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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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3 Eigenschaften, die 3 tragenden Säulen oder Pfeiler der maurerischen Logen, als das Sein, Denken und Reden bezeichnet. Auch findet man Darstellungen des Schöpfers, dessen Hand mit dem Kreuznimbus umgeben ist, und in dem Nimbus um den Kopf des symbolischen Lammes sieht man zuweilen nicht blos die 3 Kreuzesflügel, sondern in jedem derselben wieder ein kleines Kreuz.1) Der Nimbus der Engel und der Heiligen bestand regelmässig nur aus einem einfachen Kreise und blos ausnahmsweise enthält der Nimbus der Engel das Kreuz. Aus Johannes Diaconus, und Ciambini (Vetera monumenta) wissen wir, dass schon in alter Zeit auch Lebende und Verstorbene, die einen gewissen Grad von Heiligkeit unbestreitbar erlangt hatten, mit dem Nimbus geschmückt wurden: aber in solchen Fällen war der Nimbus viereckig. Wahrscheinlich hatte diese Bestimmung ihren Ursprung in der Lehre der Neu-Platoniker, bei welchen das Quadrat das Zeichen der Erde, wie der Kreis das des Himmels war; doch scheint sich diese Form hauptsächlich auf altitalienische Darstellungen zu beschränken. Bei den Römern ist der Strahlenschein um das Haupt, von Cäsar an, das charakteristische Kennzeichen aller vergötterten Imperatoren gewesen und eben dadurch nach Böttiger, kleine Schriften, III. S. 234, auch das Vorbild zu dem Lichtkreise (aureola) geworden, der schon auf den ältesten christlichen Denkmälern alle geheiligten Köpfe umgibt. Ebenso erscheinen auf Siegeln die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich II.,2) von dem Heiligenscheine umgeben. Auf den Münzen des indoskytischen oder Turushka-Königs Kanerki, Kanerku oder auch Kanishka, wird der altiranische Mithra, welcher auch Helios genannt, also dem Sonnengotte gleichgesetzt wird, mit einem kreisförmigen, von spitzen Strahlen umringten Nimbus dargestellt. Auf den gleichen Münzen, welche in die ersten beiden Jahrhunderte nach Chr. fallen, wird die

1) Vergl. eine ähnliche Darstellung bei Münter, I. Taf. 1. Fig. 16, ein Grabstein mit dem kreuztragenden Lamme zwischen den Sinnbildern des Evangelisten Mathäus und Lucas.
2) Bei Mone, Zeitsehrift für die Gesch. des Oberrheins, III. S. 188.

3 Eigenschaften, die 3 tragenden Säulen oder Pfeiler der maurerischen Logen, als das Sein, Denken und Reden bezeichnet. Auch findet man Darstellungen des Schöpfers, dessen Hand mit dem Kreuznimbus umgeben ist, und in dem Nimbus um den Kopf des symbolischen Lammes sieht man zuweilen nicht blos die 3 Kreuzesflügel, sondern in jedem derselben wieder ein kleines Kreuz.1) Der Nimbus der Engel und der Heiligen bestand regelmässig nur aus einem einfachen Kreise und blos ausnahmsweise enthält der Nimbus der Engel das Kreuz. Aus Johannes Diaconus, und Ciambini (Vetera monumenta) wissen wir, dass schon in alter Zeit auch Lebende und Verstorbene, die einen gewissen Grad von Heiligkeit unbestreitbar erlangt hatten, mit dem Nimbus geschmückt wurden: aber in solchen Fällen war der Nimbus viereckig. Wahrscheinlich hatte diese Bestimmung ihren Ursprung in der Lehre der Neu-Platoniker, bei welchen das Quadrat das Zeichen der Erde, wie der Kreis das des Himmels war; doch scheint sich diese Form hauptsächlich auf altitalienische Darstellungen zu beschränken. Bei den Römern ist der Strahlenschein um das Haupt, von Cäsar an, das charakteristische Kennzeichen aller vergötterten Imperatoren gewesen und eben dadurch nach Böttiger, kleine Schriften, III. S. 234, auch das Vorbild zu dem Lichtkreise (auréola) geworden, der schon auf den ältesten christlichen Denkmälern alle geheiligten Köpfe umgibt. Ebenso erscheinen auf Siegeln die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich II.,2) von dem Heiligenscheine umgeben. Auf den Münzen des indoskytischen oder Turushka-Königs Kanerki, Kanerku oder auch Kanishka, wird der altiranische Mithra, welcher auch Helios genannt, also dem Sonnengotte gleichgesetzt wird, mit einem kreisförmigen, von spitzen Strahlen umringten Nimbus dargestellt. Auf den gleichen Münzen, welche in die ersten beiden Jahrhunderte nach Chr. fallen, wird die

