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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Lichtsymbole sind, und besonders das flammende Drei-, Fünf- oder Sechseck, - der flammende Stern (etoile flamboyante), Unter den manichäischen Geboten steht der Glaube an die vier Grossherrlichkeiten, Gott, sein Licht, seine Kraft und seine Weisheit, obenan1) und die Unterlage der ganzen Lehre des Manei ist nach Zarathustra das Licht und die Finsterniss, wozu auch christliche Lehren kommen, so dass also der Manichäismus aus dem Magismus und dem Christenthume zugleich abgeleitet erscheint. Keine Secte der ersten Jahrhunderte des Christenthums war berühmter und berüchtigter und für das Christenthum gefahrdrohender; trotz der blutigsten Verfolgungen erhielten sieh die Manichäer bis in das 12te Jahrh. und noch weiter herab. Bekanntlich war auch der h. Augustin 9 Jahre lang ein Anhänger der manichäischen Lehre zweiter Art, ein manichäischer Zuhörer gewesen. Nach Manei war die menschliche Seele ein Theil des Lichtes, der Körper ein Theil der Finsterniss und das Werk, [fremdsprachliches Material], der Materie. Der aus den fünf Elementen ([fremdsprachliches Material]), wohl mit Rücksicht auf die fünf Sinne (welche sich nach orientalischer Auffassung bei Manei je nach ihrer Beschaffenheit und Wirkung zu 5 guten oder bösen Göttern und Weltengeschlechtern gestaltet, personificirt und realisirt zu haben scheinen) geschaffene Mensch, der ideale Urmensch und die spätere Menschheit hat die Aufgabe, gegen die Finsterniss zu kämpfen, d. h. der aus Geist und Materie oder Körper zusammengesetzte Mensch soll überall seinem besseren Sinne, seinem guten Genius, der Vernunft folgen.2) Da der Ewige, der Beherrscher des Lichtreiches, den Menschen in dem Kampfe gegen die Finsterniss bedroht sah, sandte er ihm den lebendigen Geist Spiritus vivens, Spiritus potens nach Augustin, [fremdsprachliches Material] zu Hülfe, welcher im Fihrist auch der Freund der Lichter heisst und der den Menschen vor der Ueberwindung durch die Finsterniss errettete. Des Bildlichen entkleidet, heisst dieses, dass die Sinnlichkeit, die Materie,

1) Flügel, S. 41 und 95.
2) Flügel, S. 202.

Lichtsymbole sind, und besonders das flammende Drei-, Fünf- oder Sechseck, – der flammende Stern (étoile flamboyante), Unter den manichäischen Geboten steht der Glaube an die vier Grossherrlichkeiten, Gott, sein Licht, seine Kraft und seine Weisheit, obenan1) und die Unterlage der ganzen Lehre des Mânî ist nach Zarathustra das Licht und die Finsterniss, wozu auch christliche Lehren kommen, so dass also der Manichäismus aus dem Magismus und dem Christenthume zugleich abgeleitet erscheint. Keine Secte der ersten Jahrhunderte des Christenthums war berühmter und berüchtigter und für das Christenthum gefahrdrohender; trotz der blutigsten Verfolgungen erhielten sieh die Manichäer bis in das 12te Jahrh. und noch weiter herab. Bekanntlich war auch der h. Augustin 9 Jahre lang ein Anhänger der manichäischen Lehre zweiter Art, ein manichäischer Zuhörer gewesen. Nach Mânî war die menschliche Seele ein Theil des Lichtes, der Körper ein Theil der Finsterniss und das Werk, [fremdsprachliches Material], der Materie. Der aus den fünf Elementen ([fremdsprachliches Material]), wohl mit Rücksicht auf die fünf Sinne (welche sich nach orientalischer Auffassung bei Mânî je nach ihrer Beschaffenheit und Wirkung zu 5 guten oder bösen Göttern und Weltengeschlechtern gestaltet, personificirt und realisirt zu haben scheinen) geschaffene Mensch, der ideale Urmensch und die spätere Menschheit hat die Aufgabe, gegen die Finsterniss zu kämpfen, d. h. der aus Geist und Materie oder Körper zusammengesetzte Mensch soll überall seinem besseren Sinne, seinem guten Genius, der Vernunft folgen.2) Da der Ewige, der Beherrscher des Lichtreiches, den Menschen in dem Kampfe gegen die Finsterniss bedroht sah, sandte er ihm den lebendigen Geist Spiritus vivens, Spiritus potens nach Augustin, [fremdsprachliches Material] zu Hülfe, welcher im Fihrist auch der Freund der Lichter heisst und der den Menschen vor der Ueberwindung durch die Finsterniss errettete. Des Bildlichen entkleidet, heisst dieses, dass die Sinnlichkeit, die Materie,

1) Flügel, S. 41 und 95.
2) Flügel, S. 202.
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[369/0389] Lichtsymbole sind, und besonders das flammende Drei-, Fünf- oder Sechseck, – der flammende Stern (étoile flamboyante), Unter den manichäischen Geboten steht der Glaube an die vier Grossherrlichkeiten, Gott, sein Licht, seine Kraft und seine Weisheit, obenan 1) und die Unterlage der ganzen Lehre des Mânî ist nach Zarathustra das Licht und die Finsterniss, wozu auch christliche Lehren kommen, so dass also der Manichäismus aus dem Magismus und dem Christenthume zugleich abgeleitet erscheint. Keine Secte der ersten Jahrhunderte des Christenthums war berühmter und berüchtigter und für das Christenthum gefahrdrohender; trotz der blutigsten Verfolgungen erhielten sieh die Manichäer bis in das 12te Jahrh. und noch weiter herab. Bekanntlich war auch der h. Augustin 9 Jahre lang ein Anhänger der manichäischen Lehre zweiter Art, ein manichäischer Zuhörer gewesen. Nach Mânî war die menschliche Seele ein Theil des Lichtes, der Körper ein Theil der Finsterniss und das Werk, _ , der Materie. Der aus den fünf Elementen (_ ), wohl mit Rücksicht auf die fünf Sinne (welche sich nach orientalischer Auffassung bei Mânî je nach ihrer Beschaffenheit und Wirkung zu 5 guten oder bösen Göttern und Weltengeschlechtern gestaltet, personificirt und realisirt zu haben scheinen) geschaffene Mensch, der ideale Urmensch und die spätere Menschheit hat die Aufgabe, gegen die Finsterniss zu kämpfen, d. h. der aus Geist und Materie oder Körper zusammengesetzte Mensch soll überall seinem besseren Sinne, seinem guten Genius, der Vernunft folgen. 2) Da der Ewige, der Beherrscher des Lichtreiches, den Menschen in dem Kampfe gegen die Finsterniss bedroht sah, sandte er ihm den lebendigen Geist Spiritus vivens, Spiritus potens nach Augustin, _ zu Hülfe, welcher im Fihrist auch der Freund der Lichter heisst und der den Menschen vor der Ueberwindung durch die Finsterniss errettete. Des Bildlichen entkleidet, heisst dieses, dass die Sinnlichkeit, die Materie, 1) Flügel, S. 41 und 95. 2) Flügel, S. 202.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/389>, abgerufen am 24.11.2024.