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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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zumal da mit dem Vierecke, mit dem Cubus auch noch die Dreizahl und das längliche Viereck verbunden werden kann und namentlich in den drei Theilen des salomonischen Tempels, dem Allerheiligsten, Heiligen und der Vorhalle mit dem Vorraume vielleicht verbunden war, noch mehr aber in dem 20 Ellen langen Allerheiligsten und den 40 Ellen des Heiligen oder in den dreimal 20 Ellen des eigentlichen Tempels erschien,1) und selbst in dem Tempel mit seinen beiden Vorhöfen, dem Priester- und Volkshofe gefunden werden dürfte.

Das von dem Viereeke Bemerkte gilt im Wesentlichen auch von dem Kreise, mag derselbe nun bei der Grundgestalt des heiligen Gebäudes und Platzes, oder als Kreis und Kugel im aufrechten Gebäude angewandt werden. Symbolisch wurde der Kreis gleich dem Vierecke wohl zunächst im Licht- und Sonnenkultus, indem der Kreis als Symbol des Sonnenrades, der runden Sonnenscheibe gebraucht werden konnte und wirklich gebraucht worden ist, so vorzüglich von den Kelten bei ihren heiligen Steinkreisen,2) besonders bei dem berühmten und noch jetzt stehenden Stonehenge in der Ebene von Salisbury,3) wie sich auch auf den Nilagiris oder blauen Bergen im westlichen Vorderindien Grabdenkmale mit Steinkreisen von unbehauenen Steinen finden, welche den sogenannten Cairn's der alten Kelten gleichen und von einem mit denselben verwandten indischen Urvolke, den Vorfahren der jetzigen Todava's, nach Congreve herrühren sollen.4) Die Todava's haben noch heute fast dieselbe Beerdigungsweise und geben ihren Todten noch Messer, Pfeilspitzen, Lappen u. s. w. mit, indem sie mit grossen Steinplatten die Mitte des Grabmals decken. Dennoch ist selbst bei den Steinkreisen der Kelten nicht ausser Acht zu lassen, dass sie ohne alle symbolische Beziehung so zufällig entstanden sein können, wie Kinder, wenn sie ungeordnete Steine in eine gewisse Ordnung bringen wollen, gewiss dieselben zunächst im Kreise ordnen, indem es sich ja noch erst um ein blosses

1) Baehr, der salomonische Tempel, S. 98.
2) Jahn, keltische Alterthümer, S. 5 und 6.
3) Krause, Kunsturkunden, II 2. S. 200.
4) Graul, Reise in Ostindien, S. 283 mit den Anmerkungen dazu.

zumal da mit dem Vierecke, mit dem Cubus auch noch die Dreizahl und das längliche Viereck verbunden werden kann und namentlich in den drei Theilen des salomonischen Tempels, dem Allerheiligsten, Heiligen und der Vorhalle mit dem Vorraume vielleicht verbunden war, noch mehr aber in dem 20 Ellen langen Allerheiligsten und den 40 Ellen des Heiligen oder in den dreimal 20 Ellen des eigentlichen Tempels erschien,1) und selbst in dem Tempel mit seinen beiden Vorhöfen, dem Priester- und Volkshofe gefunden werden dürfte.

