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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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das orphische Gedicht und die orphischen Lehren die vorschiedensten und missbräuchlichsten Umgestaltungen und Zusätze, welche nicht auf Rechnung des Pythagoras zu setzen, aber schwer von dem ächten Pythagoras und seinen Lehren und Einrichtungen zu unterscheiden sind, gerade wie in die Freimaurerei und ihre Formen im Laufe des 18. Jahrhunderts und bis herab auf die Gegenwart auch unendlich viel Fremdartiges und Unwahres hineingetragen worden ist. Es gibt eine wahre Maurerei (die pythagorische oder orphische [fremdsprachliches Material]), aber viele falsche Maurer (Orpheotelesten) und ungerechte und unvollkommene Logen trotz ihrer entgegengesetzten Selbstbezeichnung.

Die orphische Weihe war ein gereinigter und veredelter Todtencult des Osiris-Dionysos-Hiram, wobei also das Leiden und der Tod mit der darauf folgenden Wiederauferstehung des Dionysos theils in wirklichem Bilde, theils in blosser eingeflochtener erläuternder und ergänzender Erzählung dargestellt wurde, der Einzuweihende selbst durch einen symbolischen Tod hindurchging, um aus dem Tode neu, wiedergeboren zu werden, als ein gereinigter und geweihter Mensch zu erstehen. Die orpbische Weihe ([fremdsprachliches Material]) war wesentlich eine Neugeburt, eine Reinigung und Sühnung ([fremdsprachliches Material]) des Einzuweihenden, eine Art christlicher Konfirmation des gereiften Schülers.1) Bei Jambl. de vit. Pyth. S. 151 heisst es: "Pythagoras soll ganz und gar ein Nacheiferer der orphischen Anordnung und Auslegung (der Dionysien nämlich) gewesen sein, und den Gottesdienst auf ganz gleiche Weise, wie Orpheus ein gerichtet haben." Möglicher Weise war die Weihe eine nächtliche, eine Weihnacht ([fremdsprachliches Material]), wie nach Plutarch, de Isid. et Osirid. c. 35, eine solche Weihnacht, Nacht der Weihe, einen Hauptbestandtheil der trieterischen oder dreijährigen Dionysien ausmachte; jedenfalls aber fand der Todteneult in einem dunkelen Raum mit künstlicher Beleuchtung statt, wie ebenso der Todtencult des Hiram gefeiert wird und durchaus nicht anders gefeiert werden kann. Röth, a. a. O., II. S. 598 ff., beschreibt die orphische Weihe also:

1) Röth, a. a. O., II., S. 395.

das orphische Gedicht und die orphischen Lehren die vorschiedensten und missbräuchlichsten Umgestaltungen und Zusätze, welche nicht auf Rechnung des Pythagoras zu setzen, aber schwer von dem ächten Pythagoras und seinen Lehren und Einrichtungen zu unterscheiden sind, gerade wie in die Freimaurerei und ihre Formen im Laufe des 18. Jahrhunderts und bis herab auf die Gegenwart auch unendlich viel Fremdartiges und Unwahres hineingetragen worden ist. Es gibt eine wahre Maurerei (die pythagorische oder orphische [fremdsprachliches Material]), aber viele falsche Maurer (Orpheotelesten) und ungerechte und unvollkommene Logen trotz ihrer entgegengesetzten Selbstbezeichnung.

Die orphische Weihe war ein gereinigter und veredelter Todtencult des Osiris-Dionysos-Hiram, wobei also das Leiden und der Tod mit der darauf folgenden Wiederauferstehung des Dionysos theils in wirklichem Bilde, theils in blosser eingeflochtener erläuternder und ergänzender Erzählung dargestellt wurde, der Einzuweihende selbst durch einen symbolischen Tod hindurchging, um aus dem Tode neu, wiedergeboren zu werden, als ein gereinigter und geweihter Mensch zu erstehen. Die orpbische Weihe ([fremdsprachliches Material]) war wesentlich eine Neugeburt, eine Reinigung und Sühnung ([fremdsprachliches Material]) des Einzuweihenden, eine Art christlicher Konfirmation des gereiften Schülers.1) Bei Jambl. de vit. Pyth. S. 151 heisst es: „Pythagoras soll ganz und gar ein Nacheiferer der orphischen Anordnung und Auslegung (der Dionysien nämlich) gewesen sein, und den Gottesdienst auf ganz gleiche Weise, wie Orpheus ein gerichtet haben.“ Möglicher Weise war die Weihe eine nächtliche, eine Weihnacht ([fremdsprachliches Material]), wie nach Plutarch, de Isid. et Osirid. c. 35, eine solche Weihnacht, Nacht der Weihe, einen Hauptbestandtheil der trieterischen oder dreijährigen Dionysien ausmachte; jedenfalls aber fand der Todteneult in einem dunkelen Raum mit künstlicher Beleuchtung statt, wie ebenso der Todtencult des Hiram gefeiert wird und durchaus nicht anders gefeiert werden kann. Röth, a. a. O., II. S. 598 ff., beschreibt die orphische Weihe also:

1) Röth, a. a. O., II., S. 395.
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[585/0605] das orphische Gedicht und die orphischen Lehren die vorschiedensten und missbräuchlichsten Umgestaltungen und Zusätze, welche nicht auf Rechnung des Pythagoras zu setzen, aber schwer von dem ächten Pythagoras und seinen Lehren und Einrichtungen zu unterscheiden sind, gerade wie in die Freimaurerei und ihre Formen im Laufe des 18. Jahrhunderts und bis herab auf die Gegenwart auch unendlich viel Fremdartiges und Unwahres hineingetragen worden ist. Es gibt eine wahre Maurerei (die pythagorische oder orphische _ ), aber viele falsche Maurer (Orpheotelesten) und ungerechte und unvollkommene Logen trotz ihrer entgegengesetzten Selbstbezeichnung. Die orphische Weihe war ein gereinigter und veredelter Todtencult des Osiris-Dionysos-Hiram, wobei also das Leiden und der Tod mit der darauf folgenden Wiederauferstehung des Dionysos theils in wirklichem Bilde, theils in blosser eingeflochtener erläuternder und ergänzender Erzählung dargestellt wurde, der Einzuweihende selbst durch einen symbolischen Tod hindurchging, um aus dem Tode neu, wiedergeboren zu werden, als ein gereinigter und geweihter Mensch zu erstehen. Die orpbische Weihe (_ ) war wesentlich eine Neugeburt, eine Reinigung und Sühnung (_ ) des Einzuweihenden, eine Art christlicher Konfirmation des gereiften Schülers. 1) Bei Jambl. de vit. Pyth. S. 151 heisst es: „Pythagoras soll ganz und gar ein Nacheiferer der orphischen Anordnung und Auslegung (der Dionysien nämlich) gewesen sein, und den Gottesdienst auf ganz gleiche Weise, wie Orpheus ein gerichtet haben.“ Möglicher Weise war die Weihe eine nächtliche, eine Weihnacht (_ ), wie nach Plutarch, de Isid. et Osirid. c. 35, eine solche Weihnacht, Nacht der Weihe, einen Hauptbestandtheil der trieterischen oder dreijährigen Dionysien ausmachte; jedenfalls aber fand der Todteneult in einem dunkelen Raum mit künstlicher Beleuchtung statt, wie ebenso der Todtencult des Hiram gefeiert wird und durchaus nicht anders gefeiert werden kann. Röth, a. a. O., II. S. 598 ff., beschreibt die orphische Weihe also: 1) Röth, a. a. O., II., S. 395.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/605>, abgerufen am 22.11.2024.