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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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das neue Leben wieder frei. Drei Tage lang errathen die Philister vergeblich das ihnen von Simson aufgegebene Räthsel, dass aus dem Tode Leben, aus dem Speiser Speise und aus dem Sauren Süsses ausgegangen sei; sie mussen des Räthsels Lösung mittelbar von ihm selbst erfahren oder nur der schlafende Gott selbst kann das Räthsel, die Fessel und die Grabesdecke lösen, das Meisterwort geht nicht verloren und die Sonne ist unbesieglich (invictus). Die 3000 Judäer, welche den Simson ausliefern, sind auch dem Judas gleich, welcher um 30 Silberlinge den Herrn verräth, und den 11 Söhnen Jakobs, die den zwölften nach Aegypten verkaufen. Indem Simson im Dagontempel die zwei Säulen beim Freudenfeste einreisst und die Philister begräbt, setzt er nur den Tod und das Leben in Bewegung und lässt der Freude die Trauer, dem Leben den Tod folgen, damit aus dem Tode wieder neues Leben hervorgehe. Der Tod ist Rache für das geraubte Augen- und Sonnenlicht oder vielmehr der Tod ist nur das geraubte Licht, die Finsterniss, und Licht und Finsterniss senden die Himmlischen, weshalb der blinde Simson nach E. Meier auch zu dem Ewigen betet: "O merke mich doch
Und stärke mich doch
Nur diesmal noch
O du mein Gott!
Damit ich nehme
Auf einmal Rache
Für meine zwei Augen
An den Philistern."

Es liegt nahe mit den zwei von Simson umgestürzten tödtlichen Säulen seine zwei ausgerissenen Augen zu vergleichen, denn nur, weil das Licht, Sonne und Mond, nicht mehr leuchten und wärmen, tritt Erstarrung und Tod ein. Steinthal, S. 141, erinnert auch an die beiden Säulen des phönikischen Herakles im äussersten Westen, welche seiner Wanderung und seinem Leben ein Ziel setzen.

Indem es genügt, die mythischen Grundzüge der Simsonsage, welche mit der Hiramssage die innigste Verwandtschaft hat, dargelegt zu haben, mag nur noch angeführt werden, dass Bunsen, Bibelwerk I. S. CCLI., den

das neue Leben wieder frei. Drei Tage lang errathen die Philister vergeblich das ihnen von Simson aufgegebene Räthsel, dass aus dem Tode Leben, aus dem Speiser Speise und aus dem Sauren Süsses ausgegangen sei; sie mussen des Räthsels Lösung mittelbar von ihm selbst erfahren oder nur der schlafende Gott selbst kann das Räthsel, die Fessel und die Grabesdecke lösen, das Meisterwort geht nicht verloren und die Sonne ist unbesieglich (invictus). Die 3000 Judäer, welche den Simson ausliefern, sind auch dem Judas gleich, welcher um 30 Silberlinge den Herrn verräth, und den 11 Söhnen Jakobs, die den zwölften nach Aegypten verkaufen. Indem Simson im Dagontempel die zwei Säulen beim Freudenfeste einreisst und die Philister begräbt, setzt er nur den Tod und das Leben in Bewegung und lässt der Freude die Trauer, dem Leben den Tod folgen, damit aus dem Tode wieder neues Leben hervorgehe. Der Tod ist Rache für das geraubte Augen- und Sonnenlicht oder vielmehr der Tod ist nur das geraubte Licht, die Finsterniss, und Licht und Finsterniss senden die Himmlischen, weshalb der blinde Simson nach E. Meier auch zu dem Ewigen betet: „O merke mich doch
Und stärke mich doch
Nur diesmal noch
O du mein Gott!
Damit ich nehme
Auf einmal Rache
Für meine zwei Augen
An den Philistern.“

Es liegt nahe mit den zwei von Simson umgestürzten tödtlichen Säulen seine zwei ausgerissenen Augen zu vergleichen, denn nur, weil das Licht, Sonne und Mond, nicht mehr leuchten und wärmen, tritt Erstarrung und Tod ein. Steinthal, S. 141, erinnert auch an die beiden Säulen des phönikischen Herakles im äussersten Westen, welche seiner Wanderung und seinem Leben ein Ziel setzen.

Indem es genügt, die mythischen Grundzüge der Simsonsage, welche mit der Hiramssage die innigste Verwandtschaft hat, dargelegt zu haben, mag nur noch angeführt werden, dass Bunsen, Bibelwerk I. S. CCLI., den

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[746/0766] das neue Leben wieder frei. Drei Tage lang errathen die Philister vergeblich das ihnen von Simson aufgegebene Räthsel, dass aus dem Tode Leben, aus dem Speiser Speise und aus dem Sauren Süsses ausgegangen sei; sie mussen des Räthsels Lösung mittelbar von ihm selbst erfahren oder nur der schlafende Gott selbst kann das Räthsel, die Fessel und die Grabesdecke lösen, das Meisterwort geht nicht verloren und die Sonne ist unbesieglich (invictus). Die 3000 Judäer, welche den Simson ausliefern, sind auch dem Judas gleich, welcher um 30 Silberlinge den Herrn verräth, und den 11 Söhnen Jakobs, die den zwölften nach Aegypten verkaufen. Indem Simson im Dagontempel die zwei Säulen beim Freudenfeste einreisst und die Philister begräbt, setzt er nur den Tod und das Leben in Bewegung und lässt der Freude die Trauer, dem Leben den Tod folgen, damit aus dem Tode wieder neues Leben hervorgehe. Der Tod ist Rache für das geraubte Augen- und Sonnenlicht oder vielmehr der Tod ist nur das geraubte Licht, die Finsterniss, und Licht und Finsterniss senden die Himmlischen, weshalb der blinde Simson nach E. Meier auch zu dem Ewigen betet: „O merke mich doch Und stärke mich doch Nur diesmal noch O du mein Gott! Damit ich nehme Auf einmal Rache Für meine zwei Augen An den Philistern.“ Es liegt nahe mit den zwei von Simson umgestürzten tödtlichen Säulen seine zwei ausgerissenen Augen zu vergleichen, denn nur, weil das Licht, Sonne und Mond, nicht mehr leuchten und wärmen, tritt Erstarrung und Tod ein. Steinthal, S. 141, erinnert auch an die beiden Säulen des phönikischen Herakles im äussersten Westen, welche seiner Wanderung und seinem Leben ein Ziel setzen. Indem es genügt, die mythischen Grundzüge der Simsonsage, welche mit der Hiramssage die innigste Verwandtschaft hat, dargelegt zu haben, mag nur noch angeführt werden, dass Bunsen, Bibelwerk I. S. CCLI., den

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/766>, abgerufen am 23.11.2024.