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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Gewerbe die Baukunst und die Wissenschaften u. s. w. gleichzeitig und aus demselben Boden und Stamme emporwuchsen. Wo das deutsche und nordische Wesen nicht rein und ausschliesslich zur sprachlichen und geistigen Herrschaft gelangen konnte, erzwang es wenigstens eine Mischung und Verbindung des Römischen und Germanischen, des Südlichen und Nördlichen in dem Romanischen, in dem Wälschen, Grenzgemischten. Insofern ist die volksthümliche gothische Baukunst eine durchaus germanische; die germanischeg der gothische Styl ist nach dem Ausdrucke von Lübke, Gesch., S. 379, die höchste architectonische Schöpfung des germanischen Geistes, d. h. die Baukunst der germanischen Völker, die germanische Baukunst, wie sie Lübke abweichend von Schnaase mit Recht genannt wissen will und die Sprachen und Literaturen dieser Völker ja auch nach ihnen bezeichnet werden. Die germanisehe Baukunst ist das schönste Denkmal der freigewordenen germanischen Völker, des germanischen Bürger- und Städtethums und die Städte, die Zünfte, die Bauhütten, die Universitäten, - die Bürger, die Handwerker, die Baukünstler und Professoren sind die gemeinsamen Begründer und Beschützer des germanischen Lebens und Geistes, nur in verschiedenen Kreisen und auf andern Wegen. So weit die germanischen Völker, die deutschen Völker in die slavischen Länder, nach Ungarn, Polen und selbst nach Siebenbürgen, eindrangen, trugen sie auch den gothischen Styl und verkünden gothische Kirchen, dass hier Deutsche geweilt und zu Gott gebetet haben.1) Lübke, a. a. O., meint: "Wie die reichen Handelsstädte die Waaren der entlegensten Länder, die Producte verschiedener Zonen in ihren Hallen aufgespeichert sahen, so bemächtigten ihre Baumeister sich auch mit freiem Blick der anderwärts bereits gewonnenen Resultate. Und was sie so errungen hatten, das bewahrten sie in ihren festen, zunftmässigen Verbindungen, den Bauhütten, deren Ordnungen als gemeinsames Band die Werkleute der bedeutenderen Städte nah und fern umfassten, als heilig gehaltenen Besitz. Darin besteht die Bedeutung der Bau-

1) Schnaase, VI. S. 328.

Gewerbe die Baukunst und die Wissenschaften u. s. w. gleichzeitig und aus demselben Boden und Stamme emporwuchsen. Wo das deutsche und nordische Wesen nicht rein und ausschliesslich zur sprachlichen und geistigen Herrschaft gelangen konnte, erzwang es wenigstens eine Mischung und Verbindung des Römischen und Germanischen, des Südlichen und Nördlichen in dem Romanischen, in dem Wälschen, Grenzgemischten. Insofern ist die volksthümliche gothische Baukunst eine durchaus germanische; die germanischeg der gothische Styl ist nach dem Ausdrucke von Lübke, Gesch., S. 379, die höchste architectonische Schöpfung des germanischen Geistes, d. h. die Baukunst der germanischen Völker, die germanische Baukunst, wie sie Lübke abweichend von Schnaase mit Recht genannt wissen will und die Sprachen und Literaturen dieser Völker ja auch nach ihnen bezeichnet werden. Die germanisehe Baukunst ist das schönste Denkmal der freigewordenen germanischen Völker, des germanischen Bürger- und Städtethums und die Städte, die Zünfte, die Bauhütten, die Universitäten, – die Bürger, die Handwerker, die Baukünstler und Professoren sind die gemeinsamen Begründer und Beschützer des germanischen Lebens und Geistes, nur in verschiedenen Kreisen und auf andern Wegen. So weit die germanischen Völker, die deutschen Völker in die slavischen Länder, nach Ungarn, Polen und selbst nach Siebenbürgen, eindrangen, trugen sie auch den gothischen Styl und verkünden gothische Kirchen, dass hier Deutsche geweilt und zu Gott gebetet haben.1) Lübke, a. a. O., meint: „Wie die reichen Handelsstädte die Waaren der entlegensten Länder, die Producte verschiedener Zonen in ihren Hallen aufgespeichert sahen, so bemächtigten ihre Baumeister sich auch mit freiem Blick der anderwärts bereits gewonnenen Resultate. Und was sie so errungen hatten, das bewahrten sie in ihren festen, zunftmässigen Verbindungen, den Bauhütten, deren Ordnungen als gemeinsames Band die Werkleute der bedeutenderen Städte nah und fern umfassten, als heilig gehaltenen Besitz. Darin besteht die Bedeutung der Bau-

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[613/0633] Gewerbe die Baukunst und die Wissenschaften u. s. w. gleichzeitig und aus demselben Boden und Stamme emporwuchsen. Wo das deutsche und nordische Wesen nicht rein und ausschliesslich zur sprachlichen und geistigen Herrschaft gelangen konnte, erzwang es wenigstens eine Mischung und Verbindung des Römischen und Germanischen, des Südlichen und Nördlichen in dem Romanischen, in dem Wälschen, Grenzgemischten. Insofern ist die volksthümliche gothische Baukunst eine durchaus germanische; die germanischeg der gothische Styl ist nach dem Ausdrucke von Lübke, Gesch., S. 379, die höchste architectonische Schöpfung des germanischen Geistes, d. h. die Baukunst der germanischen Völker, die germanische Baukunst, wie sie Lübke abweichend von Schnaase mit Recht genannt wissen will und die Sprachen und Literaturen dieser Völker ja auch nach ihnen bezeichnet werden. Die germanisehe Baukunst ist das schönste Denkmal der freigewordenen germanischen Völker, des germanischen Bürger- und Städtethums und die Städte, die Zünfte, die Bauhütten, die Universitäten, – die Bürger, die Handwerker, die Baukünstler und Professoren sind die gemeinsamen Begründer und Beschützer des germanischen Lebens und Geistes, nur in verschiedenen Kreisen und auf andern Wegen. So weit die germanischen Völker, die deutschen Völker in die slavischen Länder, nach Ungarn, Polen und selbst nach Siebenbürgen, eindrangen, trugen sie auch den gothischen Styl und verkünden gothische Kirchen, dass hier Deutsche geweilt und zu Gott gebetet haben. 1) Lübke, a. a. O., meint: „Wie die reichen Handelsstädte die Waaren der entlegensten Länder, die Producte verschiedener Zonen in ihren Hallen aufgespeichert sahen, so bemächtigten ihre Baumeister sich auch mit freiem Blick der anderwärts bereits gewonnenen Resultate. Und was sie so errungen hatten, das bewahrten sie in ihren festen, zunftmässigen Verbindungen, den Bauhütten, deren Ordnungen als gemeinsames Band die Werkleute der bedeutenderen Städte nah und fern umfassten, als heilig gehaltenen Besitz. Darin besteht die Bedeutung der Bau- 1) Schnaase, VI. S. 328.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/633>, abgerufen am 22.11.2024.