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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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der Erde und des Wassers. - Nach dieser Symbolik hatte bei den Aegyptern auch das Sistrum, die Klapper der Isis zur Andeutung der 4 Elemente 4 Querstäbchen.1) - Ist es keine allzu kühne Deutung, möchte die oben S. 35 berührte, von 2 geflügelten Schlangen mit Falkenköpfen getragene Sonnenscheibe über den ägyptischen Tempelthüren, welche nach Creuzer, I. S. 527, Anm. 320, höchst wahrscheinlich das Symbol des Kneph-Agathodaemon als des ewigen unsterblichen Feuer- und Lichtgottes ist, dem auf einem Viergespanne bei den Griechen und Römern an dem Himmel auffahrenden Licht- und Sonnengotte gleichzustellen sein. Wie dort die 4 an dem Licht- und Sonnenwagen nach den Seiten gewandten Rosse andeuten sollen, dass das Licht durch die ganze Welt und über die ganze Erde nach den 4 Seiten ausströme, wollen hier die 4 Augen der beiden Falkenschlangen, auf deren Rücken gleich einem Wagen die Sonne ruht, denselben Gedanken ausdrücken. In Uebereinstimmung hiermit soll Philo gesagt haben, dass, wenn die Schlange aufblickte, sie in ihrem himmlischen Urlande Alles mit Licht erfüllte, und wenn sie die Augen schloss, allgemeine Finsterniss herbeiführte. Ueber den ägyptischen Tempelpforten ertheilte die schlangenbeflügelte Sonnenscheibe, der Licht- und Sonnengott den Nahenden die beseligende Zusicherung, dass Alle, welche ihn mit aufrichtigem Herzen suchen, auch finden werden; die Sonnenscheibe über dem Mysterientempel rief dem mit drei Schlägen an des Tempels Pforte Einlass fordernden Weisheits- und Zauberlehrling zu: "Klopfe an, so wird dir aufgethan! wie du nahst, wirst du empfangen werden; was du verlangest und verdienest, wirst du sicher finden, denn hier gilt nur die Reinheit, das Recht und die Wahrheit!" Ebenso dürfte gesagt werden, das sich stets wiederholende Lichtsymbol der ägyptischen Tempel, worauf die Blicke der Eintretenden fallen mussten und das gleichsam in der Sehlinie lag, habe die warnende Aufforderung verkündet, dass Keiner weiter schreiten und dem Götterbilde näher treten möge, der sich nicht rein von Schuld und Fehle fühle, - dass

1) Creuzer, Symbolik, I. S. 516 (der 2ten Ausgabe).

der Erde und des Wassers. – Nach dieser Symbolik hatte bei den Aegyptern auch das Sistrum, die Klapper der Isis zur Andeutung der 4 Elemente 4 Querstäbchen.1) – Ist es keine allzu kühne Deutung, möchte die oben S. 35 berührte, von 2 geflügelten Schlangen mit Falkenköpfen getragene Sonnenscheibe über den ägyptischen Tempelthüren, welche nach Creuzer, I. S. 527, Anm. 320, höchst wahrscheinlich das Symbol des Kneph-Agathodaemon als des ewigen unsterblichen Feuer- und Lichtgottes ist, dem auf einem Viergespanne bei den Griechen und Römern an dem Himmel auffahrenden Licht- und Sonnengotte gleichzustellen sein. Wie dort die 4 an dem Licht- und Sonnenwagen nach den Seiten gewandten Rosse andeuten sollen, dass das Licht durch die ganze Welt und über die ganze Erde nach den 4 Seiten ausströme, wollen hier die 4 Augen der beiden Falkenschlangen, auf deren Rücken gleich einem Wagen die Sonne ruht, denselben Gedanken ausdrücken. In Uebereinstimmung hiermit soll Philo gesagt haben, dass, wenn die Schlange aufblickte, sie in ihrem himmlischen Urlande Alles mit Licht erfüllte, und wenn sie die Augen schloss, allgemeine Finsterniss herbeiführte. Ueber den ägyptischen Tempelpforten ertheilte die schlangenbeflügelte Sonnenscheibe, der Licht- und Sonnengott den Nahenden die beseligende Zusicherung, dass Alle, welche ihn mit aufrichtigem Herzen suchen, auch finden werden; die Sonnenscheibe über dem Mysterientempel rief dem mit drei Schlägen an des Tempels Pforte Einlass fordernden Weisheits- und Zauberlehrling zu: „Klopfe an, so wird dir aufgethan! wie du nahst, wirst du empfangen werden; was du verlangest und verdienest, wirst du sicher finden, denn hier gilt nur die Reinheit, das Recht und die Wahrheit!“ Ebenso dürfte gesagt werden, das sich stets wiederholende Lichtsymbol der ägyptischen Tempel, worauf die Blicke der Eintretenden fallen mussten und das gleichsam in der Sehlinie lag, habe die warnende Aufforderung verkündet, dass Keiner weiter schreiten und dem Götterbilde näher treten möge, der sich nicht rein von Schuld und Fehle fühle, – dass

