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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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ist, der nur des Lehrers und Meisters Wort kennt und beschwört. Indessen können allerdings auch die Schulen nur entstehen und fortblühen durch die Unterordnung, Nachahmung und Nachfolge, weshalb die Schüler regelmässig kleiner als die Meister und Lehrer sein werden. Der Charakter der Schule wird nothwendig durch den ersten Lehrer bestimmt und hört auf, dessen Schule zu sein, sobald dessen Vorschriften, Lehre und Uebung verlassen und aufgegeben werden, namentlich in dem der blosse und frühere Schüler selbst zu einem grossen Meister, zu einem Phidias, Myron und Polyklet wird. Grüneisen, im Kunstblatte von Schorn für 1835, S. 30 ff., ist so viel einleuchtend, dass in früherer Zeit die attische und äginetische Kunst aus einander traten.1) Wiewohl beide sich von den aus Aegypten eingewanderten Künsten und Schulen unterscheiden liessen, werden doch besonders die aus der Schule des Dädalos hervor gegangenen Bilder, d. h. die ältesten Bilder der attischen Schule, mit den ägyptischen verglichen. Grüneisen vermathet daher, die attische Schule habe nach den Grundsätzen eines Formalismus gearbeitet, welchen sie theils aus Aegypten überkommen,2) theils in ihrem Kreise eigenthümlicher ausgebildet hatte; die äginetische Schule hingegen hatte ihr Absehen auf das Nackte, auf Nachahmung der Natur gerichtet, und so von vornherein die natürliche Entwickelung der griechischen Kunst vorbereitet, mit welcher Auffassung auch Klenze vollkommen übereinkommt (S. 213 ff.). An die epochemachenden äginetischen Bildwerke zu München, jedoch etwas jünger als diese, schliesst sich in dieser Beziehung an die sehr schätzenswerthe altgriechische Bronze des Tux'schen Kabinets zu Tübingen, worüber ausführlich Grüneisen in dem genannten Kunstblatte, S. 21 ff., handelt, auch da

1) Vergl. oben S. 105; Klenze, S. 203 ff.
2) Vergl, darüber Klenze, S. 193 ff., woselbst der ägyptisch-phönicische Einfluss auf alles Griechische der ältern Zeit für völlig erwiesen angesehen wird, wenn auch das Einzelne der diesfälligen Einwanderungen zur Hyksoszeit oder nach derselben nicht immer historisch festzustellen sei.

ist, der nur des Lehrers und Meisters Wort kennt und beschwört. Indessen können allerdings auch die Schulen nur entstehen und fortblühen durch die Unterordnung, Nachahmung und Nachfolge, weshalb die Schüler regelmässig kleiner als die Meister und Lehrer sein werden. Der Charakter der Schule wird nothwendig durch den ersten Lehrer bestimmt und hört auf, dessen Schule zu sein, sobald dessen Vorschriften, Lehre und Uebung verlassen und aufgegeben werden, namentlich in dem der blosse und frühere Schüler selbst zu einem grossen Meister, zu einem Phidias, Myron und Polyklet wird. Grüneisen, im Kunstblatte von Schorn für 1835, S. 30 ff., ist so viel einleuchtend, dass in früherer Zeit die attische und äginetische Kunst aus einander traten.1) Wiewohl beide sich von den aus Aegypten eingewanderten Künsten und Schulen unterscheiden liessen, werden doch besonders die aus der Schule des Dädalos hervor gegangenen Bilder, d. h. die ältesten Bilder der attischen Schule, mit den ägyptischen verglichen. Grüneisen vermathet daher, die attische Schule habe nach den Grundsätzen eines Formalismus gearbeitet, welchen sie theils aus Aegypten überkommen,2) theils in ihrem Kreise eigenthümlicher ausgebildet hatte; die äginetische Schule hingegen hatte ihr Absehen auf das Nackte, auf Nachahmung der Natur gerichtet, und so von vornherein die natürliche Entwickelung der griechischen Kunst vorbereitet, mit welcher Auffassung auch Klenze vollkommen übereinkommt (S. 213 ff.). An die epochemachenden äginetischen Bildwerke zu München, jedoch etwas jünger als diese, schliesst sich in dieser Beziehung an die sehr schätzenswerthe altgriechische Bronze des Tux’schen Kabinets zu Tübingen, worüber ausführlich Grüneisen in dem genannten Kunstblatte, S. 21 ff., handelt, auch da

1) Vergl. oben S. 105; Klenze, S. 203 ff.
2) Vergl, darüber Klenze, S. 193 ff., woselbst der ägyptisch-phönicische Einfluss auf alles Griechische der ältern Zeit für völlig erwiesen angesehen wird, wenn auch das Einzelne der diesfälligen Einwanderungen zur Hyksoszeit oder nach derselben nicht immer historisch festzustellen sei.
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[510/0530] ist, der nur des Lehrers und Meisters Wort kennt und beschwört. Indessen können allerdings auch die Schulen nur entstehen und fortblühen durch die Unterordnung, Nachahmung und Nachfolge, weshalb die Schüler regelmässig kleiner als die Meister und Lehrer sein werden. Der Charakter der Schule wird nothwendig durch den ersten Lehrer bestimmt und hört auf, dessen Schule zu sein, sobald dessen Vorschriften, Lehre und Uebung verlassen und aufgegeben werden, namentlich in dem der blosse und frühere Schüler selbst zu einem grossen Meister, zu einem Phidias, Myron und Polyklet wird. Grüneisen, im Kunstblatte von Schorn für 1835, S. 30 ff., ist so viel einleuchtend, dass in früherer Zeit die attische und äginetische Kunst aus einander traten. 1) Wiewohl beide sich von den aus Aegypten eingewanderten Künsten und Schulen unterscheiden liessen, werden doch besonders die aus der Schule des Dädalos hervor gegangenen Bilder, d. h. die ältesten Bilder der attischen Schule, mit den ägyptischen verglichen. Grüneisen vermathet daher, die attische Schule habe nach den Grundsätzen eines Formalismus gearbeitet, welchen sie theils aus Aegypten überkommen, 2) theils in ihrem Kreise eigenthümlicher ausgebildet hatte; die äginetische Schule hingegen hatte ihr Absehen auf das Nackte, auf Nachahmung der Natur gerichtet, und so von vornherein die natürliche Entwickelung der griechischen Kunst vorbereitet, mit welcher Auffassung auch Klenze vollkommen übereinkommt (S. 213 ff.). An die epochemachenden äginetischen Bildwerke zu München, jedoch etwas jünger als diese, schliesst sich in dieser Beziehung an die sehr schätzenswerthe altgriechische Bronze des Tux’schen Kabinets zu Tübingen, worüber ausführlich Grüneisen in dem genannten Kunstblatte, S. 21 ff., handelt, auch da 1) Vergl. oben S. 105; Klenze, S. 203 ff. 2) Vergl, darüber Klenze, S. 193 ff., woselbst der ägyptisch-phönicische Einfluss auf alles Griechische der ältern Zeit für völlig erwiesen angesehen wird, wenn auch das Einzelne der diesfälligen Einwanderungen zur Hyksoszeit oder nach derselben nicht immer historisch festzustellen sei.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/530>, abgerufen am 25.11.2024.