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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Steger, Taf. I. Fig. 7, abgebildete Facade des Heiligthums des Grottentempels von Keneri vergleichen mag. Die Indischen Götter werden regelmässig nackt und nur die Lenden umgürtet dargestellt,1) dagegen aber übermässig mit Schmuck, besonders mit Perlenschmuck beladen.2) Namentlich trägt auch Ciwa-Wuotan einzig eine kurze, um die Mitte des Leibes geschlagene Kleidung (Hose3)). Damit hängt zusammen, dass die den Ciwa verehrende Secte der Dandi oder Tridanti nach altem Herkommen als ganze Kleidung ein um die Lenden gewickeltes Tuch trägt.4) Ebenso kleiden sich viele Jogi und heissen das Stück Tuch dhoti.5) In dem von Belzoni im Thale der Gräber oberhalb Theben aufgefundenen Königsgrabe tragen die dort abgebildeten vier gefangenen Juden als einzige Kleidung einen zierlichen Schurz und ebenso die drei Aethiopier einen weissen Schurz.6) Es darf hieraus gefolgert werden, dass die Schürze die Urkleidung der Semiten und Arier, - der Aegyptier, Phönicier, Juden und Inder, - ja sogar der Aethiopier oder Chamiten, zu welchen letztern auch die Urägypter gehörten, gewesen. Deshalb hat auch schon Bohlen, das alte Indien, I. S. 48, auf die so auffallende Annäherung des zweiten oder semitischen (neben den Negern) ägyptischen Volksstammes an den hindostanischen hingewiesen. Bei den Wettläufen zu Olympia waren in früheren Zeiten die Läufer mit einem Schurz um die Lenden versehen, seit der 15. Olympiade aber wurde es Sitte, ganz nackt zu laufen.7) Herder in seinen Briefen über schöne Literatur und Kunst (Werke, VII. S. 207), hatte gesagt: "Die Kleidung unserer Weiber entsprang aus der armen Schürze, die man noch bei Negern und Wilden sieht; als sie endlich rings die Lenden umgab, ward sie zu einem Rock, der aus Armuth kaum über dem Nabel den Unterleib zusammenschnürt; Jahrtausende haben

1) Paulin, voyage aux indes orientales, II. S. 386.
2) Romberg und Steger, I. S. 38 a.
3) Wolf, Beiträge zur deutschen Mythol., I. S. 67.
4) Lassen, indische Alterthumskunde, IV. S. 621.
5) Lassen, IV, S. 629.
6) Büttiger, kleine Schriften, II. S. 201 oben.
7) Schoemann, a. a. O., II. S. 52 oben.

Steger, Taf. I. Fig. 7, abgebildete Façade des Heiligthums des Grottentempels von Keneri vergleichen mag. Die Indischen Götter werden regelmässig nackt und nur die Lenden umgürtet dargestellt,1) dagegen aber übermässig mit Schmuck, besonders mit Perlenschmuck beladen.2) Namentlich trägt auch Çiwa-Wuotan einzig eine kurze, um die Mitte des Leibes geschlagene Kleidung (Hose3)). Damit hängt zusammen, dass die den Çiwa verehrende Secte der Dandi oder Tridanti nach altem Herkommen als ganze Kleidung ein um die Lenden gewickeltes Tuch trägt.4) Ebenso kleiden sich viele Jogi und heissen das Stück Tuch dhoti.5) In dem von Belzoni im Thale der Gräber oberhalb Theben aufgefundenen Königsgrabe tragen die dort abgebildeten vier gefangenen Juden als einzige Kleidung einen zierlichen Schurz und ebenso die drei Aethiopier einen weissen Schurz.6) Es darf hieraus gefolgert werden, dass die Schürze die Urkleidung der Semiten und Arier, – der Aegyptier, Phönicier, Juden und Inder, – ja sogar der Aethiopier oder Chamiten, zu welchen letztern auch die Urägypter gehörten, gewesen. Deshalb hat auch schon Bohlen, das alte Indien, I. S. 48, auf die so auffallende Annäherung des zweiten oder semitischen (neben den Negern) ägyptischen Volksstammes an den hindostanischen hingewiesen. Bei den Wettläufen zu Olympia waren in früheren Zeiten die Läufer mit einem Schurz um die Lenden versehen, seit der 15. Olympiade aber wurde es Sitte, ganz nackt zu laufen.7) Herder in seinen Briefen über schöne Literatur und Kunst (Werke, VII. S. 207), hatte gesagt: „Die Kleidung unserer Weiber entsprang aus der armen Schürze, die man noch bei Negern und Wilden sieht; als sie endlich rings die Lenden umgab, ward sie zu einem Rock, der aus Armuth kaum über dem Nabel den Unterleib zusammenschnürt; Jahrtausende haben

