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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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krankt nach Frankreich zurückkehren, worauf ein Engländer, gleichfalls Wilhelm genannt, an seine Stelle trat. Schnaase (V. S. 242) hebt dieses mit dem begründeten Bemerken hervor, dass demnach um diese Zeit die Kunst schon ganz in die Hände der Werkverständigen aus dem Laienstande übergegangen war und dass die Geistlichen und Mönche sich dabei nur als Bauherrn verhielten. In den grössern, aus der Römerzeit übrig gebliebenen Städten war die Baukunst auch stets von dem Laienstande forterhalten worden, wie z. B. erzählt wird, dass im Jahr 1219 das Gewölbe an der Apostelkirche zu Cöln per Alberonem laicum geschlossen worden sei.1) Auch der im J. 1330 oder 1331 verstorbene Obermeister Johannes beim Dombau zu Cöln wird im dortigen Necrologium von Gross-St.-Martin aufgeführt: "15. Mart. Johannes laicus rector operis majoris eccles. Colon."2) Der englische Baumeister Wilhelm arbeitete nach den Zeichnungen des französischen Wilhelm und mit den von ihm herangebildeten Arbeitern fort, wobei aber sofort der altenglische Baustyl wieder in einzelnen Theilen, besonders in der beibehaltenen Krypta hervortrat. Die Verbindung zwischen der französischen und englischen Baukunst vermittelten übrigens damals nicht allein die aus Frankreich stammenden Cisterciensermönche, sondern ebenso die Templer, welche vorzugsweise aus Franzosen bestanden und sich seit der Mitte des 12ten Jahrh. auch in England ausbreiteten. Die Templerkirche zu London ist in ihrem ältern Theile, welcher schon im J. 1185 die Weihe erhielt und nach dem Vorbilde der heiligen Grabkirche zu Jerusalem, wie die Templerkirchen gewöhnlich, einen Rundbau bildet, mit Hinneigung zum französischen Style erbaut oder gehört schon der Uebergangsform an. Ebenso verhält es sich mit der Vorhalle, der sog. Galiläa auf der Westseite des Doms zu Durham, welche zwischen 1180 - 1197 entstanden ist,3) - mit den untern Theilen des Langhauses in der Kathedrale von Chichester aus ungefähr derselben Zeit, - mit dem Chore

1) Schnaase, V. S. 347 Anm.
2) Schnaase, V. S. 587, Anm. *.
3) Schnaase, V. S. 248.

krankt nach Frankreich zurückkehren, worauf ein Engländer, gleichfalls Wilhelm genannt, an seine Stelle trat. Schnaase (V. S. 242) hebt dieses mit dem begründeten Bemerken hervor, dass demnach um diese Zeit die Kunst schon ganz in die Hände der Werkverständigen aus dem Laienstande übergegangen war und dass die Geistlichen und Mönche sich dabei nur als Bauherrn verhielten. In den grössern, aus der Römerzeit übrig gebliebenen Städten war die Baukunst auch stets von dem Laienstande forterhalten worden, wie z. B. erzählt wird, dass im Jahr 1219 das Gewölbe an der Apostelkirche zu Cöln per Alberonem laicum geschlossen worden sei.1) Auch der im J. 1330 oder 1331 verstorbene Obermeister Johannes beim Dombau zu Cöln wird im dortigen Necrologium von Gross-St.-Martin aufgeführt: „15. Mart. Johannes laicus rector operis majoris eccles. Colon.“2) Der englische Baumeister Wilhelm arbeitete nach den Zeichnungen des französischen Wilhelm und mit den von ihm herangebildeten Arbeitern fort, wobei aber sofort der altenglische Baustyl wieder in einzelnen Theilen, besonders in der beibehaltenen Krypta hervortrat. Die Verbindung zwischen der französischen und englischen Baukunst vermittelten übrigens damals nicht allein die aus Frankreich stammenden Cisterciensermönche, sondern ebenso die Templer, welche vorzugsweise aus Franzosen bestanden und sich seit der Mitte des 12ten Jahrh. auch in England ausbreiteten. Die Templerkirche zu London ist in ihrem ältern Theile, welcher schon im J. 1185 die Weihe erhielt und nach dem Vorbilde der heiligen Grabkirche zu Jerusalem, wie die Templerkirchen gewöhnlich, einen Rundbau bildet, mit Hinneigung zum französischen Style erbaut oder gehört schon der Uebergangsform an. Ebenso verhält es sich mit der Vorhalle, der sog. Galiläa auf der Westseite des Doms zu Durham, welche zwischen 1180 – 1197 entstanden ist,3) – mit den untern Theilen des Langhauses in der Kathedrale von Chichester aus ungefähr derselben Zeit, – mit dem Chore

