Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.für die griechische Sprache zu Osnabrück erscheint. Dennoch erhob Karl die deutsche Sprache zur Schriftsprache. Die Deutschen lernten erst bei den Römern herrschen und regieren, imperare, et regnare, - Kaiser und Könige zu werden und sich Reich, (regna) zu erwerben; die Herrseherwürde und Herrscherkunst, der Herrschertitel und die Herrschermittel wurden von den deutschen Fürsten in den römischen Provinzen, bei dem römischen Hofe zu Rom oder Constintinopel, von den römischen Kaisern und ihren Kriegs- und Provincialbeamten erlernt und gesucht. Das sog. Commercial- oder HandeIssystem, wie es noch dermalen von Frankreich am meisten und auch von den deutschen Bundesstaaten festgehalten wird, ist blos das von den städtischen Gewerben, von einer Stadt auf den ganzen Staat ausgedehnte Schutzsystem.1) Die staatliche Romanisirung der Germanen war ihre Christianisirung in religiöser Beziehung und deshalb fielen die monarchischen Bestrebungen der germanischen Fürsten und Könige ganz mit den Bekehrungsbestrebungen der christlichen Bischöfe und Erzbischöfe zusammen und die kirchliche wie die fürstliche Gewalt wurden mit denselben römischen Mitteln, besonders in den alten Städten (bei den Franken vorzüglich zu Paris, welches bald zur Residenzstadt wurde) und durch neu gegründete und entstehende Städte befestigt und ausgedehnt. Lappenberg, Gesch. von England, I. S. 628, bemerkt nicht unwahr: "Die meisten germanischen Reiche waren, nach Annahme der christlichen Religion, vor dem durch diesen Schritt emporgehobenen Uebergewichte römischer Bildung zerschellt. Westgothen und Franken bilden nur eine unvollständige, wenn nicht scheinbare Ausnahme, da wir sie schon früh gänzlich romanisirt finden." Höchst merkwürdig ist in dieser Beziehung, wie schnell und vollständig die in der Normandie niedergelassenen christlichen Normannen der sie umgebenden höhern französischen Bildung unterlagen und die französische Sprache mit ihrer Muttersprache vertauschten, um sie schon bei der Eroberung von England dahin tragen zu können. Um die Fürstensitze 1) K. S. Zachariae, 40 Bücher vom Staate, V. S. 20.
für die griechische Sprache zu Osnabrück erscheint. Dennoch erhob Karl die deutsche Sprache zur Schriftsprache. Die Deutschen lernten erst bei den Römern herrschen und regieren, imperare, et regnare, – Kaiser und Könige zu werden und sich Reich, (regna) zu erwerben; die Herrseherwürde und Herrscherkunst, der Herrschertitel und die Herrschermittel wurden von den deutschen Fürsten in den römischen Provinzen, bei dem römischen Hofe zu Rom oder Constintinopel, von den römischen Kaisern und ihren Kriegs- und Provincialbeamten erlernt und gesucht. Das sog. Commercial- oder HandeIssystem, wie es noch dermalen von Frankreich am meisten und auch von den deutschen Bundesstaaten festgehalten wird, ist blos das von den städtischen Gewerben, von einer Stadt auf den ganzen Staat ausgedehnte Schutzsystem.1) Die staatliche Romanisirung der Germanen war ihre Christianisirung in religiöser Beziehung und deshalb fielen die monarchischen Bestrebungen der germanischen Fürsten und Könige ganz mit den Bekehrungsbestrebungen der christlichen Bischöfe und Erzbischöfe zusammen und die kirchliche wie die fürstliche Gewalt wurden mit denselben römischen Mitteln, besonders in den alten Städten (bei den Franken vorzüglich zu Paris, welches bald zur Residenzstadt wurde) und durch neu gegründete und entstehende Städte befestigt und ausgedehnt. Lappenberg, Gesch. von England, I. S. 628, bemerkt nicht unwahr: „Die meisten germanischen Reiche waren, nach Annahme der christlichen Religion, vor dem durch diesen Schritt emporgehobenen Uebergewichte römischer Bildung zerschellt. Westgothen und Franken bilden nur eine unvollständige, wenn nicht scheinbare Ausnahme, da wir sie schon früh gänzlich romanisirt finden.“ Höchst merkwürdig ist in dieser Beziehung, wie schnell und vollständig die in der Normandie niedergelassenen christlichen Normannen der sie umgebenden höhern französischen Bildung unterlagen und die französische Sprache mit ihrer Muttersprache vertauschten, um sie schon bei der Eroberung von England dahin tragen zu können. Um die Fürstensitze 1) K. S. Zachariae, 40 Bücher vom Staate, V. S. 20.
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für die griechische Sprache zu Osnabrück erscheint. Dennoch erhob Karl die deutsche Sprache zur Schriftsprache. Die Deutschen lernten erst bei den Römern herrschen und regieren, imperare, et regnare, – Kaiser und Könige zu werden und sich Reich, (regna) zu erwerben; die Herrseherwürde und Herrscherkunst, der Herrschertitel und die Herrschermittel wurden von den deutschen Fürsten in den römischen Provinzen, bei dem römischen Hofe zu Rom oder Constintinopel, von den römischen Kaisern und ihren Kriegs- und Provincialbeamten erlernt und gesucht. Das sog. Commercial- oder HandeIssystem, wie es noch dermalen von Frankreich am meisten und auch von den deutschen Bundesstaaten festgehalten wird, ist blos das von den städtischen Gewerben, von einer Stadt auf den ganzen Staat ausgedehnte Schutzsystem. 1) Die staatliche Romanisirung der Germanen war ihre Christianisirung in religiöser Beziehung und deshalb fielen die monarchischen Bestrebungen der germanischen Fürsten und Könige ganz mit den Bekehrungsbestrebungen der christlichen Bischöfe und Erzbischöfe zusammen und die kirchliche wie die fürstliche Gewalt wurden mit denselben römischen Mitteln, besonders in den alten Städten (bei den Franken vorzüglich zu Paris, welches bald zur Residenzstadt wurde) und durch neu gegründete und entstehende Städte befestigt und ausgedehnt. Lappenberg, Gesch. von England, I. S. 628, bemerkt nicht unwahr: „Die meisten germanischen Reiche waren, nach Annahme der christlichen Religion, vor dem durch diesen Schritt emporgehobenen Uebergewichte römischer Bildung zerschellt. Westgothen und Franken bilden nur eine unvollständige, wenn nicht scheinbare Ausnahme, da wir sie schon früh gänzlich romanisirt finden.“ Höchst merkwürdig ist in dieser Beziehung, wie schnell und vollständig die in der Normandie niedergelassenen christlichen Normannen der sie umgebenden höhern französischen Bildung unterlagen und die französische Sprache mit ihrer Muttersprache vertauschten, um sie schon bei der Eroberung von England dahin tragen zu können. Um die Fürstensitze
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/511>, abgerufen am 16.07.2024. |