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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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in Morbihan und besteht aus 4000 Obelisken von 4 - 25 Fuss Höhe, welche in 11 gleichlaufenden Reihen oder Kreisen aufgestellt sind, indem sie ohne jedes Fundament im Gleichgewichte stehen und daher noch viele (einst vielleicht alle) im Winde sich bewegen.1) Eckermann bezieht die 11 Kreise auf den Thierkreis, weil wir nicht einmal wissen, ob das Monument vollendet oder unvollendet geblieben sei, und weil die ältesten Astronomen auch nur 11 Zeichen (oder Bilder) des Thierkreises anerkannt und die Griechen diesen erst auf 12 Zeichen gebracht haben, indem sie die Wage an die Stelle der Scheere des Skorpions setzten, und diese an den Platz, welchen früher sein Schwanz eingenommen hatte. Das Steingehege von Carnac, welches die Bretonen Ti-Goriquet oder Cornandonet (Zwergenhaus als von Zwergen erbaut) nennen, hat jedenfalls mit den Bildern des Thierkreises nichts zu schaffen, sondern bezieht sich wohl auf ein Zwölfgöttersystem, welche 12 Götter den 12 Theilen des Thierkreises oder Jahres vorstanden. Ebenso ist auch das Denkmal gewiss ein vollendetes gewesen; welches aber der symbolische Grund sei, dass nur 11 Götter angedeutet sind, vermag mit irgend einer Bestimmtheit nicht angegeben zu werden. Vermuthlich ist der oberste Sonnengott, der Zusammenfassende und Vereinigende, der Unsichtbare und vielleicht auch Undarstellbare als der zwölfte, hinzudenken, wie in den märkischen Sagen bei Kuhn auch das Mutterschwein (die Sonne) nur mit 11 Jungen erscheint. Carnac war übrigens nicht blos ein Hauptsitz der Druiden, wie Antun, Dreux, Chartres, Montmartre, Lyon, Bordeaux, Toulouse, der Wald von Marseille u. s. w. , sondern es soll auch zufolge der Tradition der Haupttempel des Landes gewesen sein, wie Armorica überhaupt der berühmteste und mächtigste Sitz der Druiden gewesen ist. Vielleicht könnte auch der 12te und letzte Kreis bei dem Gottesdienste durch das umstehende Volk gebildet worden sein. - Die Hauptstätte aller Götter (Crum Cruah oder Ceann-Croithi) in Bresin in der irischen Grafschaft Cavan liegt in einem Tempel

1) Eckermann, III. 2. S. 52 ff.; Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. B. XXVII. S. 495 b.

in Morbihan und besteht aus 4000 Obelisken von 4 - 25 Fuss Höhe, welche in 11 gleichlaufenden Reihen oder Kreisen aufgestellt sind, indem sie ohne jedes Fundament im Gleichgewichte stehen und daher noch viele (einst vielleicht alle) im Winde sich bewegen.1) Eckermann bezieht die 11 Kreise auf den Thierkreis, weil wir nicht einmal wissen, ob das Monument vollendet oder unvollendet geblieben sei, und weil die ältesten Astronomen auch nur 11 Zeichen (oder Bilder) des Thierkreises anerkannt und die Griechen diesen erst auf 12 Zeichen gebracht haben, indem sie die Wage an die Stelle der Scheere des Skorpions setzten, und diese an den Platz, welchen früher sein Schwanz eingenommen hatte. Das Steingehege von Carnac, welches die Bretonen Ti-Goriquet oder Cornandonet (Zwergenhaus als von Zwergen erbaut) nennen, hat jedenfalls mit den Bildern des Thierkreises nichts zu schaffen, sondern bezieht sich wohl auf ein Zwölfgöttersystem, welche 12 Götter den 12 Theilen des Thierkreises oder Jahres vorstanden. Ebenso ist auch das Denkmal gewiss ein vollendetes gewesen; welches aber der symbolische Grund sei, dass nur 11 Götter angedeutet sind, vermag mit irgend einer Bestimmtheit nicht angegeben zu werden. Vermuthlich ist der oberste Sonnengott, der Zusammenfassende und Vereinigende, der Unsichtbare und vielleicht auch Undarstellbare als der zwölfte, hinzudenken, wie in den märkischen Sagen bei Kuhn auch das Mutterschwein (die Sonne) nur mit 11 Jungen erscheint. Carnac war übrigens nicht blos ein Hauptsitz der Druiden, wie Antun, Dreux, Chartres, Montmartre, Lyon, Bordeaux, Toulouse, der Wald von Marseille u. s. w. , sondern es soll auch zufolge der Tradition der Haupttempel des Landes gewesen sein, wie Armorica überhaupt der berühmteste und mächtigste Sitz der Druiden gewesen ist. Vielleicht könnte auch der 12te und letzte Kreis bei dem Gottesdienste durch das umstehende Volk gebildet worden sein. - Die Hauptstätte aller Götter (Crum Cruah oder Ceann-Croithi) in Bresin in der irischen Grafschaft Cavan liegt in einem Tempel