1) Schnaase, V. S. 347 Anm.
2) Schnaase, V. S. 587, Anm. *.
3) Schnaase, V. S. 248.
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krankt nach Frankreich zurückkehren, worauf ein Engländer, gleichfalls Wilhelm genannt, an seine Stelle trat. Schnaase (V. S. 242) hebt dieses mit dem begründeten Bemerken hervor, dass demnach um diese Zeit die Kunst schon ganz in die Hände der Werkverständigen aus dem Laienstande übergegangen war und dass die Geistlichen und Mönche sich dabei nur als Bauherrn verhielten. In den grössern, aus der Römerzeit übrig gebliebenen Städten war die Baukunst auch stets von dem Laienstande forterhalten worden, wie z. B. erzählt wird, dass im Jahr 1219 das Gewölbe an der Apostelkirche zu Cöln per Alberonem <hi rendition="#g">laicum</hi> geschlossen worden sei.<note place="foot" n="1)">Schnaase, V. S. 347 Anm.<lb/></note> Auch der im J. 1330 oder 1331 verstorbene Obermeister Johannes beim Dombau zu Cöln wird im dortigen Necrologium von Gross-St.-Martin aufgeführt: &#x201E;15. Mart. Johannes laicus rector operis majoris eccles. Colon.&#x201C;<note place="foot" n="2)">Schnaase, V. S. 587, Anm. *.<lb/></note> Der englische Baumeister Wilhelm arbeitete nach den Zeichnungen des französischen Wilhelm und mit den von ihm herangebildeten Arbeitern fort, wobei aber sofort der altenglische Baustyl wieder in einzelnen Theilen, besonders in der beibehaltenen Krypta hervortrat. Die Verbindung zwischen der französischen und englischen Baukunst vermittelten übrigens damals nicht allein die aus Frankreich stammenden Cisterciensermönche, sondern ebenso die Templer, welche vorzugsweise aus Franzosen bestanden und sich seit der Mitte des 12ten Jahrh. auch in England ausbreiteten. Die Templerkirche zu London ist in ihrem ältern Theile, welcher schon im J. 1185 die Weihe erhielt und nach dem Vorbilde der heiligen Grabkirche zu Jerusalem, wie die Templerkirchen gewöhnlich, einen Rundbau bildet, mit Hinneigung zum französischen Style erbaut oder gehört schon der Uebergangsform an. Ebenso verhält es sich mit der Vorhalle, der sog. Galiläa auf der Westseite des Doms zu Durham, welche zwischen 1180 &#x2013; 1197 entstanden ist,<note place="foot" n="3)">Schnaase, V. S. 248.</note> &#x2013; mit den untern Theilen des Langhauses in der Kathedrale von Chichester aus ungefähr derselben Zeit, &#x2013; mit dem Chore
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[626/0646] krankt nach Frankreich zurückkehren, worauf ein Engländer, gleichfalls Wilhelm genannt, an seine Stelle trat. Schnaase (V. S. 242) hebt dieses mit dem begründeten Bemerken hervor, dass demnach um diese Zeit die Kunst schon ganz in die Hände der Werkverständigen aus dem Laienstande übergegangen war und dass die Geistlichen und Mönche sich dabei nur als Bauherrn verhielten. In den grössern, aus der Römerzeit übrig gebliebenen Städten war die Baukunst auch stets von dem Laienstande forterhalten worden, wie z. B. erzählt wird, dass im Jahr 1219 das Gewölbe an der Apostelkirche zu Cöln per Alberonem laicum geschlossen worden sei. 1) Auch der im J. 1330 oder 1331 verstorbene Obermeister Johannes beim Dombau zu Cöln wird im dortigen Necrologium von Gross-St.-Martin aufgeführt: „15. Mart. Johannes laicus rector operis majoris eccles. Colon.“ 2) Der englische Baumeister Wilhelm arbeitete nach den Zeichnungen des französischen Wilhelm und mit den von ihm herangebildeten Arbeitern fort, wobei aber sofort der altenglische Baustyl wieder in einzelnen Theilen, besonders in der beibehaltenen Krypta hervortrat. Die Verbindung zwischen der französischen und englischen Baukunst vermittelten übrigens damals nicht allein die aus Frankreich stammenden Cisterciensermönche, sondern ebenso die Templer, welche vorzugsweise aus Franzosen bestanden und sich seit der Mitte des 12ten Jahrh. auch in England ausbreiteten. Die Templerkirche zu London ist in ihrem ältern Theile, welcher schon im J. 1185 die Weihe erhielt und nach dem Vorbilde der heiligen Grabkirche zu Jerusalem, wie die Templerkirchen gewöhnlich, einen Rundbau bildet, mit Hinneigung zum französischen Style erbaut oder gehört schon der Uebergangsform an. Ebenso verhält es sich mit der Vorhalle, der sog. Galiläa auf der Westseite des Doms zu Durham, welche zwischen 1180 – 1197 entstanden ist, 3) – mit den untern Theilen des Langhauses in der Kathedrale von Chichester aus ungefähr derselben Zeit, – mit dem Chore 1) Schnaase, V. S. 347 Anm. 2) Schnaase, V. S. 587, Anm. *. 3) Schnaase, V. S. 248.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/646>, abgerufen am 25.11.2024.