1) Vergl. eine ähnliche Darstellung bei Münter, I. Taf. 1. Fig. 16, ein Grabstein mit dem kreuztragenden Lamme zwischen den Sinnbildern des Evangelisten Mathäus und Lucas.
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3 Eigenschaften, die 3 tragenden Säulen oder Pfeiler der maurerischen Logen, als das Sein, Denken und Reden bezeichnet. Auch findet man Darstellungen des Schöpfers, dessen Hand mit dem Kreuznimbus umgeben ist, und in dem Nimbus um den Kopf des symbolischen Lammes sieht man zuweilen nicht blos die 3 Kreuzesflügel, sondern in jedem derselben wieder ein kleines Kreuz.<note place="foot" n="1)">Vergl. eine ähnliche Darstellung bei Münter, I. Taf. 1. Fig. 16, ein Grabstein mit dem kreuztragenden Lamme zwischen den Sinnbildern des Evangelisten Mathäus und Lucas.<lb/></note> Der Nimbus der Engel und der Heiligen bestand regelmässig nur aus einem einfachen Kreise und blos ausnahmsweise enthält der Nimbus der Engel das Kreuz. Aus Johannes Diaconus, und Ciambini (Vetera monumenta) wissen wir, dass schon in alter Zeit auch Lebende und Verstorbene, die einen gewissen Grad von Heiligkeit unbestreitbar erlangt hatten, mit dem Nimbus geschmückt wurden: aber in solchen Fällen war der Nimbus <hi rendition="#g">viereckig</hi>. Wahrscheinlich hatte diese Bestimmung ihren Ursprung in der Lehre der Neu-Platoniker, bei welchen das Quadrat das Zeichen der Erde, wie der Kreis das des Himmels war; doch scheint sich diese Form hauptsächlich auf altitalienische Darstellungen zu beschränken. Bei den Römern ist der Strahlenschein um das Haupt, von Cäsar an, das charakteristische Kennzeichen aller vergötterten Imperatoren gewesen und eben dadurch nach Böttiger, kleine Schriften, III. S. 234, auch das Vorbild zu dem Lichtkreise (auréola) geworden, der schon auf den ältesten christlichen Denkmälern alle geheiligten Köpfe umgibt. Ebenso erscheinen auf Siegeln die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich II.,<note place="foot" n="2)">Bei Mone,  Zeitsehrift für die Gesch. des Oberrheins, III. S. 188.</note> von dem Heiligenscheine umgeben. Auf den Münzen des indoskytischen oder Turushka-Königs Kanerki, Kanerku oder auch Kanishka, wird der altiranische Mithra, welcher auch Helios genannt, also dem Sonnengotte gleichgesetzt wird, mit einem kreisförmigen, von spitzen Strahlen umringten Nimbus dargestellt. Auf den gleichen Münzen, welche in die ersten beiden Jahrhunderte nach Chr. fallen, wird die
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[546/0566] 3 Eigenschaften, die 3 tragenden Säulen oder Pfeiler der maurerischen Logen, als das Sein, Denken und Reden bezeichnet. Auch findet man Darstellungen des Schöpfers, dessen Hand mit dem Kreuznimbus umgeben ist, und in dem Nimbus um den Kopf des symbolischen Lammes sieht man zuweilen nicht blos die 3 Kreuzesflügel, sondern in jedem derselben wieder ein kleines Kreuz. 1) Der Nimbus der Engel und der Heiligen bestand regelmässig nur aus einem einfachen Kreise und blos ausnahmsweise enthält der Nimbus der Engel das Kreuz. Aus Johannes Diaconus, und Ciambini (Vetera monumenta) wissen wir, dass schon in alter Zeit auch Lebende und Verstorbene, die einen gewissen Grad von Heiligkeit unbestreitbar erlangt hatten, mit dem Nimbus geschmückt wurden: aber in solchen Fällen war der Nimbus viereckig. Wahrscheinlich hatte diese Bestimmung ihren Ursprung in der Lehre der Neu-Platoniker, bei welchen das Quadrat das Zeichen der Erde, wie der Kreis das des Himmels war; doch scheint sich diese Form hauptsächlich auf altitalienische Darstellungen zu beschränken. Bei den Römern ist der Strahlenschein um das Haupt, von Cäsar an, das charakteristische Kennzeichen aller vergötterten Imperatoren gewesen und eben dadurch nach Böttiger, kleine Schriften, III. S. 234, auch das Vorbild zu dem Lichtkreise (auréola) geworden, der schon auf den ältesten christlichen Denkmälern alle geheiligten Köpfe umgibt. Ebenso erscheinen auf Siegeln die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich II., 2) von dem Heiligenscheine umgeben. Auf den Münzen des indoskytischen oder Turushka-Königs Kanerki, Kanerku oder auch Kanishka, wird der altiranische Mithra, welcher auch Helios genannt, also dem Sonnengotte gleichgesetzt wird, mit einem kreisförmigen, von spitzen Strahlen umringten Nimbus dargestellt. Auf den gleichen Münzen, welche in die ersten beiden Jahrhunderte nach Chr. fallen, wird die 1) Vergl. eine ähnliche Darstellung bei Münter, I. Taf. 1. Fig. 16, ein Grabstein mit dem kreuztragenden Lamme zwischen den Sinnbildern des Evangelisten Mathäus und Lucas. 2) Bei Mone, Zeitsehrift für die Gesch. des Oberrheins, III. S. 188.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/566>, abgerufen am 25.11.2024.