Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

Bild:
<< vorherige Seite

Frankreich sei die gothische Baukunst zuerst nach England durch den Baumeister Wilhelm von Sens gebracht worden, der den abgebrannten Chor der Cathedrale von Canterbury in diesem Styl erbaute; schnell habe sich der französische gothische Baustyl zu dem eigenthümlichen frühenglischen Style gestaltet und schon um das J. 1220 sei das bedeutendste Werk dieses Styles, die Cathedrale von Salisbury, begonnen worden; in Deutschland sei der gothische Styl erst in den Jahren von 1207 - 1235 eingedrungen und der Chorbau des Domes zu Cöln sei eine genaue Copie des Chores der Cathedrale von Amiens.


V.
Die deutschen Bauhütten.

Da die germanischen Völker, welche in die Provinzen des zerfallenden römischen Reiches eingedrungen waren, hier sich nicht allein das Land, den Grund und Boden aneigneten, sondern auch besonders in Gallien die Sprache, die Bildung, die Gewerbe und Künste, die Gesetze und Einrichtungen, die Städte 1) und Schulen, soweit sich die- 1)

1) Ueber die Städte des alten Galliens und die aus ihnen hervorgegangenen neuern Städte vergl. die schöne Zusammenstellung bei Kiepert, historisch-geographischer Atlas der alten Welt, Weimar 1860, S. 27 und 28, welcher eine ähnliche Zusammenstellung der italienischen und spanischen Städte vorangeht. Im cisrhenanischen Gallien erhielten sich und zwar in Germania superior die Städte Strassburg, Brumpt (Brumat), Selz, Speier, Mainz und Bingen, - in Germania inferior die Städte Coblenz, Boppart, Andernauh, Remagen, Bonn, Cöln, Deutz, Zülpich, Tongern, Worringen, Zons, Neus, Gellep, Kelln bei Cleve, Nymwegen, Utrecht und Leyden. Daran reihen sich in den celtischen seit Augustus zu Belgica gehörigen Gebieten: Langres, Dijon, Alize, Besancon, Luxeil, Nyon, Sitten (Sion), Lausanne, Vevey (Vivis), Orbe, Yverdun, Avenches (Wiflisburg), Solothurn (Soleure), Windisch, Zürich, Winterthur, Augst, Basel, Breisach, Arzheim, Ell, Toul, Metz, Verdun, Trier,

Frankreich sei die gothische Baukunst zuerst nach England durch den Baumeister Wilhelm von Sens gebracht worden, der den abgebrannten Chor der Cathedrale von Canterbury in diesem Styl erbaute; schnell habe sich der französische gothische Baustyl zu dem eigenthümlichen frühenglischen Style gestaltet und schon um das J. 1220 sei das bedeutendste Werk dieses Styles, die Cathedrale von Salisbury, begonnen worden; in Deutschland sei der gothische Styl erst in den Jahren von 1207 – 1235 eingedrungen und der Chorbau des Domes zu Cöln sei eine genaue Copie des Chores der Cathedrale von Amiens.


V.
Die deutschen Bauhütten.

Da die germanischen Völker, welche in die Provinzen des zerfallenden römischen Reiches eingedrungen waren, hier sich nicht allein das Land, den Grund und Boden aneigneten, sondern auch besonders in Gallien die Sprache, die Bildung, die Gewerbe und Künste, die Gesetze und Einrichtungen, die Städte 1) und Schulen, soweit sich die- 1)

