Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.soll dasselbe verfasst haben. - Der grosse buddhistische König Ceiladitja schenkte im 8. Jahrhundert an einer allgemeinen Versammlung den Geistlichen auch sieben goldene Wasserkrüge,1) welche unwillkührlich an die ähnlichen Wasserkrüge bei Christus mahnen. Als im Jahr 1017 Madmaud von Ghazna mit einem feindlichen Heere vor Kanjakubga oder Kanog zog, erblickten seine Krieger am Ufer des Ganges sieben hohe Burgen,2) welchen die Inder das fabelhafte Alter von 40,000 Jahren zuschrieben; Mahmaud nahm sie an einem Tage ein und besetzte darnach die Hauptstadt Kanjakubga, welche er verwüstete. Auf der Malabar-Küste wird im 8. Jahrhundert von den sieben Kramuka und den sieben Konkana als einer Landeintheilung gesprochen, ohne dass jedoch etwas Näheres darüber angegeben werden könnte.3) - Im russischen nördlichen Asien gibt es einen Ort, welcher die sieben Paläste (Semipalatinsk) genannt wird.4) - Der sagenhafte König Vicmamitra verflucht die bei dem von ihm veranstalteten Opfer nicht erschienenen Vacishthiden, dass sie zu Asche und nach 700 Generationen als hundefleischfressende Todtengräber wiedergeboren werden.5) Paulin, voyage aux Indes orientales, I. S. 101, berichtet, dass an Festtagen in den indischen Tempeln eine Fahne von 70 Ellenbogenlängen am Tempelgewölbe aufgezogen werde. 4. Den Babyloniern sollen sieben Fischmenschen die Gesetze, alle Künste und Kenntnisse, namentlich auch die Feldmesskunst gelehrt haben, wornach wohl die babylonische Priesterschaft frühzeitig ihre Lehre und Wissenschaft in sieben heiligen Büchern niedergelegt hatte.6) Diese Sage von den Fischmenschen oder von dem Fischmenschen Oannes hat bekanntlich zu der gewiss ganz unbegründeten und noch neuerlich besonders von Braun, 1) Lassen, III. S. 698. 2) Lassen, III. S. 738. 3) Lassen, III. S. 994. 4) Ausland für 1860, S. 991 b. 5) Rosenkranz, a. a. O., S. 166. 6) Dunker, a. a. O., I. S. 117 ff.; Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 151.
soll dasselbe verfasst haben. – Der grosse buddhistische König Cîlâditja schenkte im 8. Jahrhundert an einer allgemeinen Versammlung den Geistlichen auch sieben goldene Wasserkrüge,1) welche unwillkührlich an die ähnlichen Wasserkrüge bei Christus mahnen. Als im Jahr 1017 Madmûd von Ghazna mit einem feindlichen Heere vor Kanjâkubga oder Kanog zog, erblickten seine Krieger am Ufer des Ganges sieben hohe Burgen,2) welchen die Inder das fabelhafte Alter von 40,000 Jahren zuschrieben; Mahmûd nahm sie an einem Tage ein und besetzte darnach die Hauptstadt Kanjâkubga, welche er verwüstete. Auf der Malabar-Küste wird im 8. Jahrhundert von den sieben Kramuka und den sieben Konkana als einer Landeintheilung gesprochen, ohne dass jedoch etwas Näheres darüber angegeben werden könnte.3) – Im russischen nördlichen Asien gibt es einen Ort, welcher die sieben Paläste (Semipalatinsk) genannt wird.4) – Der sagenhafte König Viçmâmitra verflucht die bei dem von ihm veranstalteten Opfer nicht erschienenen Vaçishthiden, dass sie zu Asche und nach 700 Generationen als hundefleischfressende Todtengräber wiedergeboren werden.5) Paulin, voyage aux Indes orientales, I. S. 101, berichtet, dass an Festtagen in den indischen Tempeln eine Fahne von 70 Ellenbogenlängen am Tempelgewölbe aufgezogen werde. 4. Den Babyloniern sollen sieben Fischmenschen die Gesetze, alle Künste und Kenntnisse, namentlich auch die Feldmesskunst gelehrt haben, wornach wohl die babylonische Priesterschaft frühzeitig ihre Lehre und Wissenschaft in sieben heiligen Büchern niedergelegt hatte.6) Diese Sage von den Fischmenschen oder von dem Fischmenschen Oannes hat bekanntlich zu der gewiss ganz unbegründeten und noch neuerlich besonders von Braun, 1) Lassen, III. S. 698. 2) Lassen, III. S. 738. 3) Lassen, III. S. 994. 4) Ausland für 1860, S. 991 b. 5) Rosenkranz, a. a. O., S. 166. 6) Dunker, a. a. O., I. S. 117 ff.; Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 151.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0462" n="442"/> soll dasselbe verfasst haben. – Der grosse buddhistische König Cîlâditja schenkte im 8. Jahrhundert an einer allgemeinen Versammlung den Geistlichen auch sieben goldene Wasserkrüge,<note place="foot" n="1)">Lassen, III. S. 698.