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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Horus sehr bezeichnend die Gattin und Mutter Isis. Die Scheibe zwischen den Kuh- oder Mondshörnern der Isis ist die Sonnenscheibe und deshalb röthlich, wie die Mähne des Sonnenlöwen und wie der Körper der von der Sonne erleuchteten und befruchteten Erde. Auch steht oben über dem ganzen thürgestaltigen Bilde eine grosse Scheibe, die Sonnenscheibe, und am Fusse des Bildes knieen zwei anbetende weibliche Figuren mit erhobenen Händen. Die Göttin trägt weiter in der ausgestreckten rechten Hand eine dreifache Lotusblume mit zwei Knospen daran und hält mit dem ausgestreckten linken Arme, dessen obern Theil ein dreifacher Ring umgibt, eine Schlange. Die nackte Göttin trägt um die Lenden einen schmalen gemalten Gürtel mit einem kleinen verhüllenden dreieckigen Schurze daran, welchen Gürtel sonderbarer Weise Lajard mit dem Kosti der Parsen, dem [fremdsprachliches Material] der Griechen und dem cestus der Latiner vergleicht, obgleich der Kosti ein Brust- und kein Schamgürtel war, welches letztere er hier allein ist. Rouge, Director des Museums des Louvre, in einem von Lajard, S. 174 ff., mitgetheilten Briefe hält diese ägyptische Göttin für eine ursprünglich asiatische, welche in Folge der Eroberungszüge der 18. Königsdynastie nach Aegypten verpflanzt worden sei. Nach Rouge steht bei dem Haupte der Göttin hieroglyphisch geschrieben: "Atesch (oder Satesch), Herrin des Himmels, Beherrscherin aller Götter." Eine ähnliche Stele wie im Louvre zu Paris befindet sich im britischen Museum zu London; nur steht hier die bekleidete Isis oder Hathor auf einer Löwin1) und hält in der linken Hand zwei Schlangen; Amon und Renpou oder Osiris und Horus sind dieselben. Auf der britischen Stele befindet sich sodann noch eine zweite Darstellung, worin die Isis zur förmlichen Kriegsgöttin wird, indem sie in der linken Hand eine Lanze und in der rechten eine Streitaxt trägt und Anta genannt wird, wodurch sie mit den ähnlichen asiatischen Kriegsgöttinnen und Kriegsgöttern, mit der Omphale und Semiramis, mit Sandon, Sardanapal und Melkart zusammentrifft. - Eine dritte solche Stele

1) Lajard, a. a. O., S. 179.

Horus sehr bezeichnend die Gattin und Mutter Isis. Die Scheibe zwischen den Kuh- oder Mondshörnern der Isis ist die Sonnenscheibe und deshalb röthlich, wie die Mähne des Sonnenlöwen und wie der Körper der von der Sonne erleuchteten und befruchteten Erde. Auch steht oben über dem ganzen thürgestaltigen Bilde eine grosse Scheibe, die Sonnenscheibe, und am Fusse des Bildes knieen zwei anbetende weibliche Figuren mit erhobenen Händen. Die Göttin trägt weiter in der ausgestreckten rechten Hand eine dreifache Lotusblume mit zwei Knospen daran und hält mit dem ausgestreckten linken Arme, dessen obern Theil ein dreifacher Ring umgibt, eine Schlange. Die nackte Göttin trägt um die Lenden einen schmalen gemalten Gürtel mit einem kleinen verhüllenden dreieckigen Schurze daran, welchen Gürtel sonderbarer Weise Lajard mit dem Kosti der Parsen, dem [fremdsprachliches Material] der Griechen und dem cestus der Latiner vergleicht, obgleich der Kosti ein Brust- und kein Schamgürtel war, welches letztere er hier allein ist. Rougé, Director des Museums des Louvre, in einem von Lajard, S. 174 ff., mitgetheilten Briefe hält diese ägyptische Göttin für eine ursprünglich asiatische, welche in Folge der Eroberungszüge der 18. Königsdynastie nach Aegypten verpflanzt worden sei. Nach Rougé steht bei dem Haupte der Göttin hieroglyphisch geschrieben: „Atesch (oder Satesch), Herrin des Himmels, Beherrscherin aller Götter.“ Eine ähnliche Stele wie im Louvre zu Paris befindet sich im britischen Museum zu London; nur steht hier die bekleidete Isis oder Hathor auf einer Löwin1) und hält in der linken Hand zwei Schlangen; Amon und Renpou oder Osiris und Horus sind dieselben. Auf der britischen Stele befindet sich sodann noch eine zweite Darstellung, worin die Isis zur förmlichen Kriegsgöttin wird, indem sie in der linken Hand eine Lanze und in der rechten eine Streitaxt trägt und Anta genannt wird, wodurch sie mit den ähnlichen asiatischen Kriegsgöttinnen und Kriegsgöttern, mit der Omphale und Semiramis, mit Sandon, Sardanapal und Melkart zusammentrifft. - Eine dritte solche Stele

