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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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funden, wovon Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, Taf. XX und XXI, Abbildungen gegeben hat und die er S. 354 ff. näher beschreibt. Es sind rohe römisch-gallische Erzeugnisse oder Nachahmungen. Als die gallischen Kelten Bildnisse ihres Gottes zu erhalten wünschten, bedienten sie sich zu deren Anfertigung zuerst der geschickteren griechischen und später der römischen Künstler, welche diese Bilder weniger nach den eigentlichen keltischen als nach den ihnen geläufigen griechischen und römischen Vorstellungen anfertigten, sobald nur diese Vorstellungen mit den keltischen eine gewisse grössere oder geringere Aehnliehkeit oder Uebereinstimmung besassen. Aehnlich mögen sich die ältesten Griechen, die Pelasger, zur Erbauung ihrer ersten Tempel und zur Anfertigung ihrer ersten Götterbilder der ägyptischen Baumeister und Künstler, Erzgiesser und Bildhauer bedient und dadurch selbst ungesucht und wider Willen mit der ägyptischen Kunst auch die ägyptischen Religionsbegriffe und religiösen Vorstellungen verschafft haben, obwohl noch neuerlich Pott, Studien zur griechischen Mythologie, Seite 338 ff., sich mit der grössten Lebhaftigkeit gegen die ägyptischen Einflüsse in der griechischen Mythologie ausgesprochen hat, ungeachtet gerade die Erfahrungen bei den Kelten ihm entgegenstehen und ihn widerlegen. Um bezüglich der Kelten ein genaueres und umfassenderes Urtheil fällen zu können, sollte man wenigstens wissen, in welchen Gegenden Galliens sich jene Merkurbilder befunden haben, welchem Zeitalter und Kunststyle dieselben angehören u. s. w., was man nicht weiss. Nur im Allgemeinen kann und darf bemerkt werden, dass, da die gallischen Kelten den Griechen die Münzprägekunst und die Buchstaben entlehnt haben, sie jedenfalls auch die Sculptur bei ihnen erlernten, wenn nicht die Griechen unmittelbar. oder selbst die Götterbilder für sie angefertigt haben. Selbst phönicische Einflüsse sind dabei sehr wahrscheinlich, da die Kelten den Glasguss, die Glaskünste entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Griechen von den Phöniciern und Aegyptern empfangen haben, wie die Griechen selbst die Kunst, Gefässe aus Glas zu bereiten, erst in späterer Zeit aus dem Orient und vorzugs-

funden, wovon Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, Taf. XX und XXI, Abbildungen gegeben hat und die er S. 354 ff. näher beschreibt. Es sind rohe römisch-gallische Erzeugnisse oder Nachahmungen. Als die gallischen Kelten Bildnisse ihres Gottes zu erhalten wünschten, bedienten sie sich zu deren Anfertigung zuerst der geschickteren griechischen und später der römischen Künstler, welche diese Bilder weniger nach den eigentlichen keltischen als nach den ihnen geläufigen griechischen und römischen Vorstellungen anfertigten, sobald nur diese Vorstellungen mit den keltischen eine gewisse grössere oder geringere Aehnliehkeit oder Uebereinstimmung besassen. Aehnlich mögen sich die ältesten Griechen, die Pelasger, zur Erbauung ihrer ersten Tempel und zur Anfertigung ihrer ersten Götterbilder der ägyptischen Baumeister und Künstler, Erzgiesser und Bildhauer bedient und dadurch selbst ungesucht und wider Willen mit der ägyptischen Kunst auch die ägyptischen Religionsbegriffe und religiösen Vorstellungen verschafft haben, obwohl noch neuerlich Pott, Studien zur griechischen Mythologie, Seite 338 ff., sich mit der grössten Lebhaftigkeit gegen die ägyptischen Einflüsse in der griechischen Mythologie ausgesprochen hat, ungeachtet gerade die Erfahrungen bei den Kelten ihm entgegenstehen und ihn widerlegen. Um bezüglich der Kelten ein genaueres und umfassenderes Urtheil fällen zu können, sollte man wenigstens wissen, in welchen Gegenden Galliens sich jene Merkurbilder befunden haben, welchem Zeitalter und Kunststyle dieselben angehören u. s. w., was man nicht weiss. Nur im Allgemeinen kann und darf bemerkt werden, dass, da die gallischen Kelten den Griechen die Münzprägekunst und die Buchstaben entlehnt haben, sie jedenfalls auch die Sculptur bei ihnen erlernten, wenn nicht die Griechen unmittelbar. oder selbst die Götterbilder für sie angefertigt haben. Selbst phönicische Einflüsse sind dabei sehr wahrscheinlich, da die Kelten den Glasguss, die Glaskünste entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Griechen von den Phöniciern und Aegyptern empfangen haben, wie die Griechen selbst die Kunst, Gefässe aus Glas zu bereiten, erst in späterer Zeit aus dem Orient und vorzugs-

