Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.den Stärkegürtel des Tobrr (Freyr), das Halsband oder den Schönheitsschmuck (seiner Gemahlin) der Freyja u. s. w. Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 116 ff., erblickt aber hier überall ganz unpassender und unvolksmässiger Weise d en Regenbogen, wie bei den Karaiben der Regenbogen als Schmuck des Juluka dargestellt werde. Abgesehen davon, dass die Karaiben wohl kaum als eine Erklärungsquelle der indo-germanischen Mythologieen benutzt werden dürften, mit schwarzem Stillschweigen in dieser Beziehung übergangen werden können, ist der Grundfehler der Hypothesen von Schwartz, dass sie auf die ganz vorübergehende und im Oriente gewiss seltene Erscheinung des Regenbogens gegründet werden, während in den Mythologieen sich die Eindrücke und Empfindungen wiederspiegeln und darin niedergelegt sind, welche die Urvölker bei dem täglichen Anblicke des Himmels und besonders des nächtlichen Himmels empfingen; in den sternhellen ruhigen Nächten ahnte und erkannte die Urmenschheit zuerst aus dem unendlichen Weltenraume und Sternenheere den Unendlichen und Ewigen. Der Ursprung der Mythologie von Schwartz ist zwar ein sehr fleissiges und gelehrtes Werk, aber ohne tieferes Naturgefühl und Naturwissen. Der Ursprung der Mythologie, die Urmythologie muss, man dürfte sagen dem Kinde oder doch dem Hirten einleuchtend und begreiflich sein, weil in der Kindheit der Menschheit oder bei den Urhirten die Mythologie entsprungen ist. Dabei ist es sehr wesentlich, dass nicht im Geräusche und im Lichte des Tages, sondern in der Stille und in dem Dunkel der Nacht der Glaube an Gott, an den Geist und die Geister, die Theologie und Dämonologie entsteht; in der Nacht gibt es keine Regenbogen, sondern einzig das leuchtende Heer der Sterne, die himmlischen Heerschaaren und deren Herrscher (Zebaoth oder Zaba). Der Perlenschmuck, womit die Götter und Göttinnen der Inder wahrhaft überladen sind, kann nur sich auf die Sterne beziehen, sind die Perlenschnüre der Sterne und Welten und eine andere Gestalt des sternenbesäeten Mantels oder Kleides, womit gleichfalls die Götter geschmückt werden. Nunmehr erst können die Bestimmungen des ältern den Stärkegürtel des Tôbrr (Freyr), das Halsband oder den Schönheitsschmuck (seiner Gemahlin) der Freyja u. s. w. Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 116 ff., erblickt aber hier überall ganz unpassender und unvolksmässiger Weise d en Regenbogen, wie bei den Karaiben der Regenbogen als Schmuck des Juluka dargestellt werde. Abgesehen davon, dass die Karaiben wohl kaum als eine Erklärungsquelle der indo-germanischen Mythologieen benutzt werden dürften, mit schwarzem Stillschweigen in dieser Beziehung übergangen werden können, ist der Grundfehler der Hypothesen von Schwartz, dass sie auf die ganz vorübergehende und im Oriente gewiss seltene Erscheinung des Regenbogens gegründet werden, während in den Mythologieen sich die Eindrücke und Empfindungen wiederspiegeln und darin niedergelegt sind, welche die Urvölker bei dem täglichen Anblicke des Himmels und besonders des nächtlichen Himmels empfingen; in den sternhellen ruhigen Nächten ahnte und erkannte die Urmenschheit zuerst aus dem unendlichen Weltenraume und Sternenheere den Unendlichen und Ewigen. Der Ursprung der Mythologie von Schwartz ist zwar ein sehr fleissiges und gelehrtes Werk, aber ohne tieferes Naturgefühl und Naturwissen. Der Ursprung der Mythologie, die Urmythologie muss, man dürfte sagen dem Kinde oder doch dem Hirten einleuchtend und begreiflich sein, weil in der Kindheit der Menschheit oder bei den Urhirten die Mythologie entsprungen ist. Dabei ist es sehr wesentlich, dass nicht im Geräusche und im Lichte des Tages, sondern in der