Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.die Aphrodite von Paphos und den Olympos gegeben; den Tempel der Aphrodite erkennt man zu Cypern noch an einigen kolossalen Quadern seiner einstigen Hinterwand. In den Gräberhöfen auf Cypern finden sich auch dorische Säulen, wie in den Gräbergrotten von Kyrene in Africa,1) welchen dem inneren und äusseren Anblicke nach die Grottenreihe von Benihassan2) am nächsten entspricht; namentlich zeigt sich hier wie zu Kyrene das ägyptisch-dorische Ornament der sog. Tropfen, unter die Triglyphen gehängt und ohne die darüber befindlichen Triglyphen, Tropfenband in Tropfenband gerückt. Offenbar hat nach Braun eine phönicische Nachbarschaft von der Syrtengegend her, oder eine phönirische Ureinwohnersehaft auf Kyrene eingewirkt. Der phönicische Styl sei die Verbindung, die gleichzeitige Uebung des doriscben oder ägyptischen und des ionischen oder assyrisch-babylonischen Styles,3) wie auch an Absalons Grab bei Jerusalem zu ersehen, wo ein dorischer Triglyphensims über ionischen Halbsäulen erscheint; der salomonische Tempel ist gleichfalls insofern ein Denkmal dieses Styles, als er auf oder in Quadern, aus Cedernholz und Goldblech erbaut war. Auch zu Kyrene stehen dorische Triglyphengiebel und Friese über alterthümlich plumpen und schweren ionischen Säulen. Für die Abstammung des dorischen Baustyls aus Aegypten möchten auch die sog. Pyramidalthüren, wie Pochoke sie nennt, der alten dorischen Tempel anzuführen sein, welche Thüren oben enger sind als unten, wie viele Thüren ägyptischer Gebäude.4) Nach Winckelmann scheinen diese Thüren den dorischen Tempeln eigenthümlich gewesen zu sein; denn sie ist also gebaut an dem Tempel zu Corli, welcher gleichwohl nicht sehr alt ist. Auch an corinthischen Tempeln hat man solche Thüren angebracht, wie an dem zu Tivoli. Einer Bemerkung desselben Winckelmann zufolge würde das christliche Kirchenschiff gleichfalls schon dem Alterthume entstammen, indem die Alten 1) Braun, I. S. 520 ff. 2) Vergl. darüber auch Brugsch, Reiseberichte, S. 91 ff. 3) Braun, I. S. 522. 4) Winckelmann's Werke, I. S. 388.
die Aphrodite von Paphos und den Olympos gegeben; den Tempel der Aphrodite erkennt man zu Cypern noch an einigen kolossalen Quadern seiner einstigen Hinterwand. In den Gräberhöfen auf Cypern finden sich auch dorische Säulen, wie in den Gräbergrotten von Kyrene in Africa,1) welchen dem inneren und äusseren Anblicke nach die Grottenreihe von Benihassan2) am nächsten entspricht; namentlich zeigt sich hier wie zu Kyrene das ägyptisch-dorische Ornament der sog. Tropfen, unter die Triglyphen gehängt und ohne die darüber befindlichen Triglyphen, Tropfenband in Tropfenband gerückt. Offenbar hat nach Braun eine phönicische Nachbarschaft von der Syrtengegend her, oder eine phönirische Ureinwohnersehaft auf Kyrene eingewirkt. Der phönicische Styl sei die Verbindung, die gleichzeitige Uebung des doriscben oder ägyptischen und des ionischen oder assyrisch-babylonischen Styles,3) wie auch an Absalons Grab bei Jerusalem zu ersehen, wo ein dorischer Triglyphensims über ionischen Halbsäulen erscheint; der salomonische Tempel ist gleichfalls insofern ein Denkmal dieses Styles, als er auf oder in Quadern, aus Cedernholz und Goldblech erbaut war. Auch zu Kyrene stehen dorische Triglyphengiebel und Friese über alterthümlich plumpen und schweren ionischen Säulen. Für die Abstammung des dorischen Baustyls aus Aegypten möchten auch die sog. Pyramidalthüren, wie Pochoke sie nennt, der alten dorischen Tempel anzuführen sein, welche Thüren oben enger sind als unten, wie viele Thüren ägyptischer Gebäude.4) Nach Winckelmann scheinen diese Thüren den dorischen Tempeln eigenthümlich gewesen zu sein; denn sie ist also gebaut an dem Tempel zu Corli, welcher gleichwohl nicht sehr alt ist. Auch an corinthischen Tempeln hat man solche Thüren angebracht, wie an dem zu Tivoli. Einer Bemerkung desselben Winckelmann zufolge würde das christliche Kirchenschiff gleichfalls schon dem Alterthume entstammen, indem die Alten 1) Braun, I. S. 520 ff. 2) Vergl. darüber auch Brugsch, Reiseberichte, S. 91 ff. 3) Braun, I. S. 522. 4) Winckelmann’s Werke, I. S. 388.
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die Aphrodite von Paphos und den Olympos gegeben; den Tempel der Aphrodite erkennt man zu Cypern noch an einigen kolossalen Quadern seiner einstigen Hinterwand. In den Gräberhöfen auf Cypern finden sich auch dorische Säulen, wie in den Gräbergrotten von Kyrene in Africa, 1) welchen dem inneren und äusseren Anblicke nach die Grottenreihe von Benihassan 2) am nächsten entspricht; namentlich zeigt sich hier wie zu Kyrene das ägyptisch-dorische Ornament der sog. Tropfen, unter die Triglyphen gehängt und ohne die darüber befindlichen Triglyphen, Tropfenband in Tropfenband gerückt. Offenbar hat nach Braun eine phönicische Nachbarschaft von der Syrtengegend her, oder eine phönirische Ureinwohnersehaft auf Kyrene eingewirkt. Der phönicische Styl sei die Verbindung, die gleichzeitige Uebung des doriscben oder ägyptischen und des ionischen oder assyrisch-babylonischen Styles, 3) wie auch an Absalons Grab bei Jerusalem zu ersehen, wo ein dorischer Triglyphensims über ionischen Halbsäulen erscheint; der salomonische Tempel ist gleichfalls insofern ein Denkmal dieses Styles, als er auf oder in Quadern, aus Cedernholz und Goldblech erbaut war. Auch zu Kyrene stehen dorische Triglyphengiebel und Friese über alterthümlich plumpen und schweren ionischen Säulen. Für die Abstammung des dorischen Baustyls aus Aegypten möchten auch die sog. Pyramidalthüren, wie Pochoke sie nennt, der alten dorischen Tempel anzuführen sein, welche Thüren oben enger sind als unten, wie viele Thüren ägyptischer Gebäude. 4) Nach Winckelmann scheinen diese Thüren den dorischen Tempeln eigenthümlich gewesen zu sein; denn sie ist also gebaut an dem Tempel zu Corli, welcher gleichwohl nicht sehr alt ist. Auch an corinthischen Tempeln hat man solche Thüren angebracht, wie an dem zu Tivoli. Einer Bemerkung desselben Winckelmann zufolge würde das christliche Kirchenschiff gleichfalls schon dem Alterthume entstammen, indem die Alten
1) Braun, I. S. 520 ff.
2) Vergl. darüber auch Brugsch, Reiseberichte, S. 91 ff.
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