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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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habe nach Manetho gleichfalls Archles geheissen.1) Das altkyprische Alphabet mit seinem Zeichenreichthum, wie dasselbe auf der zu Idalion in Cypern gefundenen Erztafel mit der Friedensproklamation des ägyptischen Königs Amasis erscheint, leitet Braun (S. 514 ff.) aus dem Aegyptischen ebenfalls her, oder wenigstens sei es nach ägyptischem Vorbilde geschaffen; denn die kyprischen Buchstaben seien alte Hieroglyphenbilder und deshalb so zahlreich für einen und denselben Laut, z. B. für Ch. 7, für Th 7 und für M 9 Buchstaben; die kyprische Schrift aber könne als die Urschrift der unter einander verwandten babylonischen, palmyrenischen, altgriechischen, etruskischen, umbrischen, oskischen, celtiberischen u. s. w. Schriften angesehen werden; die Griechen haben nach eigener Angabe ihre Schrift von den Phöniciern, von Kadmos, d. i. nach Braun (S. 511) dem Urvorweltlichen, dem Urgeiste. Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, Dresden 1806, S. 37, erklärt dagegen mit Herder das etrurische Alphabet als den Typus aller europäischen Alphabete. Bei demselben Idalion, dem heutigen Dalin sind zahlreiche phönicische Statuetten von Sandstein, 1 bis 2' hoch, wahrscheinlich Venusfiguren, gefunden worden, die ganz den oben berührten ältesten Metopenbildern zu Selinunt, - den altgriechischen Bildwerken mit etwas dumm lachendem Ausdrucke, - der kopflosen Athene, die am Eingang der Akropolis zu Athen sass,2) - den Figuren im Hofe des Klosters zu Orchomenos u. s. w. ganz gleichen, somit für die griechische Kunst die phönicisch-ägyptische Schule erweisen.3) Jedenfalls hat Cypern Griechenland

1) Braun, I. S. 465
2) Vergl. auch Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, S. 5 ff.
3) Braun, I. S. 517 ff. Anderer Meinung ist Brunn, Gesch. der griech. Künstler, Winckelmann, Werke, III.S.14ff., welcher jedoch zugesteht, dass die Etrusker den Scarabaeus oder Rosskäfer durch einen besonderen Weg als Symbol angenommen haben (S. 18). Fea widersprach Winckelmann, besonders unterberufung auf die Einwanderung ägyptischer Colonien nach Griechenland und auf den von Herodot zugestandenen ägyptischen Ursprung der griechischen Götter.

habe nach Manetho gleichfalls Archles geheissen.1) Das altkyprische Alphabet mit seinem Zeichenreichthum, wie dasselbe auf der zu Idalion in Cypern gefundenen Erztafel mit der Friedensproklamation des ägyptischen Königs Amasis erscheint, leitet Braun (S. 514 ff.) aus dem Aegyptischen ebenfalls her, oder wenigstens sei es nach ägyptischem Vorbilde geschaffen; denn die kyprischen Buchstaben seien alte Hieroglyphenbilder und deshalb so zahlreich für einen und denselben Laut, z. B. für Ch. 7, für Th 7 und für M 9 Buchstaben; die kyprische Schrift aber könne als die Urschrift der unter einander verwandten babylonischen, palmyrenischen, altgriechischen, etruskischen, umbrischen, oskischen, celtiberischen u. s. w. Schriften angesehen werden; die Griechen haben nach eigener Angabe ihre Schrift von den Phöniciern, von Kadmos, d. i. nach Braun (S. 511) dem Urvorweltlichen, dem Urgeiste. Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, Dresden 1806, S. 37, erklärt dagegen mit Herder das etrurische Alphabet als den Typus aller europäischen Alphabete. Bei demselben Idalion, dem heutigen Dalin sind zahlreiche phönicische Statuetten von Sandstein, 1 bis 2’ hoch, wahrscheinlich Venusfiguren, gefunden worden, die ganz den oben berührten ältesten Metopenbildern zu Selinunt, – den altgriechischen Bildwerken mit etwas dumm lachendem Ausdrucke, – der kopflosen Athene, die am Eingang der Akropolis zu Athen sass,2) – den Figuren im Hofe des Klosters zu Orchomenos u. s. w. ganz gleichen, somit für die griechische Kunst die phönicisch-ägyptische Schule erweisen.3) Jedenfalls hat Cypern Griechenland

1) Braun, I. S. 465
2) Vergl. auch Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, S. 5 ff.
3) Braun, I. S. 517 ff. Anderer Meinung ist Brunn, Gesch. der griech. Künstler, Winckelmann, Werke, III.S.14ff., welcher jedoch zugesteht, dass die Etrusker den Scarabaeus oder Rosskäfer durch einen besonderen Weg als Symbol angenommen haben (S. 18). Fea widersprach Winckelmann, besonders unterberufung auf die Einwanderung ägyptischer Colonien nach Griechenland und auf den von Herodot zugestandenen ägyptischen Ursprung der griechischen Götter.
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[315/0335] habe nach Manetho gleichfalls Archles geheissen. 1) Das altkyprische Alphabet mit seinem Zeichenreichthum, wie dasselbe auf der zu Idalion in Cypern gefundenen Erztafel mit der Friedensproklamation des ägyptischen Königs Amasis erscheint, leitet Braun (S. 514 ff.) aus dem Aegyptischen ebenfalls her, oder wenigstens sei es nach ägyptischem Vorbilde geschaffen; denn die kyprischen Buchstaben seien alte Hieroglyphenbilder und deshalb so zahlreich für einen und denselben Laut, z. B. für Ch. 7, für Th 7 und für M 9 Buchstaben; die kyprische Schrift aber könne als die Urschrift der unter einander verwandten babylonischen, palmyrenischen, altgriechischen, etruskischen, umbrischen, oskischen, celtiberischen u. s. w. Schriften angesehen werden; die Griechen haben nach eigener Angabe ihre Schrift von den Phöniciern, von Kadmos, d. i. nach Braun (S. 511) dem Urvorweltlichen, dem Urgeiste. Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, Dresden 1806, S. 37, erklärt dagegen mit Herder das etrurische Alphabet als den Typus aller europäischen Alphabete. Bei demselben Idalion, dem heutigen Dalin sind zahlreiche phönicische Statuetten von Sandstein, 1 bis 2’ hoch, wahrscheinlich Venusfiguren, gefunden worden, die ganz den oben berührten ältesten Metopenbildern zu Selinunt, – den altgriechischen Bildwerken mit etwas dumm lachendem Ausdrucke, – der kopflosen Athene, die am Eingang der Akropolis zu Athen sass, 2) – den Figuren im Hofe des Klosters zu Orchomenos u. s. w. ganz gleichen, somit für die griechische Kunst die phönicisch-ägyptische Schule erweisen. 3) Jedenfalls hat Cypern Griechenland 1) Braun, I. S. 465 2) Vergl. auch Böttiger, Andeutungen über die Archäologie, S. 5 ff. 3) Braun, I. S. 517 ff. Anderer Meinung ist Brunn, Gesch. der griech. Künstler, Winckelmann, Werke, III.S.14ff., welcher jedoch zugesteht, dass die Etrusker den Scarabaeus oder Rosskäfer durch einen besonderen Weg als Symbol angenommen haben (S. 18). Fea widersprach Winckelmann, besonders unterberufung auf die Einwanderung ägyptischer Colonien nach Griechenland und auf den von Herodot zugestandenen ägyptischen Ursprung der griechischen Götter.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/335>, abgerufen am 24.11.2024.