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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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diese Lendenschürzen fortgedauert." - Bei den Aegyptern trug jeder im Tempeldienst Begriffener eine knapp um die Schläfe und das Hinterhaupt herumgefaltete und anliegende Kappe oder Haube von feiner Leinwand, welche gewöhnlich in zwei Enden über die Schultern herabfiel, aber auch um den Hals zugleich eine Binde bildete, oder wenigstens mit den zwei Haubenflügeln zusammenhing und oft in prächtigen Brustdecken sich erweiterte. Von dieser ägyptischen Priesterkleidung, Priesterhaube, welche auch an den weiblichen ägyptischen Sphinxen, bemerkt wird, unmittelbar stammt die ganze Verschleierung unserer 2Nonnen mit den herabhängenden Flügeln und der den Hals bis an das Kinn umfassenden Verhüllung,1) von dieser Nonnentracht aber wieder vielleicht das ganze neu-europäische Haubenwesen. Neben dieser Flügelhaube trugen im Tempeldienste die Priester besonders und zuerst noch ein mit Trotteln oder Franzen oder sonst verziertes Tuch um den Hals und auf der Brust, daher bei Apulejus genannt cinctus pectoralis. Diese ägyptischen Brust- und Halstücher sind gleichfalls vorbildlich für das heilige und profane Leben der Spätern geworden;2) den Maurern haben sie den sog. Halssehmuck gegeben.3) Die heilige Farbe, die Farbe der heiligen und priesterlichen Kleidung, der Schürze und Haube war die weisse bei den Aegyptern und nach oder mit ihnen bei vielen andern Völkern. So lange die alte Hellenenwelt und später auch Rom sich von der Vermischung mit den Barbaren frei erhielt, war gewiss die herrschende Farbe aller Kleider der Frauen und Jungfrauen, und bei den höheren Ständen stets, die weisse, dass es in Athen und Rom sogar als Abzeichen leichtfertiger Frauen von nicht ganz unbescholtenem Rufe galt, purpurfarbige und anderer hellfarbige Gewänder zu tragen.4) Das farbige Kleid vertrat zu Athen und Rom bei den Damen die Stelle des heutigen Blumenbouquets in Paris und in andern modischen Städten. An die weisse Kleidung der Götter und Menschen reihen

1) Böttiger, a. a, O., II. S. 42, und III. S. 259, Anm. **.
2) Böttiger, III. S. 259, Anm. ***.
3) Symbolik, I. S. 76.
4) Böttiger, III. S. 44.

diese Lendenschürzen fortgedauert.“ – Bei den Aegyptern trug jeder im Tempeldienst Begriffener eine knapp um die Schläfe und das Hinterhaupt herumgefaltete und anliegende Kappe oder Haube von feiner Leinwand, welche gewöhnlich in zwei Enden über die Schultern herabfiel, aber auch um den Hals zugleich eine Binde bildete, oder wenigstens mit den zwei Haubenflügeln zusammenhing und oft in prächtigen Brustdecken sich erweiterte. Von dieser ägyptischen Priesterkleidung, Priesterhaube, welche auch an den weiblichen ägyptischen Sphinxen, bemerkt wird, unmittelbar stammt die ganze Verschleierung unserer 2Nonnen mit den herabhängenden Flügeln und der den Hals bis an das Kinn umfassenden Verhüllung,1) von dieser Nonnentracht aber wieder vielleicht das ganze neu-europäische Haubenwesen. Neben dieser Flügelhaube trugen im Tempeldienste die Priester besonders und zuerst noch ein mit Trotteln oder Franzen oder sonst verziertes Tuch um den Hals und auf der Brust, daher bei Apulejus genannt cinctus pectoralis. Diese ägyptischen Brust- und Halstücher sind gleichfalls vorbildlich für das heilige und profane Leben der Spätern geworden;2) den Maurern haben sie den sog. Halssehmuck gegeben.3) Die heilige Farbe, die Farbe der heiligen und priesterlichen Kleidung, der Schürze und Haube war die weisse bei den Aegyptern und nach oder mit ihnen bei vielen andern Völkern. So lange die alte Hellenenwelt und später auch Rom sich von der Vermischung mit den Barbaren frei erhielt, war gewiss die herrschende Farbe aller Kleider der Frauen und Jungfrauen, und bei den höheren Ständen stets, die weisse, dass es in Athen und Rom sogar als Abzeichen leichtfertiger Frauen von nicht ganz unbescholtenem Rufe galt, purpurfarbige und anderer hellfarbige Gewänder zu tragen.4) Das farbige Kleid vertrat zu Athen und Rom bei den Damen die Stelle des heutigen Blumenbouquets in Paris und in andern modischen Städten. An die weisse Kleidung der Götter und Menschen reihen

1) Böttiger, a. a, O., II. S. 42, und III. S. 259, Anm. **.
2) Böttiger, III. S. 259, Anm. ***.
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[30/0050] diese Lendenschürzen fortgedauert.“ – Bei den Aegyptern trug jeder im Tempeldienst Begriffener eine knapp um die Schläfe und das Hinterhaupt herumgefaltete und anliegende Kappe oder Haube von feiner Leinwand, welche gewöhnlich in zwei Enden über die Schultern herabfiel, aber auch um den Hals zugleich eine Binde bildete, oder wenigstens mit den zwei Haubenflügeln zusammenhing und oft in prächtigen Brustdecken sich erweiterte. Von dieser ägyptischen Priesterkleidung, Priesterhaube, welche auch an den weiblichen ägyptischen Sphinxen, bemerkt wird, unmittelbar stammt die ganze Verschleierung unserer 2Nonnen mit den herabhängenden Flügeln und der den Hals bis an das Kinn umfassenden Verhüllung, 1) von dieser Nonnentracht aber wieder vielleicht das ganze neu-europäische Haubenwesen. Neben dieser Flügelhaube trugen im Tempeldienste die Priester besonders und zuerst noch ein mit Trotteln oder Franzen oder sonst verziertes Tuch um den Hals und auf der Brust, daher bei Apulejus genannt cinctus pectoralis. Diese ägyptischen Brust- und Halstücher sind gleichfalls vorbildlich für das heilige und profane Leben der Spätern geworden; 2) den Maurern haben sie den sog. Halssehmuck gegeben. 3) Die heilige Farbe, die Farbe der heiligen und priesterlichen Kleidung, der Schürze und Haube war die weisse bei den Aegyptern und nach oder mit ihnen bei vielen andern Völkern. So lange die alte Hellenenwelt und später auch Rom sich von der Vermischung mit den Barbaren frei erhielt, war gewiss die herrschende Farbe aller Kleider der Frauen und Jungfrauen, und bei den höheren Ständen stets, die weisse, dass es in Athen und Rom sogar als Abzeichen leichtfertiger Frauen von nicht ganz unbescholtenem Rufe galt, purpurfarbige und anderer hellfarbige Gewänder zu tragen. 4) Das farbige Kleid vertrat zu Athen und Rom bei den Damen die Stelle des heutigen Blumenbouquets in Paris und in andern modischen Städten. An die weisse Kleidung der Götter und Menschen reihen 1) Böttiger, a. a, O., II. S. 42, und III. S. 259, Anm. **. 2) Böttiger, III. S. 259, Anm. ***. 3) Symbolik, I. S. 76. 4) Böttiger, III. S. 44.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/50>, abgerufen am 21.11.2024.