Das von dem Viereeke Bemerkte gilt im Wesentlichen auch von dem Kreise, mag derselbe nun bei der Grundgestalt des heiligen Gebäudes und Platzes, oder als Kreis und Kugel im aufrechten Gebäude angewandt werden. Symbolisch wurde der Kreis gleich dem Vierecke wohl zunächst im Licht- und Sonnenkultus, indem der Kreis als Symbol des Sonnenrades, der runden Sonnenscheibe gebraucht werden konnte und wirklich gebraucht worden ist, so vorzüglich von den Kelten bei ihren heiligen Steinkreisen,2) besonders bei dem berühmten und noch jetzt stehenden Stonehenge in der Ebene von Salisbury,3) wie sich auch auf den Nilagiris oder blauen Bergen im westlichen Vorderindien Grabdenkmale mit Steinkreisen von unbehauenen Steinen finden, welche den sogenannten Cairn’s der alten Kelten gleichen und von einem mit denselben verwandten indischen Urvolke, den Vorfahren der jetzigen Todava’s, nach Congreve herrühren sollen.4) Die Todava’s haben noch heute fast dieselbe Beerdigungsweise und geben ihren Todten noch Messer, Pfeilspitzen, Lappen u. s. w. mit, indem sie mit grossen Steinplatten die Mitte des Grabmals decken. Dennoch ist selbst bei den Steinkreisen der Kelten nicht ausser Acht zu lassen, dass sie ohne alle symbolische Beziehung so zufällig entstanden sein können, wie Kinder, wenn sie ungeordnete Steine in eine gewisse Ordnung bringen wollen, gewiss dieselben zunächst im Kreise ordnen, indem es sich ja noch erst um ein blosses

1) Baehr, der salomonische Tempel, S. 98.
2) Jahn, keltische Alterthümer, S. 5 und 6.
3) Krause, Kunsturkunden, II 2. S. 200.
4) Graul, Reise in Ostindien, S. 283 mit den Anmerkungen dazu.
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[486/0506] zumal da mit dem Vierecke, mit dem Cubus auch noch die Dreizahl und das längliche Viereck verbunden werden kann und namentlich in den drei Theilen des salomonischen Tempels, dem Allerheiligsten, Heiligen und der Vorhalle mit dem Vorraume vielleicht verbunden war, noch mehr aber in dem 20 Ellen langen Allerheiligsten und den 40 Ellen des Heiligen oder in den dreimal 20 Ellen des eigentlichen Tempels erschien, 1) und selbst in dem Tempel mit seinen beiden Vorhöfen, dem Priester- und Volkshofe gefunden werden dürfte. Das von dem Viereeke Bemerkte gilt im Wesentlichen auch von dem Kreise, mag derselbe nun bei der Grundgestalt des heiligen Gebäudes und Platzes, oder als Kreis und Kugel im aufrechten Gebäude angewandt werden. Symbolisch wurde der Kreis gleich dem Vierecke wohl zunächst im Licht- und Sonnenkultus, indem der Kreis als Symbol des Sonnenrades, der runden Sonnenscheibe gebraucht werden konnte und wirklich gebraucht worden ist, so vorzüglich von den Kelten bei ihren heiligen Steinkreisen, 2) besonders bei dem berühmten und noch jetzt stehenden Stonehenge in der Ebene von Salisbury, 3) wie sich auch auf den Nilagiris oder blauen Bergen im westlichen Vorderindien Grabdenkmale mit Steinkreisen von unbehauenen Steinen finden, welche den sogenannten Cairn’s der alten Kelten gleichen und von einem mit denselben verwandten indischen Urvolke, den Vorfahren der jetzigen Todava’s, nach Congreve herrühren sollen. 4) Die Todava’s haben noch heute fast dieselbe Beerdigungsweise und geben ihren Todten noch Messer, Pfeilspitzen, Lappen u. s. w. mit, indem sie mit grossen Steinplatten die Mitte des Grabmals decken. Dennoch ist selbst bei den Steinkreisen der Kelten nicht ausser Acht zu lassen, dass sie ohne alle symbolische Beziehung so zufällig entstanden sein können, wie Kinder, wenn sie ungeordnete Steine in eine gewisse Ordnung bringen wollen, gewiss dieselben zunächst im Kreise ordnen, indem es sich ja noch erst um ein blosses 1) Baehr, der salomonische Tempel, S. 98. 2) Jahn, keltische Alterthümer, S. 5 und 6. 3) Krause, Kunsturkunden, II 2. S. 200. 4) Graul, Reise in Ostindien, S. 283 mit den Anmerkungen dazu.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/506>, abgerufen am 22.11.2024.