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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Acoka (260 - 223 oder 263 - 227 vor Chr.) erhielt der eigentliche Sitz des indischen Reiches bis auf unsere Tage den Namen Vihara (Behar).1) Des Zusammenhangs wegen mag sogleich angereiht werden, dass gemäss den heiligen Schriften der Buddhisten nach den Stufen der Erkenntniss es vier geistliche Weihen gibt, nämlich Arhan, die oberste Weihe, bhikshu, welche nur von Almosen leben, k'ailaka, welche das buddhistische Gewand tragen, und endlich cravaka, die Hörer, wohl ursprünglich Novizen.2) In den indischen Legenden wird oft auch des vierfachen Gefolges oder der vier Klassen von Verehrern des wahrhaft erschienenen Buddha gedacht; damit sind gemeint die Bhixu und Bhixuni, die Upasakas und Upasikas. In einer indischen, wahrscheinlich unter christlichen Einflüssen entstandenen Legende in dem Karma-Purana wird berichtet, dass Civa im Anfange des Kalijuga erschien, um die Brahmanen zu bekehren, sich im Himalaja aufhielt, wo er das Joga-System vortrug und vier Schüler, Namens Cveta (weiss), Cvethacva (Weisspferd), Cvetacikha (Weisshaar) und Cvetalohita (Weissblut) hatte.3) Diese vier Hauptschüler hatten wieder je sieben oder im Ganzen 28 Schüler, bildeten gleichsam vier gerechte und vollkommene Logen. Vier Cherubim gehen bei Ezechiel vor dem Herrn einher. Im Anschlusse an die Lehre von der Seelenwanderung, vermöge welcher die Schicksale jeder Existenz durch die Thaten einer frühern bedingt gelten, fasste Buddha seine Lehre in folgende vier Hauptsätze:

Vergänglichkeit, Trennung und Schmerz sind nothwendig mit jeder Existenz verbunden.

Die Entstehung jeder Existenz ist verursacht durch Leidenschaft in einer frühern Existenz.

Die Unterdrückung der Leidenschaft ist somit das einzige Mittel, der ferneren Existenz und somit dem Schmerze zu entgehen.

Die Hindernisse, die sich dieser Unterdrückung in den Weg stellen, müssen beseitigt werden.4)

1) Ersch u. Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 71.
2) Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 205 b.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 1099 ff.
4) Weber, indische Skizzen, S. 48 ff.

Açôka (260 – 223 oder 263 – 227 vor Chr.) erhielt der eigentliche Sitz des indischen Reiches bis auf unsere Tage den Namen Vihâra (Behar).1) Des Zusammenhangs wegen mag sogleich angereiht werden, dass gemäss den heiligen Schriften der Buddhisten nach den Stufen der Erkenntniss es vier geistliche Weihen gibt, nämlich Arhan, die oberste Weihe, bhikshu, welche nur von Almosen leben, k’ailaka, welche das buddhistische Gewand tragen, und endlich çrâvaka, die Hörer, wohl ursprünglich Novizen.2) In den indischen Legenden wird oft auch des vierfachen Gefolges oder der vier Klassen von Verehrern des wahrhaft erschienenen Buddha gedacht; damit sind gemeint die Bhixu und Bhixuni, die Upâsakas und Upasïkas. In einer indischen, wahrscheinlich unter christlichen Einflüssen entstandenen Legende in dem Kârma-Purana wird berichtet, dass Çiva im Anfange des Kalijuga erschien, um die Brahmanen zu bekehren, sich im Himâlaja aufhielt, wo er das Joga-System vortrug und vier Schüler, Namens Çveta (weiss), Çvethâçva (Weisspferd), Cvetaçikha (Weisshaar) und Çvetalohita (Weissblut) hatte.3) Diese vier Hauptschüler hatten wieder je sieben oder im Ganzen 28 Schüler, bildeten gleichsam vier gerechte und vollkommene Logen. Vier Cherubim gehen bei Ezechiel vor dem Herrn einher. Im Anschlusse an die Lehre von der Seelenwanderung, vermöge welcher die Schicksale jeder Existenz durch die Thaten einer frühern bedingt gelten, fasste Buddha seine Lehre in folgende vier Hauptsätze:

Vergänglichkeit, Trennung und Schmerz sind nothwendig mit jeder Existenz verbunden.

Die Entstehung jeder Existenz ist verursacht durch Leidenschaft in einer frühern Existenz.

Die Unterdrückung der Leidenschaft ist somit das einzige Mittel, der ferneren Existenz und somit dem Schmerze zu entgehen.

Die Hindernisse, die sich dieser Unterdrückung in den Weg stellen, müssen beseitigt werden.4)

1) Ersch u. Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 71.
2) Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 205 b.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 1099 ff.
4) Weber, indische Skizzen, S. 48 ff.
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[503/0523] Açôka (260 – 223 oder 263 – 227 vor Chr.) erhielt der eigentliche Sitz des indischen Reiches bis auf unsere Tage den Namen Vihâra (Behar). 1) Des Zusammenhangs wegen mag sogleich angereiht werden, dass gemäss den heiligen Schriften der Buddhisten nach den Stufen der Erkenntniss es vier geistliche Weihen gibt, nämlich Arhan, die oberste Weihe, bhikshu, welche nur von Almosen leben, k’ailaka, welche das buddhistische Gewand tragen, und endlich çrâvaka, die Hörer, wohl ursprünglich Novizen. 2) In den indischen Legenden wird oft auch des vierfachen Gefolges oder der vier Klassen von Verehrern des wahrhaft erschienenen Buddha gedacht; damit sind gemeint die Bhixu und Bhixuni, die Upâsakas und Upasïkas. In einer indischen, wahrscheinlich unter christlichen Einflüssen entstandenen Legende in dem Kârma-Purana wird berichtet, dass Çiva im Anfange des Kalijuga erschien, um die Brahmanen zu bekehren, sich im Himâlaja aufhielt, wo er das Joga-System vortrug und vier Schüler, Namens Çveta (weiss), Çvethâçva (Weisspferd), Cvetaçikha (Weisshaar) und Çvetalohita (Weissblut) hatte. 3) Diese vier Hauptschüler hatten wieder je sieben oder im Ganzen 28 Schüler, bildeten gleichsam vier gerechte und vollkommene Logen. Vier Cherubim gehen bei Ezechiel vor dem Herrn einher. Im Anschlusse an die Lehre von der Seelenwanderung, vermöge welcher die Schicksale jeder Existenz durch die Thaten einer frühern bedingt gelten, fasste Buddha seine Lehre in folgende vier Hauptsätze: Vergänglichkeit, Trennung und Schmerz sind nothwendig mit jeder Existenz verbunden. Die Entstehung jeder Existenz ist verursacht durch Leidenschaft in einer frühern Existenz. Die Unterdrückung der Leidenschaft ist somit das einzige Mittel, der ferneren Existenz und somit dem Schmerze zu entgehen. Die Hindernisse, die sich dieser Unterdrückung in den Weg stellen, müssen beseitigt werden. 4) 1) Ersch u. Gruber, Encyklopädie, Sect. II. Bd. XVII. S. 71. 2) Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 205 b. 3) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 1099 ff. 4) Weber, indische Skizzen, S. 48 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/523>, abgerufen am 26.11.2024.