1) Eckermann, III. 2. S. 52 ff.; Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. B. XXVII. S. 495 b.
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[692/0712] in Morbihan und besteht aus 4000 Obelisken von 4 - 25 Fuss Höhe, welche in 11 gleichlaufenden Reihen oder Kreisen aufgestellt sind, indem sie ohne jedes Fundament im Gleichgewichte stehen und daher noch viele (einst vielleicht alle) im Winde sich bewegen. 1) Eckermann bezieht die 11 Kreise auf den Thierkreis, weil wir nicht einmal wissen, ob das Monument vollendet oder unvollendet geblieben sei, und weil die ältesten Astronomen auch nur 11 Zeichen (oder Bilder) des Thierkreises anerkannt und die Griechen diesen erst auf 12 Zeichen gebracht haben, indem sie die Wage an die Stelle der Scheere des Skorpions setzten, und diese an den Platz, welchen früher sein Schwanz eingenommen hatte. Das Steingehege von Carnac, welches die Bretonen Ti-Goriquet oder Cornandonet (Zwergenhaus als von Zwergen erbaut) nennen, hat jedenfalls mit den Bildern des Thierkreises nichts zu schaffen, sondern bezieht sich wohl auf ein Zwölfgöttersystem, welche 12 Götter den 12 Theilen des Thierkreises oder Jahres vorstanden. Ebenso ist auch das Denkmal gewiss ein vollendetes gewesen; welches aber der symbolische Grund sei, dass nur 11 Götter angedeutet sind, vermag mit irgend einer Bestimmtheit nicht angegeben zu werden. Vermuthlich ist der oberste Sonnengott, der Zusammenfassende und Vereinigende, der Unsichtbare und vielleicht auch Undarstellbare als der zwölfte, hinzudenken, wie in den märkischen Sagen bei Kuhn auch das Mutterschwein (die Sonne) nur mit 11 Jungen erscheint. Carnac war übrigens nicht blos ein Hauptsitz der Druiden, wie Antun, Dreux, Chartres, Montmartre, Lyon, Bordeaux, Toulouse, der Wald von Marseille u. s. w. , sondern es soll auch zufolge der Tradition der Haupttempel des Landes gewesen sein, wie Armorica überhaupt der berühmteste und mächtigste Sitz der Druiden gewesen ist. Vielleicht könnte auch der 12te und letzte Kreis bei dem Gottesdienste durch das umstehende Volk gebildet worden sein. - Die Hauptstätte aller Götter (Crum Cruah oder Ceann-Croithi) in Bresin in der irischen Grafschaft Cavan liegt in einem Tempel 1) Eckermann, III. 2. S. 52 ff.; Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. B. XXVII. S. 495 b.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/712>, abgerufen am 22.11.2024.