1) Ueber die Städte des alten Galliens und die aus ihnen hervorgegangenen neuern Städte vergl. die schöne Zusammenstellung bei Kiepert, historisch-geographischer Atlas der alten Welt, Weimar 1860, S. 27 und 28, welcher eine ähnliche Zusammenstellung der italienischen und spanischen Städte vorangeht. Im cisrhenanischen Gallien erhielten sich und zwar in Germania superior die Städte Strassburg, Brumpt (Brumat), Selz, Speier, Mainz und Bingen, – in Germania inferior die Städte Coblenz, Boppart, Andernauh, Remagen, Bonn, Cöln, Deutz, Zülpich, Tongern, Worringen, Zons, Neus, Gellep, Kelln bei Cleve, Nymwegen, Utrecht und Leyden. Daran reihen sich in den celtischen seit Augustus zu Belgica gehörigen Gebieten: Langres, Dijon, Alize, Besancon, Luxeil, Nyon, Sitten (Sion), Lausanne, Vevey (Vivis), Orbe, Yverdun, Avenches (Wiflisburg), Solothurn (Soleure), Windisch, Zürich, Winterthur, Augst, Basel, Breisach, Arzheim, Ell, Toul, Metz, Verdun, Trier,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0287" n="267"/>
Frankreich sei die gothische Baukunst zuerst nach England durch den Baumeister Wilhelm von Sens gebracht worden, der den abgebrannten Chor der Cathedrale von Canterbury in diesem Styl erbaute; schnell habe sich der französische gothische Baustyl zu dem eigenthümlichen frühenglischen Style gestaltet und schon um das J. 1220 sei das bedeutendste Werk dieses Styles, die Cathedrale von Salisbury, begonnen worden; in Deutschland sei der gothische Styl erst in den Jahren von 1207 &#x2013; 1235 eingedrungen und der Chorbau des Domes zu Cöln sei eine genaue Copie des Chores der Cathedrale von Amiens.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>V.<lb/>
Die deutschen Bauhütten.</head><lb/>
        <p>
 Da die germanischen Völker, welche in die Provinzen des zerfallenden römischen Reiches eingedrungen waren, hier sich nicht allein das Land, den Grund und Boden aneigneten, sondern auch besonders in Gallien die Sprache, die Bildung, die Gewerbe und Künste, die Gesetze und Einrichtungen, die Städte 1) und Schulen, soweit sich die-
     <note xml:id="ID01" next="#ID02" place="foot" n="1)">Ueber die Städte des alten Galliens und die aus ihnen hervorgegangenen neuern Städte vergl. die schöne Zusammenstellung bei Kiepert, historisch-geographischer Atlas der alten Welt, Weimar 1860, S. 27 und 28, welcher eine ähnliche Zusammenstellung der italienischen und spanischen Städte vorangeht. Im cisrhenanischen Gallien erhielten sich und zwar in Germania superior die Städte Strassburg, Brumpt (Brumat), Selz, Speier, Mainz und Bingen, &#x2013; in Germania inferior die Städte Coblenz, Boppart, Andernauh, Remagen, Bonn, Cöln, Deutz, Zülpich, Tongern, Worringen, Zons, Neus, Gellep, Kelln bei Cleve, Nymwegen, Utrecht und Leyden. Daran reihen sich in den celtischen seit Augustus zu Belgica gehörigen Gebieten: Langres, Dijon, Alize, Besancon, Luxeil, Nyon, Sitten (Sion), Lausanne, Vevey (Vivis), Orbe, Yverdun, Avenches (Wiflisburg), Solothurn (Soleure), Windisch, Zürich, Winterthur, Augst, Basel, Breisach, Arzheim, Ell, Toul, Metz, Verdun, Trier,</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[267/0287] Frankreich sei die gothische Baukunst zuerst nach England durch den Baumeister Wilhelm von Sens gebracht worden, der den abgebrannten Chor der Cathedrale von Canterbury in diesem Styl erbaute; schnell habe sich der französische gothische Baustyl zu dem eigenthümlichen frühenglischen Style gestaltet und schon um das J. 1220 sei das bedeutendste Werk dieses Styles, die Cathedrale von Salisbury, begonnen worden; in Deutschland sei der gothische Styl erst in den Jahren von 1207 – 1235 eingedrungen und der Chorbau des Domes zu Cöln sei eine genaue Copie des Chores der Cathedrale von Amiens. V. Die deutschen Bauhütten. Da die germanischen Völker, welche in die Provinzen des zerfallenden römischen Reiches eingedrungen waren, hier sich nicht allein das Land, den Grund und Boden aneigneten, sondern auch besonders in Gallien die Sprache, die Bildung, die Gewerbe und Künste, die Gesetze und Einrichtungen, die Städte 1) und Schulen, soweit sich die- 1) 1) Ueber die Städte des alten Galliens und die aus ihnen hervorgegangenen neuern Städte vergl. die schöne Zusammenstellung bei Kiepert, historisch-geographischer Atlas der alten Welt, Weimar 1860, S. 27 und 28, welcher eine ähnliche Zusammenstellung der italienischen und spanischen Städte vorangeht. Im cisrhenanischen Gallien erhielten sich und zwar in Germania superior die Städte Strassburg, Brumpt (Brumat), Selz, Speier, Mainz und Bingen, – in Germania inferior die Städte Coblenz, Boppart, Andernauh, Remagen, Bonn, Cöln, Deutz, Zülpich, Tongern, Worringen, Zons, Neus, Gellep, Kelln bei Cleve, Nymwegen, Utrecht und Leyden. Daran reihen sich in den celtischen seit Augustus zu Belgica gehörigen Gebieten: Langres, Dijon, Alize, Besancon, Luxeil, Nyon, Sitten (Sion), Lausanne, Vevey (Vivis), Orbe, Yverdun, Avenches (Wiflisburg), Solothurn (Soleure), Windisch, Zürich, Winterthur, Augst, Basel, Breisach, Arzheim, Ell, Toul, Metz, Verdun, Trier,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/287
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/287>, abgerufen am 19.11.2024.