1) Paulin, voyage aux indes orientales, II. S. 386.
2) Romberg und Steger, I. S. 38 a.
3) Wolf, Beiträge zur deutschen Mythol., I. S. 67.
4) Lassen, indische Alterthumskunde, IV. S. 621.
5) Lassen, IV, S. 629.
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[29/0049] Steger, Taf. I. Fig. 7, abgebildete Façade des Heiligthums des Grottentempels von Keneri vergleichen mag. Die Indischen Götter werden regelmässig nackt und nur die Lenden umgürtet dargestellt, 1) dagegen aber übermässig mit Schmuck, besonders mit Perlenschmuck beladen. 2) Namentlich trägt auch Çiwa-Wuotan einzig eine kurze, um die Mitte des Leibes geschlagene Kleidung (Hose 3)). Damit hängt zusammen, dass die den Çiwa verehrende Secte der Dandi oder Tridanti nach altem Herkommen als ganze Kleidung ein um die Lenden gewickeltes Tuch trägt. 4) Ebenso kleiden sich viele Jogi und heissen das Stück Tuch dhoti. 5) In dem von Belzoni im Thale der Gräber oberhalb Theben aufgefundenen Königsgrabe tragen die dort abgebildeten vier gefangenen Juden als einzige Kleidung einen zierlichen Schurz und ebenso die drei Aethiopier einen weissen Schurz. 6) Es darf hieraus gefolgert werden, dass die Schürze die Urkleidung der Semiten und Arier, – der Aegyptier, Phönicier, Juden und Inder, – ja sogar der Aethiopier oder Chamiten, zu welchen letztern auch die Urägypter gehörten, gewesen. Deshalb hat auch schon Bohlen, das alte Indien, I. S. 48, auf die so auffallende Annäherung des zweiten oder semitischen (neben den Negern) ägyptischen Volksstammes an den hindostanischen hingewiesen. Bei den Wettläufen zu Olympia waren in früheren Zeiten die Läufer mit einem Schurz um die Lenden versehen, seit der 15. Olympiade aber wurde es Sitte, ganz nackt zu laufen. 7) Herder in seinen Briefen über schöne Literatur und Kunst (Werke, VII. S. 207), hatte gesagt: „Die Kleidung unserer Weiber entsprang aus der armen Schürze, die man noch bei Negern und Wilden sieht; als sie endlich rings die Lenden umgab, ward sie zu einem Rock, der aus Armuth kaum über dem Nabel den Unterleib zusammenschnürt; Jahrtausende haben 1) Paulin, voyage aux indes orientales, II. S. 386. 2) Romberg und Steger, I. S. 38 a. 3) Wolf, Beiträge zur deutschen Mythol., I. S. 67. 4) Lassen, indische Alterthumskunde, IV. S. 621. 5) Lassen, IV, S. 629. 6) Büttiger, kleine Schriften, II. S. 201 oben. 7) Schoemann, a. a. O., II. S. 52 oben.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/49>, abgerufen am 25.11.2024.