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Horus sehr bezeichnend die Gattin und Mutter Isis. Die Scheibe zwischen den Kuh- oder Mondshörnern der Isis ist die Sonnenscheibe und deshalb röthlich, wie die Mähne des Sonnenlöwen und wie der Körper der von der Sonne erleuchteten und befruchteten Erde. Auch steht oben über dem ganzen thürgestaltigen Bilde eine grosse Scheibe, die Sonnenscheibe, und am Fusse des Bildes knieen zwei anbetende weibliche Figuren mit erhobenen Händen. Die Göttin trägt weiter in der ausgestreckten rechten Hand eine dreifache Lotusblume mit zwei Knospen daran und hält mit dem ausgestreckten linken Arme, dessen obern Theil ein dreifacher Ring umgibt, eine Schlange. Die nackte Göttin trägt um die Lenden einen schmalen <hi rendition="#g">gemalten</hi> Gürtel mit einem kleinen verhüllenden dreieckigen Schurze daran, welchen Gürtel sonderbarer Weise Lajard mit dem Kosti der Parsen, dem <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> der Griechen und dem cestus der Latiner vergleicht, obgleich der Kosti ein Brust- und kein Schamgürtel war, welches letztere er hier allein ist. Rougé, Director des Museums des Louvre, in einem von Lajard, S. 174 ff., mitgetheilten Briefe hält diese ägyptische Göttin für eine ursprünglich asiatische, welche in Folge der Eroberungszüge der 18. Königsdynastie nach Aegypten verpflanzt worden sei. Nach Rougé steht bei dem Haupte der Göttin hieroglyphisch geschrieben: &#x201E;Atesch (oder Satesch), Herrin des Himmels, Beherrscherin aller Götter.&#x201C;
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[633/0653] Horus sehr bezeichnend die Gattin und Mutter Isis. Die Scheibe zwischen den Kuh- oder Mondshörnern der Isis ist die Sonnenscheibe und deshalb röthlich, wie die Mähne des Sonnenlöwen und wie der Körper der von der Sonne erleuchteten und befruchteten Erde. Auch steht oben über dem ganzen thürgestaltigen Bilde eine grosse Scheibe, die Sonnenscheibe, und am Fusse des Bildes knieen zwei anbetende weibliche Figuren mit erhobenen Händen. Die Göttin trägt weiter in der ausgestreckten rechten Hand eine dreifache Lotusblume mit zwei Knospen daran und hält mit dem ausgestreckten linken Arme, dessen obern Theil ein dreifacher Ring umgibt, eine Schlange. Die nackte Göttin trägt um die Lenden einen schmalen gemalten Gürtel mit einem kleinen verhüllenden dreieckigen Schurze daran, welchen Gürtel sonderbarer Weise Lajard mit dem Kosti der Parsen, dem _ der Griechen und dem cestus der Latiner vergleicht, obgleich der Kosti ein Brust- und kein Schamgürtel war, welches letztere er hier allein ist. Rougé, Director des Museums des Louvre, in einem von Lajard, S. 174 ff., mitgetheilten Briefe hält diese ägyptische Göttin für eine ursprünglich asiatische, welche in Folge der Eroberungszüge der 18. Königsdynastie nach Aegypten verpflanzt worden sei. Nach Rougé steht bei dem Haupte der Göttin hieroglyphisch geschrieben: „Atesch (oder Satesch), Herrin des Himmels, Beherrscherin aller Götter.“ Eine ähnliche Stele wie im Louvre zu Paris befindet sich im britischen Museum zu London; nur steht hier die bekleidete Isis oder Hathor auf einer Löwin 1) und hält in der linken Hand zwei Schlangen; Amon und Renpou oder Osiris und Horus sind dieselben. Auf der britischen Stele befindet sich sodann noch eine zweite Darstellung, worin die Isis zur förmlichen Kriegsgöttin wird, indem sie in der linken Hand eine Lanze und in der rechten eine Streitaxt trägt und Anta genannt wird, wodurch sie mit den ähnlichen asiatischen Kriegsgöttinnen und Kriegsgöttern, mit der Omphale und Semiramis, mit Sandon, Sardanapal und Melkart zusammentrifft. - Eine dritte solche Stele 1) Lajard, a. a. O., S. 179.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/653>, abgerufen am 22.11.2024.