Stille und in dem Dunkel der Nacht der Glaube an Gott, an den Geist und die Geister, die Theologie und Dämonologie entsteht; in der Nacht gibt es keine Regenbogen, sondern einzig das leuchtende Heer der Sterne, die himmlischen Heerschaaren und deren Herrscher (Zebaoth oder Zaba). Der Perlenschmuck, womit die Götter und Göttinnen der Inder wahrhaft überladen sind, kann nur sich auf die Sterne beziehen, sind die Perlenschnüre der Sterne und Welten und eine andere Gestalt des sternenbesäeten Mantels oder Kleides, womit gleichfalls die Götter geschmückt werden. 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Der Ursprung der Mythologie, die Urmythologie muss, man dürfte sagen dem Kinde oder doch dem Hirten einleuchtend und begreiflich sein, weil in der Kindheit der Menschheit oder bei den Urhirten die Mythologie entsprungen ist. Dabei ist es sehr wesentlich, dass nicht im Geräusche und im Lichte des Tages, sondern in der Stille und in dem Dunkel der Nacht der Glaube an Gott, an den Geist und die Geister, die Theologie und Dämonologie entsteht; in der Nacht gibt es keine Regenbogen, sondern einzig das leuchtende Heer der Sterne, die himmlischen Heerschaaren und deren Herrscher (Zebaoth oder Zaba). Der Perlenschmuck, womit die Götter und Göttinnen der Inder wahrhaft überladen sind, kann nur sich auf die Sterne beziehen, sind die Perlenschnüre der Sterne und Welten und eine andere Gestalt des sternenbesäeten Mantels oder Kleides, womit gleichfalls die Götter geschmückt werden.</p> <p> Nunmehr erst können die Bestimmungen des ältern </p> </div> </body> </text> </TEI> [679/0699]
den Stärkegürtel des Tôbrr (Freyr), das Halsband oder den Schönheitsschmuck (seiner Gemahlin) der Freyja u. s. w. Schwartz, Ursprung der Mythol., S. 116 ff., erblickt aber hier überall ganz unpassender und unvolksmässiger Weise d en Regenbogen, wie bei den Karaiben der Regenbogen als Schmuck des Juluka dargestellt werde. Abgesehen davon, dass die Karaiben wohl kaum als eine Erklärungsquelle der indo-germanischen Mythologieen benutzt werden dürften, mit schwarzem Stillschweigen in dieser Beziehung übergangen werden können, ist der Grundfehler der Hypothesen von Schwartz, dass sie auf die ganz vorübergehende und im Oriente gewiss seltene Erscheinung des Regenbogens gegründet werden, während in den Mythologieen sich die Eindrücke und Empfindungen wiederspiegeln und darin niedergelegt sind, welche die Urvölker bei dem täglichen Anblicke des Himmels und besonders des nächtlichen Himmels empfingen; in den sternhellen ruhigen Nächten ahnte und erkannte die Urmenschheit zuerst aus dem unendlichen Weltenraume und Sternenheere den Unendlichen und Ewigen. Der Ursprung der Mythologie von Schwartz ist zwar ein sehr fleissiges und gelehrtes Werk, aber ohne tieferes Naturgefühl und Naturwissen. Der Ursprung der Mythologie, die Urmythologie muss, man dürfte sagen dem Kinde oder doch dem Hirten einleuchtend und begreiflich sein, weil in der Kindheit der Menschheit oder bei den Urhirten die Mythologie entsprungen ist. Dabei ist es sehr wesentlich, dass nicht im Geräusche und im Lichte des Tages, sondern in der Stille und in dem Dunkel der Nacht der Glaube an Gott, an den Geist und die Geister, die Theologie und Dämonologie entsteht; in der Nacht gibt es keine Regenbogen, sondern einzig das leuchtende Heer der Sterne, die himmlischen Heerschaaren und deren Herrscher (Zebaoth oder Zaba). Der Perlenschmuck, womit die Götter und Göttinnen der Inder wahrhaft überladen sind, kann nur sich auf die Sterne beziehen, sind die Perlenschnüre der Sterne und Welten und eine andere Gestalt des sternenbesäeten Mantels oder Kleides, womit gleichfalls die Götter geschmückt werden.
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