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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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für ächt oder wenigstens für glaubhaft halten muss. In der alten Stadt und an dem alten Bischofssitze York, in dem römischen Eboracum wurde im J. 926 eine allgemeine Versammlung der Bauleute, d. h. der Architekten und Baumeister, gehalten und hier blühte im 8ten Jahrh., vorzüglich unter dem daselbst im J. 736 gebornen Alcuin eine Bauschule; hier auch erbaute Alcuin die im J. 780 eingeweihte Peterskirche, deren Schilderung eine glänzende Basilica erkennen lässt. Alcuin selbst muss schon in York zum Baumeister gebildet worden sein und hatte sich nur zu seiner weitern Ausbildung nach Italien begeben, wo er mit Karl dem Grossen in Verbindung trat und von ihm nach Frankreich gezogen wurde, bis er wieder nach seiner Vaterstadt zurückkehrte, die er aber nochmals auf Andringen Karls mit Frankreich vertauschte. Es liegt nun doch gewiss Jedem unendlieh nahe und ist das einzig Wahrscheinliche, der Bischofssitz York habe sich von den Römerzeiten her auch unter den Angelsachsen forterhalten da sonst in der Mitte des 8ten Jahrh. nicht bereits ein so reiches kirchliches und städtisches Leben wieder hätte erblüht sein können; York war eine alte römische, keine neu gegründete angelsächsische Stadt, in welchem Falle aber auch sich Einiges von der römischen Verfassung und Bildung forterhalten hat, wenngleich sehr bedrängt und verkümmert. Im J. 926, wo der bauunternehmende König Athelstan eine grössere Anzahl von auswärtigen Bauleuten um sich versammelt hatte, sollten und mussten die alten römischen Einrichtungen, die Einrichtungen des Albanus, die Autonomie der Bauleute wiederhergestellt werden. Athelstan hatte besonders gallische Bauleute berufen und an die Spitze seiner Bauhütte gestellt, weil unter allen vormaligen römischen Provinzen Gallien die meisten römischen Einrichtungen und Kenntnisse sich bewahrt hatte und schnell zu neuen Staatsbildungen geschritten war, im J. 926 es also füglich eine Anzahl Bauleute nach Britannien hinübersenden konnte. Schon im 7ten Jahrh. hatte sich der vorgenannte Benedict, ein britischer Abt, Bauleute (caementarios) aus Gallien kommen lassen, damit sie ihm nach der Sitte der Römer eine Kirche bauen

für ächt oder wenigstens für glaubhaft halten muss. In der alten Stadt und an dem alten Bischofssitze York, in dem römischen Eboracum wurde im J. 926 eine allgemeine Versammlung der Bauleute, d. h. der Architekten und Baumeister, gehalten und hier blühte im 8ten Jahrh., vorzüglich unter dem daselbst im J. 736 gebornen Alcuin eine Bauschule; hier auch erbaute Alcuin die im J. 780 eingeweihte Peterskirche, deren Schilderung eine glänzende Basilica erkennen lässt. Alcuin selbst muss schon in York zum Baumeister gebildet worden sein und hatte sich nur zu seiner weitern Ausbildung nach Italien begeben, wo er mit Karl dem Grossen in Verbindung trat und von ihm nach Frankreich gezogen wurde, bis er wieder nach seiner Vaterstadt zurückkehrte, die er aber nochmals auf Andringen Karls mit Frankreich vertauschte. Es liegt nun doch gewiss Jedem unendlieh nahe und ist das einzig Wahrscheinliche, der Bischofssitz York habe sich von den Römerzeiten her auch unter den Angelsachsen forterhalten da sonst in der Mitte des 8ten Jahrh. nicht bereits ein so reiches kirchliches und städtisches Leben wieder hätte erblüht sein können; York war eine alte römische, keine neu gegründete angelsächsische Stadt, in welchem Falle aber auch sich Einiges von der römischen Verfassung und Bildung forterhalten hat, wenngleich sehr bedrängt und verkümmert. Im J. 926, wo der bauunternehmende König Athelstan eine grössere Anzahl von auswärtigen Bauleuten um sich versammelt hatte, sollten und mussten die alten römischen Einrichtungen, die Einrichtungen des Albanus, die Autonomie der Bauleute wiederhergestellt werden. Athelstan hatte besonders gallische Bauleute berufen und an die Spitze seiner Bauhütte gestellt, weil unter allen vormaligen römischen Provinzen Gallien die meisten römischen Einrichtungen und Kenntnisse sich bewahrt hatte und schnell zu neuen Staatsbildungen geschritten war, im J. 926 es also füglich eine Anzahl Bauleute nach Britannien hinübersenden konnte. Schon im 7ten Jahrh. hatte sich der vorgenannte Benedict, ein britischer Abt, Bauleute (caementarios) aus Gallien kommen lassen, damit sie ihm nach der Sitte der Römer eine Kirche bauen

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[197/0217] für ächt oder wenigstens für glaubhaft halten muss. In der alten Stadt und an dem alten Bischofssitze York, in dem römischen Eboracum wurde im J. 926 eine allgemeine Versammlung der Bauleute, d. h. der Architekten und Baumeister, gehalten und hier blühte im 8ten Jahrh., vorzüglich unter dem daselbst im J. 736 gebornen Alcuin eine Bauschule; hier auch erbaute Alcuin die im J. 780 eingeweihte Peterskirche, deren Schilderung eine glänzende Basilica erkennen lässt. Alcuin selbst muss schon in York zum Baumeister gebildet worden sein und hatte sich nur zu seiner weitern Ausbildung nach Italien begeben, wo er mit Karl dem Grossen in Verbindung trat und von ihm nach Frankreich gezogen wurde, bis er wieder nach seiner Vaterstadt zurückkehrte, die er aber nochmals auf Andringen Karls mit Frankreich vertauschte. Es liegt nun doch gewiss Jedem unendlieh nahe und ist das einzig Wahrscheinliche, der Bischofssitz York habe sich von den Römerzeiten her auch unter den Angelsachsen forterhalten da sonst in der Mitte des 8ten Jahrh. nicht bereits ein so reiches kirchliches und städtisches Leben wieder hätte erblüht sein können; York war eine alte römische, keine neu gegründete angelsächsische Stadt, in welchem Falle aber auch sich Einiges von der römischen Verfassung und Bildung forterhalten hat, wenngleich sehr bedrängt und verkümmert. Im J. 926, wo der bauunternehmende König Athelstan eine grössere Anzahl von auswärtigen Bauleuten um sich versammelt hatte, sollten und mussten die alten römischen Einrichtungen, die Einrichtungen des Albanus, die Autonomie der Bauleute wiederhergestellt werden. Athelstan hatte besonders gallische Bauleute berufen und an die Spitze seiner Bauhütte gestellt, weil unter allen vormaligen römischen Provinzen Gallien die meisten römischen Einrichtungen und Kenntnisse sich bewahrt hatte und schnell zu neuen Staatsbildungen geschritten war, im J. 926 es also füglich eine Anzahl Bauleute nach Britannien hinübersenden konnte. Schon im 7ten Jahrh. hatte sich der vorgenannte Benedict, ein britischer Abt, Bauleute (caementarios) aus Gallien kommen lassen, damit sie ihm nach der Sitte der Römer eine Kirche bauen

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/217>, abgerufen am 23.11.2024.