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Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Ideen zu einer Kriminalpsychologie. Halle, 1792.

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sagt sogar: "Der Hauptendzweck einer Srafe
besteht darin, um dadurch einen Eindruck
bey andern zu machen, und sie abzuhalten,
die Ruhe und Sicherheit des Staats nicht fer-
ner durch gleiche oder ähnliche Vergehungen
zu stören, und behauptet in der Folge, dass,
um diesen Hauptendzweck desto gewisser zu er-
reichen, eine Schärfung der Strafe erlaubt
sey*). -- Allein so alt auch die Gültigkeit die-
ses Satzes ist, und so wichtige Auctoritäten er
für sich hat**); mir scheinen doch gegen die

Wahr-
*) Grundsätze d. d. peinl. Rechts, I. Th. §. 71. 74.
u. a. vergl. die daselbst citirren Stellen.
**) Selbst Beccaria sagt in seiner Schrift dei delitti e
delle pene §. XII. "Il fine dunque (delle pene) non
e altro, che d'impedire il reo dal far nuovi danni
ai suoi Cittadini, e di rimouvere gli altri dal farne
uguali." -- So auch H. Hufeland, dem das Na-
turrecht schon so viel dankt, und auf den das po-
sitive Recht hofft. Es heist in seinen Lehrsätzen
des Naturrechts §. 243. Strafe ist Zufügung eines
Uebels wegen einer begangnen Handlung, um
entweder den Handelnden oder andre von ähnlichen
künftigen Handlungen abzuschrecken." vergl.
§. 579.
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ſagt ſogar: „Der Hauptendzweck einer Srafe
beſteht darin, um dadurch einen Eindruck
bey andern zu machen, und ſie abzuhalten,
die Ruhe und Sicherheit des Staats nicht fer-
ner durch gleiche oder ähnliche Vergehungen
zu ſtören, und behauptet in der Folge, daſs,
um dieſen Hauptendzweck deſto gewiſſer zu er-
reichen, eine Schärfung der Strafe erlaubt
sey*). — Allein ſo alt auch die Gültigkeit die-
ſes Satzes iſt, und ſo wichtige Auctoritäten er
für ſich hat**); mir ſcheinen doch gegen die

Wahr-
*) Grundſätze d. d. peinl. Rechts, I. Th. §. 71. 74.
u. a. vergl. die daſelbſt citirren Stellen.
**) Selbſt Beccaria ſagt in ſeiner Schrift dei delitti e
delle pene §. XII. „Il fine dunque (delle pene) non
e altro, che d'impedire il reo dal far nuovi danni
ai ſuoi Cittadini, e di rimouvere gli altri dal farne
uguali.„ — So auch H. Hufeland, dem das Na-
turrecht ſchon ſo viel dankt, und auf den das po-
ſitive Recht hofft. Es heiſt in ſeinen Lehrſätzen
des Naturrechts §. 243. Strafe iſt Zufügung eines
Uebels wegen einer begangnen Handlung, um
entweder den Handelnden oder andre von ähnlichen
künftigen Handlungen abzuſchrecken.„ vergl.
§. 579.
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[71/0073] ſagt ſogar: „Der Hauptendzweck einer Srafe beſteht darin, um dadurch einen Eindruck bey andern zu machen, und ſie abzuhalten, die Ruhe und Sicherheit des Staats nicht fer- ner durch gleiche oder ähnliche Vergehungen zu ſtören, und behauptet in der Folge, daſs, um dieſen Hauptendzweck deſto gewiſſer zu er- reichen, eine Schärfung der Strafe erlaubt sey *). — Allein ſo alt auch die Gültigkeit die- ſes Satzes iſt, und ſo wichtige Auctoritäten er für ſich hat **); mir ſcheinen doch gegen die Wahr- *) Grundſätze d. d. peinl. Rechts, I. Th. §. 71. 74. u. a. vergl. die daſelbſt citirren Stellen. **) Selbſt Beccaria ſagt in ſeiner Schrift dei delitti e delle pene §. XII. „Il fine dunque (delle pene) non e altro, che d'impedire il reo dal far nuovi danni ai ſuoi Cittadini, e di rimouvere gli altri dal farne uguali.„ — So auch H. Hufeland, dem das Na- turrecht ſchon ſo viel dankt, und auf den das po- ſitive Recht hofft. Es heiſt in ſeinen Lehrſätzen des Naturrechts §. 243. Strafe iſt Zufügung eines Uebels wegen einer begangnen Handlung, um entweder den Handelnden oder andre von ähnlichen künftigen Handlungen abzuſchrecken.„ vergl. §. 579. E 4

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Zitationshilfe: Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Ideen zu einer Kriminalpsychologie. Halle, 1792, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_crimipsyche_1792/73>, abgerufen am 25.11.2024.