſchwemmt und ſelbſt die Wetterhaͤh-
ne erſaͤuft habt! Jhr ſchwefelvollen und gleich
Gedanken ſchnellen Blitze, Vorlaͤufer der Eichen
zerſplitternden Donnerkeile, ſengt mein weißes
Haupt! Und du allerſchuͤtternder Donner, ſchlage
die dicke Ruͤndung der Welt flach! Zerbrich die
Form der Natur, und vernichte auf einmal alle
die urſpruͤnglichen Keime, woraus der undankbare
Menſch entſpringt — — —
— Brauſe und tobe dir den ganzen Schlauch
aus! ſpey Feuer! ſtroͤme Regen! weder Regen,
noch Wind, weder Donner, noch Feuer ſind
meine Toͤchter! Jch tadle Euch nicht Eurer Un-
freundlichkeit wegen, Jhr Elemente! Euch gab
ich keine Koͤnigreiche, nannte Euch nie Kinder;
Jhr ſeyd mir keinen Gehorſam ſchuldig. Befrie-
digt alſo Euer ſchreckliches Wohlgefallen! Hier
ſteh' ich, Euer Sclav, ein armer ſchwacher und
verachteter Greis! — Und doch nenn' ich Euch
knechtiſche Werkzeuge, die Jhr in Verſtaͤndniß
mit zwey verderblichen Toͤchtern eure Schlachtord-
nungen in der Hoͤhe gegen einen ſo alten und wei-
ßen Kopf auffuͤhrt, wie dieſer iſt! — Oh! oh!
das iſt ſchaͤndlich!„ *)
Kent findet ſeinen guten Koͤnig in dieſer
fuͤrchterlichen Situation. Er bittet ihn in eine
Huͤtte,
*) 3. Aufz. 2. Auftr.
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