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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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den hölzernen Schreibtafeln, den Buch- oder Eschenstäben bald die Thon- und Steintafeln, die Sets-Säulen.

Das Symbol des geoffenbarten und wirklich gewordenen dreifachen göttlichen Lichtstrahles sind drei Striche oder Strahlen, drei Buchstaben, das Abc; doch Gott selbst ist der verborgene und unaussprechliche Name, das Geheimniss der Barden.

Einigan Gawr war der wissende Urmensch und da er starb, ging nach dem indo-germanischen Glauben1) seine Seele, sein Wissen in drei Pflanzen, drei Blumen, drei Stäbe über, die aus seinem Grabe hervorwuchsen; diese drei dem Grabe entwachsenden Stäbe sind aber der sie schneidende Menw, Mensch selbst. Einigan Gawr starb, weil er doch nur ein Mensch, nur ein geschaffener Geist war, der nicht göttlich verehrt werden durfte und der Hinfälligkeit unterworfen blieb.

Die erste Nachricht und Abbildung von dem Bardenalphabete gab Llvwelyn Sion, der am Ende des sechszehnten Jahrhunderts mancherlei Denkmäler der Barden an Glamorgan sammelte. Gegen das höhere Alter des Bardenalphabetes spricht jedenfalls der Mangel an Denkmälern, worin es vorkommt,2) obgleich dieses sich auch aus der unbedingten Geheimhaltung des Alphabetes erklären liesse und mit dem Geheimbunde der Barden sich gewiss auch eine Geheimschrift bildete. Die bardische Schrift wäre nicht allein mit der Runenschrift, sondern auch mit der chinesischen Schrift und selbst mit den Keilschriften zu vergleichen. Das kymrische Volk, die Kymren haben von den Römern schreiben gelernt, denn sie nahmen von ihnen die lateinischen Buchstaben an, um damit das Kymrische zu schreiben, wie es noch heute geschrieben wird und wie sich die gallischen Kelten zu Cäsars Zeiten der griechischen Buchstaben bedienten. Im Kymrischen heisst ysgrifeny (scribere) schreiben, - ysgol (schola) Schule, - dysgybl (discipulus) Zögling, - dysg (disciplina) Disciplin, Lehre Ilyfr (liber) Buch u. s. w.,

1) Symbolik, II. S. 44 ff.
2) Walter, S. 22.

den hölzernen Schreibtafeln, den Buch- oder Eschenstäben bald die Thon- und Steintafeln, die Sets-Säulen.

Das Symbol des geoffenbarten und wirklich gewordenen dreifachen göttlichen Lichtstrahles sind drei Striche oder Strahlen, drei Buchstaben, das Abc; doch Gott selbst ist der verborgene und unaussprechliche Name, das Geheimniss der Barden.

Einigan Gawr war der wissende Urmensch und da er starb, ging nach dem indo-germanischen Glauben1) seine Seele, sein Wissen in drei Pflanzen, drei Blumen, drei Stäbe über, die aus seinem Grabe hervorwuchsen; diese drei dem Grabe entwachsenden Stäbe sind aber der sie schneidende Menw, Mensch selbst. Einigan Gawr starb, weil er doch nur ein Mensch, nur ein geschaffener Geist war, der nicht göttlich verehrt werden durfte und der Hinfälligkeit unterworfen blieb.

Die erste Nachricht und Abbildung von dem Bardenalphabete gab Llvwelyn Sion, der am Ende des sechszehnten Jahrhunderts mancherlei Denkmäler der Barden an Glamorgan sammelte. Gegen das höhere Alter des Bardenalphabetes spricht jedenfalls der Mangel an Denkmälern, worin es vorkommt,2) obgleich dieses sich auch aus der unbedingten Geheimhaltung des Alphabetes erklären liesse und mit dem Geheimbunde der Barden sich gewiss auch eine Geheimschrift bildete. Die bardische Schrift wäre nicht allein mit der Runenschrift, sondern auch mit der chinesischen Schrift und selbst mit den Keilschriften zu vergleichen. Das kymrische Volk, die Kymren haben von den Römern schreiben gelernt, denn sie nahmen von ihnen die lateinischen Buchstaben an, um damit das Kymrische zu schreiben, wie es noch heute geschrieben wird und wie sich die gallischen Kelten zu Cäsars Zeiten der griechischen Buchstaben bedienten. Im Kymrischen heisst ysgrifeny (scribere) schreiben, – ysgol (schola) Schule, – dysgybl (discipulus) Zögling, – dysg (disciplina) Disciplin, Lehre Ilyfr (liber) Buch u. s. w.,

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[129/0149] den hölzernen Schreibtafeln, den Buch- oder Eschenstäben bald die Thon- und Steintafeln, die Sets-Säulen. Das Symbol des geoffenbarten und wirklich gewordenen dreifachen göttlichen Lichtstrahles sind drei Striche oder Strahlen, drei Buchstaben, das Abc; doch Gott selbst ist der verborgene und unaussprechliche Name, das Geheimniss der Barden. Einigan Gawr war der wissende Urmensch und da er starb, ging nach dem indo-germanischen Glauben 1) seine Seele, sein Wissen in drei Pflanzen, drei Blumen, drei Stäbe über, die aus seinem Grabe hervorwuchsen; diese drei dem Grabe entwachsenden Stäbe sind aber der sie schneidende Menw, Mensch selbst. Einigan Gawr starb, weil er doch nur ein Mensch, nur ein geschaffener Geist war, der nicht göttlich verehrt werden durfte und der Hinfälligkeit unterworfen blieb. Die erste Nachricht und Abbildung von dem Bardenalphabete gab Llvwelyn Sion, der am Ende des sechszehnten Jahrhunderts mancherlei Denkmäler der Barden an Glamorgan sammelte. Gegen das höhere Alter des Bardenalphabetes spricht jedenfalls der Mangel an Denkmälern, worin es vorkommt, 2) obgleich dieses sich auch aus der unbedingten Geheimhaltung des Alphabetes erklären liesse und mit dem Geheimbunde der Barden sich gewiss auch eine Geheimschrift bildete. Die bardische Schrift wäre nicht allein mit der Runenschrift, sondern auch mit der chinesischen Schrift und selbst mit den Keilschriften zu vergleichen. Das kymrische Volk, die Kymren haben von den Römern schreiben gelernt, denn sie nahmen von ihnen die lateinischen Buchstaben an, um damit das Kymrische zu schreiben, wie es noch heute geschrieben wird und wie sich die gallischen Kelten zu Cäsars Zeiten der griechischen Buchstaben bedienten. Im Kymrischen heisst ysgrifeny (scribere) schreiben, – ysgol (schola) Schule, – dysgybl (discipulus) Zögling, – dysg (disciplina) Disciplin, Lehre Ilyfr (liber) Buch u. s. w., 1) Symbolik, II. S. 44 ff. 2) Walter, S. 22.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/149>, abgerufen am 22.11.2024.