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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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ten ein achthundertjähriges Alter hat.1) In einer Sage bei Stöber, Sagen des Elsasses Nr. 105, erhält ein Mädchen von dem sie unerhört liebenden Berggeiste eine silberne Rose zum letzten Geschenke, welche sich jedes Mal öffnet, wenn der Familie ein Glück zu Theil werden soll, und schliesst, wenn ihr ein Unglück naht. Wie weisse Rosen oder Lilien den bevorstehenden Tod anzeigen, z. B. den Domherrn zu Lübeek und den Klosterbrüdern zu Corvei,2) verkündet die als weisse Frau erscheinende Perchta von Rosenbeirg in manchem Schlosse einen kommenden Todesfall.3) Am Feste der Geburt Mariä zu Rom erscheinen diejenigen Mädchen, welche den Schleier wählen wollen, in weissen Kleidern mit einem grossen Kreuze auf der Brust und mit einem Rosenkranze auf dem Haupte. Die deutsche Maria zum Rosenhage ist in Italien die Madonna del Rosario, wie z. B. die berühmte Künstlerin Elisabetha Sirani aus Bologna, eine Schülerin des Guido Reni, in deren Kapelle nach ihrer Vergiftung beigesetzt wurde.4) Die Mythe von dem Raube der blumensuchenden und auf der schönen Wiese spielenden Persephone durch Hades hatte auch blos den tiefern Sinn, dass die Menschen mitten unter Blumen und Spielen der Tod erhasche und in die Ewigkeit hinüberführe, - dass selbst die Göttinnen dem Todessehicksale erliegen.5) Der Raub der Persephone war deshalb auch eine sehr beliebte Darstellung auf den römischen Sarcophagen.6) Nach der Sage werden in Hessen zu Eberstadt aus dem Kinderbrunnen die Mädchen in Rosenblättchen, die Buben in wilden Dornrosen geholt.7) Zufolge der davon durch Dautzenberg bei Wolf, Zeitschrift, I. S. 177, gegebenen Beschreibung wird auch das Mariahimmelfahrtsfest in Limburg als ein wahrhaft rührendes Blumenfest gefeiert, wobei unter den zu

1) A. v. Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 116 und 117; Grimm, deutsche Sagen, II. Nr. 457.
2) Grimm, deutsche Sagen, I. Nr. 164, 163.
3) Grimm, I. Nr. 267.
4) Guhl, die Frauen in der Kunstgesch., S. 91.
5) Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 159.
6) Schnaase, II. S. 507.
7) Wolf, hessische Sagen, Nr. 211.

ten ein achthundertjähriges Alter hat.1) In einer Sage bei Stöber, Sagen des Elsasses Nr. 105, erhält ein Mädchen von dem sie unerhört liebenden Berggeiste eine silberne Rose zum letzten Geschenke, welche sich jedes Mal öffnet, wenn der Familie ein Glück zu Theil werden soll, und schliesst, wenn ihr ein Unglück naht. Wie weisse Rosen oder Lilien den bevorstehenden Tod anzeigen, z. B. den Domherrn zu Lübeek und den Klosterbrüdern zu Corvei,2) verkündet die als weisse Frau erscheinende Perchta von Rosenbeirg in manchem Schlosse einen kommenden Todesfall.3) Am Feste der Geburt Mariä zu Rom erscheinen diejenigen Mädchen, welche den Schleier wählen wollen, in weissen Kleidern mit einem grossen Kreuze auf der Brust und mit einem Rosenkranze auf dem Haupte. Die deutsche Maria zum Rosenhage ist in Italien die Madonna del Rosario, wie z. B. die berühmte Künstlerin Elisabetha Sirani aus Bologna, eine Schülerin des Guido Reni, in deren Kapelle nach ihrer Vergiftung beigesetzt wurde.4) Die Mythe von dem Raube der blumensuchenden und auf der schönen Wiese spielenden Persephone durch Hades hatte auch blos den tiefern Sinn, dass die Menschen mitten unter Blumen und Spielen der Tod erhasche und in die Ewigkeit hinüberführe, – dass selbst die Göttinnen dem Todessehicksale erliegen.5) Der Raub der Persephone war deshalb auch eine sehr beliebte Darstellung auf den römischen Sarcophagen.6) Nach der Sage werden in Hessen zu Eberstadt aus dem Kinderbrunnen die Mädchen in Rosenblättchen, die Buben in wilden Dornrosen geholt.7) Zufolge der davon durch Dautzenberg bei Wolf, Zeitschrift, I. S. 177, gegebenen Beschreibung wird auch das Mariahimmelfahrtsfest in Limburg als ein wahrhaft rührendes Blumenfest gefeiert, wobei unter den zu

1) A. v. Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 116 und 117; Grimm, deutsche Sagen, II. Nr. 457.
2) Grimm, deutsche Sagen, I. Nr. 164, 163.
3) Grimm, I. Nr. 267.
4) Guhl, die Frauen in der Kunstgesch., S. 91.
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[351/0371] ten ein achthundertjähriges Alter hat. 1) In einer Sage bei Stöber, Sagen des Elsasses Nr. 105, erhält ein Mädchen von dem sie unerhört liebenden Berggeiste eine silberne Rose zum letzten Geschenke, welche sich jedes Mal öffnet, wenn der Familie ein Glück zu Theil werden soll, und schliesst, wenn ihr ein Unglück naht. Wie weisse Rosen oder Lilien den bevorstehenden Tod anzeigen, z. B. den Domherrn zu Lübeek und den Klosterbrüdern zu Corvei, 2) verkündet die als weisse Frau erscheinende Perchta von Rosenbeirg in manchem Schlosse einen kommenden Todesfall. 3) Am Feste der Geburt Mariä zu Rom erscheinen diejenigen Mädchen, welche den Schleier wählen wollen, in weissen Kleidern mit einem grossen Kreuze auf der Brust und mit einem Rosenkranze auf dem Haupte. Die deutsche Maria zum Rosenhage ist in Italien die Madonna del Rosario, wie z. B. die berühmte Künstlerin Elisabetha Sirani aus Bologna, eine Schülerin des Guido Reni, in deren Kapelle nach ihrer Vergiftung beigesetzt wurde. 4) Die Mythe von dem Raube der blumensuchenden und auf der schönen Wiese spielenden Persephone durch Hades hatte auch blos den tiefern Sinn, dass die Menschen mitten unter Blumen und Spielen der Tod erhasche und in die Ewigkeit hinüberführe, – dass selbst die Göttinnen dem Todessehicksale erliegen. 5) Der Raub der Persephone war deshalb auch eine sehr beliebte Darstellung auf den römischen Sarcophagen. 6) Nach der Sage werden in Hessen zu Eberstadt aus dem Kinderbrunnen die Mädchen in Rosenblättchen, die Buben in wilden Dornrosen geholt. 7) Zufolge der davon durch Dautzenberg bei Wolf, Zeitschrift, I. S. 177, gegebenen Beschreibung wird auch das Mariahimmelfahrtsfest in Limburg als ein wahrhaft rührendes Blumenfest gefeiert, wobei unter den zu 1) A. v. Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 116 und 117; Grimm, deutsche Sagen, II. Nr. 457. 2) Grimm, deutsche Sagen, I. Nr. 164, 163. 3) Grimm, I. Nr. 267. 4) Guhl, die Frauen in der Kunstgesch., S. 91. 5) Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 159. 6) Schnaase, II. S. 507. 7) Wolf, hessische Sagen, Nr. 211.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/371>, abgerufen am 24.11.2024.