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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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reiben.1) Es ist unverkennbar, dass die Parsen bei ihren vier gleichen Weltaltern von je 3000 Jahren einfach dem Jahreslaufe der Sonne und ihrer leuchtenden Kraft folgen, aber das Licht zugleich als das Symbol des Guten und die abnehmende Sonnen- und Lichtkraft, die zunehmende Finsterniss als das Symbol des Bösen nehmen. Mit der Wintersonnenwende beginnt daher das Reich des Ormuzd und er herrscht allein bis zur Sommersonnenwende; nach dieser beginnt das Reich des Ahriman und er herrscht im Kampfe mit Ormuzd bis zur Herbst-Tag- und Nachtgleiche, womit die Winterszeit und die ausschliesslielie Herrschaft des Ahriman anhebt. Der Mythus der Parsen, welche sich unter den arischen Völkern am wenigsten aus und von dem Ursitze entfernten, ist deshalb auch der ursprünglichste und natürlichste. - Mit Hinsicht darauf, dass der Kampf zwischen Ormuzd und Ahriman 12,000 Jahre oder ein grosses Weltjahr dauerte, sollen die zoroastrischen Schriften auf 12,000 Kuhhäuten nach dem Berichte eines arabischen Geschichtsschreibers geschrieben gewesen sein. Wie Lassen, III. S. 441 Anm., vermuthet, waren es vermuthlich 12,000 auf aus Kuhhäuten zubereitetem Pergament geschriebene Bände, deren jeder 10,000 Verse oder eher Zeilen enthielt.

Bei den Indern, welche den ursprünglichen Mythus von den vier Weltaltern mit den Baktrern und mit den Griechen gemein hatten, weil sie aus dem gleichen Ursitze ausgezogen sind, hat der Mythus durch die speculirenden Brahmanen eine ganz veränderte und speculative Gestaltung erhalten und in dieser Gestalt ist der Mythus bei den Indern jünger als bei den Griechen, selbst jünger als Hesiod. Dieses Letztere darf man zufolge der Ausführungen von Roth, a. a. O., S. 21 - 33, zugeben, jedoch nicht mehr, also namentlich nicht etwa, dass den Mythus die Brahmanen, so weit er noch ihrem philosophisch-historischen Satze zu Grunde liegt, nicht als einen alten vorgefunden, sondern neu erdacht oder anders-

1) Vergl. Furtwaengler, die Idee des Todes, S. 219, Anm. 54;

reiben.1) Es ist unverkennbar, dass die Parsen bei ihren vier gleichen Weltaltern von je 3000 Jahren einfach dem Jahreslaufe der Sonne und ihrer leuchtenden Kraft folgen, aber das Licht zugleich als das Symbol des Guten und die abnehmende Sonnen- und Lichtkraft, die zunehmende Finsterniss als das Symbol des Bösen nehmen. Mit der Wintersonnenwende beginnt daher das Reich des Ormuzd und er herrscht allein bis zur Sommersonnenwende; nach dieser beginnt das Reich des Ahriman und er herrscht im Kampfe mit Ormuzd bis zur Herbst-Tag- und Nachtgleiche, womit die Winterszeit und die ausschliesslielie Herrschaft des Ahriman anhebt. Der Mythus der Parsen, welche sich unter den arischen Völkern am wenigsten aus und von dem Ursitze entfernten, ist deshalb auch der ursprünglichste und natürlichste. - Mit Hinsicht darauf, dass der Kampf zwischen Ormuzd und Ahriman 12,000 Jahre oder ein grosses Weltjahr dauerte, sollen die zoroastrischen Schriften auf 12,000 Kuhhäuten nach dem Berichte eines arabischen Geschichtsschreibers geschrieben gewesen sein. Wie Lassen, III. S. 441 Anm., vermuthet, waren es vermuthlich 12,000 auf aus Kuhhäuten zubereitetem Pergament geschriebene Bände, deren jeder 10,000 Verse oder eher Zeilen enthielt.

Bei den Indern, welche den ursprünglichen Mythus von den vier Weltaltern mit den Baktrern und mit den Griechen gemein hatten, weil sie aus dem gleichen Ursitze ausgezogen sind, hat der Mythus durch die speculirenden Brahmanen eine ganz veränderte und speculative Gestaltung erhalten und in dieser Gestalt ist der Mythus bei den Indern jünger als bei den Griechen, selbst jünger als Hesiod. Dieses Letztere darf man zufolge der Ausführungen von Roth, a. a. O., S. 21 - 33, zugeben, jedoch nicht mehr, also namentlich nicht etwa, dass den Mythus die Brahmanen, so weit er noch ihrem philosophisch-historischen Satze zu Grunde liegt, nicht als einen alten vorgefunden, sondern neu erdacht oder anders-

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[726/0746] reiben. 1) Es ist unverkennbar, dass die Parsen bei ihren vier gleichen Weltaltern von je 3000 Jahren einfach dem Jahreslaufe der Sonne und ihrer leuchtenden Kraft folgen, aber das Licht zugleich als das Symbol des Guten und die abnehmende Sonnen- und Lichtkraft, die zunehmende Finsterniss als das Symbol des Bösen nehmen. Mit der Wintersonnenwende beginnt daher das Reich des Ormuzd und er herrscht allein bis zur Sommersonnenwende; nach dieser beginnt das Reich des Ahriman und er herrscht im Kampfe mit Ormuzd bis zur Herbst-Tag- und Nachtgleiche, womit die Winterszeit und die ausschliesslielie Herrschaft des Ahriman anhebt. Der Mythus der Parsen, welche sich unter den arischen Völkern am wenigsten aus und von dem Ursitze entfernten, ist deshalb auch der ursprünglichste und natürlichste. - Mit Hinsicht darauf, dass der Kampf zwischen Ormuzd und Ahriman 12,000 Jahre oder ein grosses Weltjahr dauerte, sollen die zoroastrischen Schriften auf 12,000 Kuhhäuten nach dem Berichte eines arabischen Geschichtsschreibers geschrieben gewesen sein. Wie Lassen, III. S. 441 Anm., vermuthet, waren es vermuthlich 12,000 auf aus Kuhhäuten zubereitetem Pergament geschriebene Bände, deren jeder 10,000 Verse oder eher Zeilen enthielt. Bei den Indern, welche den ursprünglichen Mythus von den vier Weltaltern mit den Baktrern und mit den Griechen gemein hatten, weil sie aus dem gleichen Ursitze ausgezogen sind, hat der Mythus durch die speculirenden Brahmanen eine ganz veränderte und speculative Gestaltung erhalten und in dieser Gestalt ist der Mythus bei den Indern jünger als bei den Griechen, selbst jünger als Hesiod. Dieses Letztere darf man zufolge der Ausführungen von Roth, a. a. O., S. 21 - 33, zugeben, jedoch nicht mehr, also namentlich nicht etwa, dass den Mythus die Brahmanen, so weit er noch ihrem philosophisch-historischen Satze zu Grunde liegt, nicht als einen alten vorgefunden, sondern neu erdacht oder anders- 1) Vergl. Furtwaengler, die Idee des Todes, S. 219, Anm. 54;

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/746>, abgerufen am 23.11.2024.