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funden, wovon Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, Taf. XX und XXI, Abbildungen gegeben hat und die er S. 354 ff. näher beschreibt. Es sind rohe römisch-gallische Erzeugnisse oder Nachahmungen. Als die gallischen Kelten Bildnisse ihres Gottes zu erhalten wünschten, bedienten sie sich zu deren Anfertigung zuerst der geschickteren griechischen und später der römischen Künstler, welche diese Bilder weniger nach den eigentlichen keltischen als nach den ihnen geläufigen griechischen und römischen Vorstellungen anfertigten, sobald nur diese Vorstellungen mit den keltischen eine gewisse grössere oder geringere Aehnliehkeit oder Uebereinstimmung besassen. Aehnlich mögen sich die ältesten Griechen, die Pelasger, zur Erbauung ihrer ersten Tempel und zur Anfertigung ihrer ersten Götterbilder der ägyptischen Baumeister und Künstler, Erzgiesser und Bildhauer bedient und dadurch selbst ungesucht und wider Willen mit der ägyptischen Kunst auch die ägyptischen Religionsbegriffe und religiösen Vorstellungen verschafft haben, obwohl noch neuerlich Pott, Studien zur griechischen Mythologie, Seite 338 ff., sich mit der grössten Lebhaftigkeit gegen die ägyptischen Einflüsse in der griechischen Mythologie ausgesprochen hat, ungeachtet gerade die Erfahrungen bei den Kelten ihm entgegenstehen und ihn widerlegen. Um bezüglich der Kelten ein genaueres und umfassenderes Urtheil fällen zu können, sollte man wenigstens wissen, in welchen Gegenden Galliens sich jene Merkurbilder befunden haben, welchem Zeitalter und Kunststyle dieselben angehören u. s. w., was man nicht weiss. Nur im Allgemeinen kann und darf bemerkt werden, dass, da die gallischen Kelten den Griechen die Münzprägekunst und die Buchstaben entlehnt haben, sie jedenfalls auch die Sculptur bei ihnen erlernten, wenn nicht die Griechen unmittelbar. oder selbst die Götterbilder für sie angefertigt haben. Selbst phönicische Einflüsse sind dabei sehr wahrscheinlich, da die Kelten den Glasguss, die Glas<hi rendition="#g">künste</hi> entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Griechen von den Phöniciern und Aegyptern empfangen haben, wie die Griechen selbst die Kunst, Gefässe aus Glas zu bereiten, erst in späterer Zeit aus dem Orient und vorzugs-
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[699/0719] funden, wovon Klemm, Handbuch der germanischen Alterthumskunde, Taf. XX und XXI, Abbildungen gegeben hat und die er S. 354 ff. näher beschreibt. Es sind rohe römisch-gallische Erzeugnisse oder Nachahmungen. Als die gallischen Kelten Bildnisse ihres Gottes zu erhalten wünschten, bedienten sie sich zu deren Anfertigung zuerst der geschickteren griechischen und später der römischen Künstler, welche diese Bilder weniger nach den eigentlichen keltischen als nach den ihnen geläufigen griechischen und römischen Vorstellungen anfertigten, sobald nur diese Vorstellungen mit den keltischen eine gewisse grössere oder geringere Aehnliehkeit oder Uebereinstimmung besassen. Aehnlich mögen sich die ältesten Griechen, die Pelasger, zur Erbauung ihrer ersten Tempel und zur Anfertigung ihrer ersten Götterbilder der ägyptischen Baumeister und Künstler, Erzgiesser und Bildhauer bedient und dadurch selbst ungesucht und wider Willen mit der ägyptischen Kunst auch die ägyptischen Religionsbegriffe und religiösen Vorstellungen verschafft haben, obwohl noch neuerlich Pott, Studien zur griechischen Mythologie, Seite 338 ff., sich mit der grössten Lebhaftigkeit gegen die ägyptischen Einflüsse in der griechischen Mythologie ausgesprochen hat, ungeachtet gerade die Erfahrungen bei den Kelten ihm entgegenstehen und ihn widerlegen. Um bezüglich der Kelten ein genaueres und umfassenderes Urtheil fällen zu können, sollte man wenigstens wissen, in welchen Gegenden Galliens sich jene Merkurbilder befunden haben, welchem Zeitalter und Kunststyle dieselben angehören u. s. w., was man nicht weiss. Nur im Allgemeinen kann und darf bemerkt werden, dass, da die gallischen Kelten den Griechen die Münzprägekunst und die Buchstaben entlehnt haben, sie jedenfalls auch die Sculptur bei ihnen erlernten, wenn nicht die Griechen unmittelbar. oder selbst die Götterbilder für sie angefertigt haben. Selbst phönicische Einflüsse sind dabei sehr wahrscheinlich, da die Kelten den Glasguss, die Glaskünste entweder unmittelbar oder durch Vermittlung der Griechen von den Phöniciern und Aegyptern empfangen haben, wie die Griechen selbst die Kunst, Gefässe aus Glas zu bereiten, erst in späterer Zeit aus dem Orient und vorzugs-

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/719>, abgerufen am 22.11.2024.