niss des Abwägens der guten und der schlechten Handlungen, welches auf dem siebten Bilde dargestellt ist, vorzulesen. Vor der eingeführten Seele steht ein Opferaltar und neben diesem, nach der Seite der Isis eine Cypresse; über dem Opferaltar schwebt, auch der Isis zugewandt, eine fünfblätterige Lotusblume, als Symbol der Auferstehung, indem des Nachts die Lotusblume in das Wasser sinkt und mit der aufgehenden Sonne sich wieder daraus hervorhebt. Auf dem Opferaltare steht ein Trinkbecher oder eine Opferschaale (Hammer meint ein Opferkorb) und liegt ein Brod. Ueber dem Schosse der Isis auf einem wagerechten Stabe befindet sich ein gleiches Gefäss, wie auf dem Opferaltare, mit einem Brode zu jeder Seite. Indem ich einen Trinkbecher bei der Isis und auf Opferaltare annehme, glaube ich, es solle damit auf den Unsterblichheitstrank hingewiesen werden, welcher in dem sechsten Bilde von einer bei dem Baume des Lebens stehenden Göttin, wohl der Isis selbst, der in dem Todtenreiche ankommenden Seele zugossen wird und wodurch diese die Unsterblichkeit mit dem Vergessen ihrer irdischen Gebrechen empfängt. Die Brode bei der Isis und auf dem Altare sind keine gewöhnlichen Opferbrode, sondern Früchte von dem Baume des ewigen Lebens, Götterspeise, Ambrosia. Die drei in das himmlische Reich einführenden, die Unsterblichkeit verleihenden Götter, zwischen denen sich die Seele mit der fünfblätterigen Blume der Unsterblichkeit, das Symbol der unsterblichen Seele selbst, befindet, machen die Wohnung, den Tempel der Isis, zur wahren und einzigen himmlischen Meisterloge, zum Himmel, zum Reiche der Seligen und bestätigen vollkommen alles früher Vorgetragene und Vermuthete.
Nach den deutschen Mythen und Sagen von der weissen Frau, welche unter verschiedenen Namen und Gestalten als Nerthus und Freyja, als Bertha, Berchta und Perchta, die Weisse, Leuchtende und Glänzende im schneeigen Gewande, - als Beatrix, die an Glück und Segen Reiche, als Chrimhilde, Hel, Holla , Holda, die Dunkele, Verborgene, als die Frau vom Rosen- oder Wolkenberge, Todtenreiche, - als Isis u. s. w. erscheint und die grosse Mutter Erde, terra mater, bona dea, die Bringerin alles Lebens
niss des Abwägens der guten und der schlechten Handlungen, welches auf dem siebten Bilde dargestellt ist, vorzulesen. Vor der eingeführten Seele steht ein Opferaltar und neben diesem, nach der Seite der Isis eine Cypresse; über dem Opferaltar schwebt, auch der Isis zugewandt, eine fünfblätterige Lotusblume, als Symbol der Auferstehung, indem des Nachts die Lotusblume in das Wasser sinkt und mit der aufgehenden Sonne sich wieder daraus hervorhebt. Auf dem Opferaltare steht ein Trinkbecher oder eine Opferschaale (Hammer meint ein Opferkorb) und liegt ein Brod. Ueber dem Schosse der Isis auf einem wagerechten Stabe befindet sich ein gleiches Gefäss, wie auf dem Opferaltare, mit einem Brode zu jeder Seite. Indem ich einen Trinkbecher bei der Isis und auf Opferaltare annehme, glaube ich, es solle damit auf den Unsterblichheitstrank hingewiesen werden, welcher in dem sechsten Bilde von einer bei dem Baume des Lebens stehenden Göttin, wohl der Isis selbst, der in dem Todtenreiche ankommenden Seele zugossen wird und wodurch diese die Unsterblichkeit mit dem Vergessen ihrer irdischen Gebrechen empfängt. Die Brode bei der Isis und auf dem Altare sind keine gewöhnlichen Opferbrode, sondern Früchte von dem Baume des ewigen Lebens, Götterspeise, Ambrosia. Die drei in das himmlische Reich einführenden, die Unsterblichkeit verleihenden Götter, zwischen denen sich die Seele mit der fünfblätterigen Blume der Unsterblichkeit, das Symbol der unsterblichen Seele selbst, befindet, machen die Wohnung, den Tempel der Isis, zur wahren und einzigen himmlischen Meisterloge, zum Himmel, zum Reiche der Seligen und bestätigen vollkommen alles früher Vorgetragene und Vermuthete.