1) Creuzer, Symbolik, I. S. 516 (der 2ten Ausgabe).
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[342/0362] der Erde und des Wassers. – Nach dieser Symbolik hatte bei den Aegyptern auch das Sistrum, die Klapper der Isis zur Andeutung der 4 Elemente 4 Querstäbchen. 1) – Ist es keine allzu kühne Deutung, möchte die oben S. 35 berührte, von 2 geflügelten Schlangen mit Falkenköpfen getragene Sonnenscheibe über den ägyptischen Tempelthüren, welche nach Creuzer, I. S. 527, Anm. 320, höchst wahrscheinlich das Symbol des Kneph-Agathodaemon als des ewigen unsterblichen Feuer- und Lichtgottes ist, dem auf einem Viergespanne bei den Griechen und Römern an dem Himmel auffahrenden Licht- und Sonnengotte gleichzustellen sein. Wie dort die 4 an dem Licht- und Sonnenwagen nach den Seiten gewandten Rosse andeuten sollen, dass das Licht durch die ganze Welt und über die ganze Erde nach den 4 Seiten ausströme, wollen hier die 4 Augen der beiden Falkenschlangen, auf deren Rücken gleich einem Wagen die Sonne ruht, denselben Gedanken ausdrücken. In Uebereinstimmung hiermit soll Philo gesagt haben, dass, wenn die Schlange aufblickte, sie in ihrem himmlischen Urlande Alles mit Licht erfüllte, und wenn sie die Augen schloss, allgemeine Finsterniss herbeiführte. Ueber den ägyptischen Tempelpforten ertheilte die schlangenbeflügelte Sonnenscheibe, der Licht- und Sonnengott den Nahenden die beseligende Zusicherung, dass Alle, welche ihn mit aufrichtigem Herzen suchen, auch finden werden; die Sonnenscheibe über dem Mysterientempel rief dem mit drei Schlägen an des Tempels Pforte Einlass fordernden Weisheits- und Zauberlehrling zu: „Klopfe an, so wird dir aufgethan! wie du nahst, wirst du empfangen werden; was du verlangest und verdienest, wirst du sicher finden, denn hier gilt nur die Reinheit, das Recht und die Wahrheit!“ Ebenso dürfte gesagt werden, das sich stets wiederholende Lichtsymbol der ägyptischen Tempel, worauf die Blicke der Eintretenden fallen mussten und das gleichsam in der Sehlinie lag, habe die warnende Aufforderung verkündet, dass Keiner weiter schreiten und dem Götterbilde näher treten möge, der sich nicht rein von Schuld und Fehle fühle, – dass 1) Creuzer, Symbolik, I. S. 516 (der 2ten Ausgabe).

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/362>, abgerufen am 24.11.2024.