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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Laien; unter den Architecten 20 Kleriker und 55 Laien, - unter den Bildschnitzern in Holz und Stein 19 Kleriker und 68 Laien, - unter den Malern 25 geistlichen und 32 weltlichen Standes. Auch gehörten unter den geistlichen Künstlern die Mehrzahl noch dazu den Weltgeistlichen, und nur Wenige den Regularen oder den Klöstern an. Selbst die in den Klöstern wohnenden Künstler waren Laien, wie Springer aus den Hausordnungen von Corvey, Zwetl und anderer Stifter es gründlich nachgewiesen hat; im Stift Corvey waren diesen Laien besondere Quartiere zur Wohnung zugewiesen. Gerade die Erbauung der so zahlreichen Klöster und kirchlichen Gebäude in den Zeiten unmittelbar nach dem Verfalle des römischen Reichs und bis auf Karl den Grossen trug wesentlich dazu bei, den aus den Römerzeiten vorhandenen Stand der bürgerlichen Handwerker und Künstler fortzuerhalten, indem dieselben bei den Klöstern und Kirchen Beschäftigung oder auch bleibende Anstellung fanden. Namentlich bedurften die grossen Klöster, um sich erhalten und den ihnen nothwendigen Güterbau betreiben zu können, der Bäcker, Schmiede und Wagner, sowie zur Herstellung und Unterhaltung der erforderlichen Kirchen- und Oekonomiegebäude der Zimmerleute und Maurer, und beim Aufkommen des Steinbaues des Steinmetzen. Auch die neuerlich durch den historischen Verein des Kantons Aargau in der Zeitschrift Argovia, Bd. I., veröffentlichte Hausordnung des Klosters Muri bestätigt dieses. Die Schrift von Springer, pro loco oder zum Antritte seiner Professur geschrieben, widerlegt daher die seit Jahrhunderten gewöhnlichen Darstellungen, besonders der kirchlich-römischen Geschichtschreiber, von dem überwiegenden Einflusse der Kleriker auf die Kunst und die Künste des Mittelalters und gibt cuique suum zurück; die Laien besassen die antiken Erinnerungen, Handwerke und Künste und sie übten dieselben fortwährend hauptsächlich, wenn auch im Dienste der Klöster und Kirchen, aus. Weil hier die Anregungen von den Klerikern ausgingen und zugleich sie allein schrieben und beurkundeten, konnte es nur zu leicht geschehen, dass sie sich die Werke und Bauten der Laien zuschrieben. Dabei ist auch noch zu beachten, dass bei

Laien; unter den Architecten 20 Kleriker und 55 Laien, – unter den Bildschnitzern in Holz und Stein 19 Kleriker und 68 Laien, – unter den Malern 25 geistlichen und 32 weltlichen Standes. Auch gehörten unter den geistlichen Künstlern die Mehrzahl noch dazu den Weltgeistlichen, und nur Wenige den Regularen oder den Klöstern an. Selbst die in den Klöstern wohnenden Künstler waren Laien, wie Springer aus den Hausordnungen von Corvey, Zwetl und anderer Stifter es gründlich nachgewiesen hat; im Stift Corvey waren diesen Laien besondere Quartiere zur Wohnung zugewiesen. Gerade die Erbauung der so zahlreichen Klöster und kirchlichen Gebäude in den Zeiten unmittelbar nach dem Verfalle des römischen Reichs und bis auf Karl den Grossen trug wesentlich dazu bei, den aus den Römerzeiten vorhandenen Stand der bürgerlichen Handwerker und Künstler fortzuerhalten, indem dieselben bei den Klöstern und Kirchen Beschäftigung oder auch bleibende Anstellung fanden. Namentlich bedurften die grossen Klöster, um sich erhalten und den ihnen nothwendigen Güterbau betreiben zu können, der Bäcker, Schmiede und Wagner, sowie zur Herstellung und Unterhaltung der erforderlichen Kirchen- und Oekonomiegebäude der Zimmerleute und Maurer, und beim Aufkommen des Steinbaues des Steinmetzen. Auch die neuerlich durch den historischen Verein des Kantons Aargau in der Zeitschrift Argovia, Bd. I., veröffentlichte Hausordnung des Klosters Muri bestätigt dieses. Die Schrift von Springer, pro loco oder zum Antritte seiner Professur geschrieben, widerlegt daher die seit Jahrhunderten gewöhnlichen Darstellungen, besonders der kirchlich-römischen Geschichtschreiber, von dem überwiegenden Einflusse der Kleriker auf die Kunst und die Künste des Mittelalters und gibt cuique suum zurück; die Laien besassen die antiken Erinnerungen, Handwerke und Künste und sie übten dieselben fortwährend hauptsächlich, wenn auch im Dienste der Klöster und Kirchen, aus. Weil hier die Anregungen von den Klerikern ausgingen und zugleich sie allein schrieben und beurkundeten, konnte es nur zu leicht geschehen, dass sie sich die Werke und Bauten der Laien zuschrieben. Dabei ist auch noch zu beachten, dass bei

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[274/0294] Laien; unter den Architecten 20 Kleriker und 55 Laien, – unter den Bildschnitzern in Holz und Stein 19 Kleriker und 68 Laien, – unter den Malern 25 geistlichen und 32 weltlichen Standes. Auch gehörten unter den geistlichen Künstlern die Mehrzahl noch dazu den Weltgeistlichen, und nur Wenige den Regularen oder den Klöstern an. Selbst die in den Klöstern wohnenden Künstler waren Laien, wie Springer aus den Hausordnungen von Corvey, Zwetl und anderer Stifter es gründlich nachgewiesen hat; im Stift Corvey waren diesen Laien besondere Quartiere zur Wohnung zugewiesen. Gerade die Erbauung der so zahlreichen Klöster und kirchlichen Gebäude in den Zeiten unmittelbar nach dem Verfalle des römischen Reichs und bis auf Karl den Grossen trug wesentlich dazu bei, den aus den Römerzeiten vorhandenen Stand der bürgerlichen Handwerker und Künstler fortzuerhalten, indem dieselben bei den Klöstern und Kirchen Beschäftigung oder auch bleibende Anstellung fanden. Namentlich bedurften die grossen Klöster, um sich erhalten und den ihnen nothwendigen Güterbau betreiben zu können, der Bäcker, Schmiede und Wagner, sowie zur Herstellung und Unterhaltung der erforderlichen Kirchen- und Oekonomiegebäude der Zimmerleute und Maurer, und beim Aufkommen des Steinbaues des Steinmetzen. Auch die neuerlich durch den historischen Verein des Kantons Aargau in der Zeitschrift Argovia, Bd. I., veröffentlichte Hausordnung des Klosters Muri bestätigt dieses. Die Schrift von Springer, pro loco oder zum Antritte seiner Professur geschrieben, widerlegt daher die seit Jahrhunderten gewöhnlichen Darstellungen, besonders der kirchlich-römischen Geschichtschreiber, von dem überwiegenden Einflusse der Kleriker auf die Kunst und die Künste des Mittelalters und gibt cuique suum zurück; die Laien besassen die antiken Erinnerungen, Handwerke und Künste und sie übten dieselben fortwährend hauptsächlich, wenn auch im Dienste der Klöster und Kirchen, aus. Weil hier die Anregungen von den Klerikern ausgingen und zugleich sie allein schrieben und beurkundeten, konnte es nur zu leicht geschehen, dass sie sich die Werke und Bauten der Laien zuschrieben. Dabei ist auch noch zu beachten, dass bei

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/294>, abgerufen am 22.11.2024.