Nach den deutschen Mythen und Sagen von der weissen Frau, welche unter verschiedenen Namen und Gestalten als Nerthus und Freyja, als Bertha, Berchta und Perchta, die Weisse, Leuchtende und Glänzende im schneeigen Gewande, – als Beatrix, die an Glück und Segen Reiche, als Chrimhilde, Hel, Holla , Holda, die Dunkele, Verborgene, als die Frau vom Rosen- oder Wolkenberge, Todtenreiche, – als Isis u. s. w. erscheint und die grosse Mutter Erde, terra mater, bona dea, die Bringerin alles Lebens
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niss des Abwägens der guten und der schlechten Handlungen, welches auf dem siebten Bilde dargestellt ist, vorzulesen. Vor der eingeführten Seele steht ein Opferaltar und neben diesem, nach der Seite der Isis eine Cypresse; über dem Opferaltar schwebt, auch der Isis zugewandt, eine fünfblätterige Lotusblume, als Symbol der Auferstehung, indem des Nachts die Lotusblume in das Wasser sinkt und mit der aufgehenden Sonne sich wieder daraus hervorhebt. Auf dem Opferaltare steht ein Trinkbecher oder eine Opferschaale (Hammer meint ein Opferkorb) und liegt ein Brod. Ueber dem Schosse der Isis auf einem wagerechten Stabe befindet sich ein gleiches Gefäss, wie auf dem Opferaltare, mit einem Brode zu jeder Seite. Indem ich einen Trinkbecher bei der Isis und auf Opferaltare annehme, glaube ich, es solle damit auf den Unsterblichheitstrank hingewiesen werden, welcher in dem sechsten Bilde von einer bei dem Baume des Lebens stehenden Göttin, wohl der Isis selbst, der in dem Todtenreiche ankommenden Seele zugossen wird und wodurch diese die Unsterblichkeit mit dem Vergessen ihrer irdischen Gebrechen empfängt. Die Brode bei der Isis und auf dem Altare sind keine gewöhnlichen Opferbrode, sondern Früchte von dem Baume des ewigen Lebens, Götterspeise, Ambrosia. Die drei in das himmlische Reich einführenden, die Unsterblichkeit verleihenden Götter, zwischen denen sich die Seele mit der fünfblätterigen Blume der Unsterblichkeit, das Symbol der unsterblichen Seele selbst, befindet, machen die Wohnung, den Tempel der Isis, zur wahren und einzigen himmlischen Meisterloge, zum Himmel, zum Reiche der Seligen und bestätigen vollkommen alles früher Vorgetragene und Vermuthete.</p><p>
Nach den deutschen Mythen und Sagen von der weissen Frau, welche unter verschiedenen Namen und Gestalten als Nerthus und Freyja, als Bertha, Berchta und Perchta, die Weisse, Leuchtende und Glänzende im schneeigen Gewande, – als Beatrix, die an Glück und Segen Reiche, als Chrimhilde, Hel, Holla , Holda, die Dunkele, Verborgene, als die Frau vom Rosen- oder Wolkenberge, Todtenreiche, – als Isis u. s. w. erscheint und die grosse Mutter Erde, terra mater, bona dea, die Bringerin alles Lebens
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niss des Abwägens der guten und der schlechten Handlungen, welches auf dem siebten Bilde dargestellt ist, vorzulesen. Vor der eingeführten Seele steht ein Opferaltar und neben diesem, nach der Seite der Isis eine Cypresse; über dem Opferaltar schwebt, auch der Isis zugewandt, eine fünfblätterige Lotusblume, als Symbol der Auferstehung, indem des Nachts die Lotusblume in das Wasser sinkt und mit der aufgehenden Sonne sich wieder daraus hervorhebt. Auf dem Opferaltare steht ein Trinkbecher oder eine Opferschaale (Hammer meint ein Opferkorb) und liegt ein Brod. Ueber dem Schosse der Isis auf einem wagerechten Stabe befindet sich ein gleiches Gefäss, wie auf dem Opferaltare, mit einem Brode zu jeder Seite. Indem ich einen Trinkbecher bei der Isis und auf Opferaltare annehme, glaube ich, es solle damit auf den Unsterblichheitstrank hingewiesen werden, welcher in dem sechsten Bilde von einer bei dem Baume des Lebens stehenden Göttin, wohl der Isis selbst, der in dem Todtenreiche ankommenden Seele zugossen wird und wodurch diese die Unsterblichkeit mit dem Vergessen ihrer irdischen Gebrechen empfängt. Die Brode bei der Isis und auf dem Altare sind keine gewöhnlichen Opferbrode, sondern Früchte von dem Baume des ewigen Lebens, Götterspeise, Ambrosia. Die drei in das himmlische Reich einführenden, die Unsterblichkeit verleihenden Götter, zwischen denen sich die Seele mit der fünfblätterigen Blume der Unsterblichkeit, das Symbol der unsterblichen Seele selbst, befindet, machen die Wohnung, den Tempel der Isis, zur wahren und einzigen himmlischen Meisterloge, zum Himmel, zum Reiche der Seligen und bestätigen vollkommen alles früher Vorgetragene und Vermuthete.
Nach den deutschen Mythen und Sagen von der weissen Frau, welche unter verschiedenen Namen und Gestalten als Nerthus und Freyja, als Bertha, Berchta und Perchta, die Weisse, Leuchtende und Glänzende im schneeigen Gewande, – als Beatrix, die an Glück und Segen Reiche, als Chrimhilde, Hel, Holla , Holda, die Dunkele, Verborgene, als die Frau vom Rosen- oder Wolkenberge, Todtenreiche, – als Isis u. s. w. erscheint und die grosse Mutter Erde, terra mater, bona dea, die Bringerin alles Lebens
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/470>, abgerufen am 16.02.2025.
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