<lb/></note> welche unwillkührlich an die ähnlichen Wasserkrüge bei Christus mahnen. Als im Jahr 1017 Madmûd von Ghazna mit einem feindlichen Heere vor Kanjâkubga oder Kanog zog, erblickten seine Krieger am Ufer des Ganges sieben hohe Burgen,<note place="foot" n="2)">Lassen, III. S. 738.<lb/></note> welchen die Inder das fabelhafte Alter von 40,000 Jahren zuschrieben; Mahmûd nahm sie an einem Tage ein und besetzte darnach die Hauptstadt Kanjâkubga, welche er verwüstete. Auf der Malabar-Küste wird im 8. Jahrhundert von den sieben Kramuka und den sieben Konkana als einer Landeintheilung gesprochen, ohne dass jedoch etwas Näheres darüber angegeben werden könnte.<note place="foot" n="3)">Lassen, III. S. 994.<lb/></note> – Im russischen nördlichen Asien gibt es einen Ort, welcher die sieben Paläste (Semipalatinsk) genannt wird.<note place="foot" n="4)">Ausland für 1860, S. 991 b.<lb/></note> – Der sagenhafte König Viçmâmitra verflucht die bei dem von ihm veranstalteten Opfer nicht erschienenen Vaçishthiden, dass sie zu Asche und nach 700 Generationen als hundefleischfressende Todtengräber wiedergeboren werden.<note place="foot" n="5)">Rosenkranz, a. a. O., S. 166.<lb/></note> Paulin, voyage aux Indes orientales, I. S. 101, berichtet, dass an Festtagen in den indischen Tempeln eine Fahne von 70 Ellenbogenlängen am Tempelgewölbe aufgezogen werde.<lb/></p> <p> 4. Den <hi rendition="#g">Babyloniern</hi> sollen sieben Fischmenschen die Gesetze, alle Künste und Kenntnisse, namentlich auch die Feldmesskunst gelehrt haben, wornach wohl die babylonische Priesterschaft frühzeitig ihre Lehre und Wissenschaft in sieben heiligen Büchern niedergelegt hatte.<note place="foot" n="6)">Dunker, a. a. O., I. S. 117 ff.; Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 151.<lb/></note> Diese Sage von den Fischmenschen oder von dem Fischmenschen Oannes hat bekanntlich zu der gewiss ganz unbegründeten und noch neuerlich besonders von Braun, </p> </div> </body> </text> </TEI> [442/0462]
soll dasselbe verfasst haben. – Der grosse buddhistische König Cîlâditja schenkte im 8. Jahrhundert an einer allgemeinen Versammlung den Geistlichen auch sieben goldene Wasserkrüge, 1) welche unwillkührlich an die ähnlichen Wasserkrüge bei Christus mahnen. Als im Jahr 1017 Madmûd von Ghazna mit einem feindlichen Heere vor Kanjâkubga oder Kanog zog, erblickten seine Krieger am Ufer des Ganges sieben hohe Burgen, 2) welchen die Inder das fabelhafte Alter von 40,000 Jahren zuschrieben; Mahmûd nahm sie an einem Tage ein und besetzte darnach die Hauptstadt Kanjâkubga, welche er verwüstete. Auf der Malabar-Küste wird im 8. Jahrhundert von den sieben Kramuka und den sieben Konkana als einer Landeintheilung gesprochen, ohne dass jedoch etwas Näheres darüber angegeben werden könnte. 3) – Im russischen nördlichen Asien gibt es einen Ort, welcher die sieben Paläste (Semipalatinsk) genannt wird. 4) – Der sagenhafte König Viçmâmitra verflucht die bei dem von ihm veranstalteten Opfer nicht erschienenen Vaçishthiden, dass sie zu Asche und nach 700 Generationen als hundefleischfressende Todtengräber wiedergeboren werden. 5) Paulin, voyage aux Indes orientales, I. S. 101, berichtet, dass an Festtagen in den indischen Tempeln eine Fahne von 70 Ellenbogenlängen am Tempelgewölbe aufgezogen werde.
4. Den Babyloniern sollen sieben Fischmenschen die Gesetze, alle Künste und Kenntnisse, namentlich auch die Feldmesskunst gelehrt haben, wornach wohl die babylonische Priesterschaft frühzeitig ihre Lehre und Wissenschaft in sieben heiligen Büchern niedergelegt hatte. 6) Diese Sage von den Fischmenschen oder von dem Fischmenschen Oannes hat bekanntlich zu der gewiss ganz unbegründeten und noch neuerlich besonders von Braun,
1) Lassen, III. S. 698.
2) Lassen, III. S. 738.
3) Lassen, III. S. 994.
4) Ausland für 1860, S. 991 b.
5) Rosenkranz, a. a. O., S. 166.
6) Dunker, a. a. O., I. S. 117 ff.; Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 151.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |