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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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englischen in Berührung und entlehnte von ihr besonders das Decorative oder die Ornamentation, in welchem neuern normannischen, engIisch-normannischen Style wohl z. B. die Kathedrale von Bayeux in den untern Arcaden (bei Schnaase, IV. 2. S. 362) erbaut ist und vielleicht zum Theil von englischen Bauleuten, da der Bischof von Bayeux, früher Dechant in Salisbury , im J. 1183 über den Bau einen Vertrag init englischen Maurern abgeschlossen haben soll.1) Es ist nicht ohne Einfluss, ob festgehalten und beachtet werde, dass schon in so frühen Zeiten sichere und innige Beziehungen zwischen den englischen und nordfranzösischen Bauhütten stattgefunden haben. Die romanische Benennung.Compagnons für Gesellen, welche den Statuten des Boileau noch ganz fremd ist, möchte z. B. in England aufgekommen und von dort nach der Mitte des 13ten Jahrh. auch nach Frankreich übergegangen sein, indem nach Madox bei Krause, II. 2. S. 382 ff., in England die Handwerkszünfte auch Compagnieen hiessen und Compagnons also Zunftgenossen, Handwerksgenossen, Gesellschafter sind, ganz wie in dem europäischen Handelsrechte die Ausdrücke Compagnie und Compagnon in dieser Bedeutung gebraucht werden. Ragon, rituel du grade de compagnon, Paris 1860, S. 25, will compagnon gleich Landesgenosse, Landsmann nehmen, da man früher für pays gesagt habe pagon (pagus). In seinem cours philosophique et interpretativ des initiations anciennes et modernes, Paris 1833, S. 111, Anm. 1, hatte Ragon unter compagnons Diejenigen verstehen wollen, welche das gemeinsame Brod (des Meisters) essen. Bei Dupin und Laboulaye, glossaire de l'ancien droit francais, Paris 1846, wird compain, compans, compoing, Gesellschafter, Theilhaber, von companium gleichfalls abgeleitet. lm 12ten Jahrh. nannte sich zu Genua die Bürgergemeinde, der bürgerliche Verein compagna.2) Natürlich zogen mit den Eroberern auch bauverständige Geistliche und Laien aus der Normandie nach England hinüber, welche dann

1) Schnaase, IV. 2. S. 363.
2) Memoires et documents publies par la societe d'histoire et d'archeologie de Geneve, II. (Geneve 1843) S. 282.

englischen in Berührung und entlehnte von ihr besonders das Decorative oder die Ornamentation, in welchem neuern normannischen, engIisch-normannischen Style wohl z. B. die Kathedrale von Bayeux in den untern Arcaden (bei Schnaase, IV. 2. S. 362) erbaut ist und vielleicht zum Theil von englischen Bauleuten, da der Bischof von Bayeux, früher Dechant in Salisbury , im J. 1183 über den Bau einen Vertrag init englischen Maurern abgeschlossen haben soll.1) Es ist nicht ohne Einfluss, ob festgehalten und beachtet werde, dass schon in so frühen Zeiten sichere und innige Beziehungen zwischen den englischen und nordfranzösischen Bauhütten stattgefunden haben. Die romanische Benennung.Compagnons für Gesellen, welche den Statuten des Boileau noch ganz fremd ist, möchte z. B. in England aufgekommen und von dort nach der Mitte des 13ten Jahrh. auch nach Frankreich übergegangen sein, indem nach Madox bei Krause, II. 2. S. 382 ff., in England die Handwerkszünfte auch Compagnieen hiessen und Compagnons also Zunftgenossen, Handwerksgenossen, Gesellschafter sind, ganz wie in dem europäischen Handelsrechte die Ausdrücke Compagnie und Compagnon in dieser Bedeutung gebraucht werden. Ragon, rituel du grade de compagnon, Paris 1860, S. 25, will compagnon gleich Landesgenosse, Landsmann nehmen, da man früher für pays gesagt habe pagon (pagus). In seinem cours philosophique et interprétativ des initiations anciennes et modernes, Paris 1833, S. 111, Anm. 1, hatte Ragon unter compagnons Diejenigen verstehen wollen, welche das gemeinsame Brod (des Meisters) essen. Bei Dupin und Laboulaye, glossaire de l’ancien droit francais, Paris 1846, wird compain, compans, compoing, Gesellschafter, Theilhaber, von companium gleichfalls abgeleitet. lm 12ten Jahrh. nannte sich zu Genua die Bürgergemeinde, der bürgerliche Verein compagna.2) Natürlich zogen mit den Eroberern auch bauverständige Geistliche und Laien aus der Normandie nach England hinüber, welche dann

1) Schnaase, IV. 2. S. 363.
2) Mémoires et documents publiés par la société d’histoire et d’archéologie de Genève, II. (Genève 1843) S. 282.
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[431/0451] englischen in Berührung und entlehnte von ihr besonders das Decorative oder die Ornamentation, in welchem neuern normannischen, engIisch-normannischen Style wohl z. B. die Kathedrale von Bayeux in den untern Arcaden (bei Schnaase, IV. 2. S. 362) erbaut ist und vielleicht zum Theil von englischen Bauleuten, da der Bischof von Bayeux, früher Dechant in Salisbury , im J. 1183 über den Bau einen Vertrag init englischen Maurern abgeschlossen haben soll. 1) Es ist nicht ohne Einfluss, ob festgehalten und beachtet werde, dass schon in so frühen Zeiten sichere und innige Beziehungen zwischen den englischen und nordfranzösischen Bauhütten stattgefunden haben. Die romanische Benennung.Compagnons für Gesellen, welche den Statuten des Boileau noch ganz fremd ist, möchte z. B. in England aufgekommen und von dort nach der Mitte des 13ten Jahrh. auch nach Frankreich übergegangen sein, indem nach Madox bei Krause, II. 2. S. 382 ff., in England die Handwerkszünfte auch Compagnieen hiessen und Compagnons also Zunftgenossen, Handwerksgenossen, Gesellschafter sind, ganz wie in dem europäischen Handelsrechte die Ausdrücke Compagnie und Compagnon in dieser Bedeutung gebraucht werden. Ragon, rituel du grade de compagnon, Paris 1860, S. 25, will compagnon gleich Landesgenosse, Landsmann nehmen, da man früher für pays gesagt habe pagon (pagus). In seinem cours philosophique et interprétativ des initiations anciennes et modernes, Paris 1833, S. 111, Anm. 1, hatte Ragon unter compagnons Diejenigen verstehen wollen, welche das gemeinsame Brod (des Meisters) essen. Bei Dupin und Laboulaye, glossaire de l’ancien droit francais, Paris 1846, wird compain, compans, compoing, Gesellschafter, Theilhaber, von companium gleichfalls abgeleitet. lm 12ten Jahrh. nannte sich zu Genua die Bürgergemeinde, der bürgerliche Verein compagna. 2) Natürlich zogen mit den Eroberern auch bauverständige Geistliche und Laien aus der Normandie nach England hinüber, welche dann 1) Schnaase, IV. 2. S. 363. 2) Mémoires et documents publiés par la société d’histoire et d’archéologie de Genève, II. (Genève 1843) S. 282.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/451>, abgerufen am 22.11.2024.