Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.Elephanten, um deren Besitz der König von Pegu mit ihm einen blutigen Krieg führte.1) Das ganze Reich von Kamboga war in 21 Provinzen getheilt, die von Statthaltern verwaltet wurden.2) Der König von Kokhin-China hat sieben Minister.3) Der Beherrseher von Siam hat sieben Reichssiegel, welche verschiedene Gestalten und Embleme haben; das erste hat die Gestalt eines Löwen, welche Form ohne Zweifel deshalb gewählt worden ist, weil nach indischem Sprachgebrauch sinha, Löwe, einen Mann höchsten Ranges bezeichnet; dieses Siegels bedient sich der Monarch der Siamesen bei Schreiben an fürstliche Personen, der übrigen bei Schreiben, die an Personen niedrigeren Ranges gerichtet sind.4) Die Talain oder Peguaner werden in sieben Klassen,5) die Bewohner anderer hinterindischer Reiche, z. B. von Siam , wie auch die Beamten oder Mandarinen sonst nur in fünf Klassen getheilt.6) - Den merkwürdigen, im Jahre 1344 erbauten und auf sechs Terrassen ruhenden Tempel Boro Budor auf Java glaubt Lassen, a. a. O., IV. S. 512, auf die sieben Buddha beziehen zu dürfen, die nicht nur in Nepala, sondern auch im westlichen Indien verehrt worden sind;7) in dem an sie gerichteten Hymnus erhält der erste Buddha den Namen Ginendra, Fürst der Gina, der nach Lassen von Adi Buddha nicht verschieden sein wird, welchem der in Rede stehende Tempel geweiht sein dürfte. - Das bekannte epische Gedicht Ramajana von Valmeiki ist in sieben Kanda oder Bücher eingetheilt, jedoch in der Uebertragung in die Kavei-Sprache auf der Insel Bali in 25, sarga genannte Abtheilungen.8) Ebenso verdient hier das auch bei dem deutschen Volke in Umlauf befindliche indische alte Fabelbuch: Die Geschichte der sieben Vezire oder Die der sieben weisen Männer Erwähnung;9) Sindibad 1) Lassen, IV. S. 380. 2) Lassen, IV. S. 406. 3) Lassen, IV. S. 427. 4) Lassen, Vl. S. 486. 5) Lassen, IV. 8. 446. 6) Lassen, IV. S. 434 und 436. 7) Lassen, III. S. 314 Anm. 3. 8) Lassen, IV. S. 526. 9) Lassen, III. S. 489.
Elephanten, um deren Besitz der König von Pegu mit ihm einen blutigen Krieg führte.1) Das ganze Reich von Kamboga war in 21 Provinzen getheilt, die von Statthaltern verwaltet wurden.2) Der König von Kokhin-China hat sieben Minister.3) Der Beherrseher von Siam hat sieben Reichssiegel, welche verschiedene Gestalten und Embleme haben; das erste hat die Gestalt eines Löwen, welche Form ohne Zweifel deshalb gewählt worden ist, weil nach indischem Sprachgebrauch sinha, Löwe, einen Mann höchsten Ranges bezeichnet; dieses Siegels bedient sich der Monarch der Siamesen bei Schreiben an fürstliche Personen, der übrigen bei Schreiben, die an Personen niedrigeren Ranges gerichtet sind.4) Die Talain oder Peguaner werden in sieben Klassen,5) die Bewohner anderer hinterindischer Reiche, z. B. von Siam , wie auch die Beamten oder Mandarinen sonst nur in fünf Klassen getheilt.6) – Den merkwürdigen, im Jahre 1344 erbauten und auf sechs Terrassen ruhenden Tempel Boro Budor auf Java glaubt Lassen, a. a. O., IV. S. 512, auf die sieben Buddha beziehen zu dürfen, die nicht nur in Nepâla, sondern auch im westlichen Indien verehrt worden sind;7) in dem an sie gerichteten Hymnus erhält der erste Buddha den Namen Ginendra, Fürst der Gina, der nach Lassen von Adi Buddha nicht verschieden sein wird, welchem der in Rede stehende Tempel geweiht sein dürfte. – Das bekannte epische Gedicht Râmâjana von Valmîki ist in sieben Kânda oder Bücher eingetheilt, jedoch in der Uebertragung in die Kavî-Sprache auf der Insel Bali in 25, sarga genannte Abtheilungen.8) Ebenso verdient hier das auch bei dem deutschen Volke in Umlauf befindliche indische alte Fabelbuch: Die Geschichte der sieben Vezire oder Die der sieben weisen Männer Erwähnung;9) Sindibâd 1) Lassen, IV. S. 380. 2) Lassen, IV. S. 406. 3) Lassen, IV. S. 427. 4) Lassen, Vl. S. 486. 5) Lassen, IV. 8. 446. 6) Lassen, IV. S. 434 und 436. 7) Lassen, III. S. 314 Anm. 3. 8) Lassen, IV. S. 526. 9) Lassen, III. S. 489.
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Elephanten, um deren Besitz der König von Pegu mit ihm einen blutigen Krieg führte. 1) Das ganze Reich von Kamboga war in 21 Provinzen getheilt, die von Statthaltern verwaltet wurden. 2) Der König von Kokhin-China hat sieben Minister. 3) Der Beherrseher von Siam hat sieben Reichssiegel, welche verschiedene Gestalten und Embleme haben; das erste hat die Gestalt eines Löwen, welche Form ohne Zweifel deshalb gewählt worden ist, weil nach indischem Sprachgebrauch sinha, Löwe, einen Mann höchsten Ranges bezeichnet; dieses Siegels bedient sich der Monarch der Siamesen bei Schreiben an fürstliche Personen, der übrigen bei Schreiben, die an Personen niedrigeren Ranges gerichtet sind. 4) Die Talain oder Peguaner werden in sieben Klassen, 5) die Bewohner anderer hinterindischer Reiche, z. B. von Siam , wie auch die Beamten oder Mandarinen sonst nur in fünf Klassen getheilt. 6) – Den merkwürdigen, im Jahre 1344 erbauten und auf sechs Terrassen ruhenden Tempel Boro Budor auf Java glaubt Lassen, a. a. O., IV. S. 512, auf die sieben Buddha beziehen zu dürfen, die nicht nur in Nepâla, sondern auch im westlichen Indien verehrt worden sind; 7) in dem an sie gerichteten Hymnus erhält der erste Buddha den Namen Ginendra, Fürst der Gina, der nach Lassen von Adi Buddha nicht verschieden sein wird, welchem der in Rede stehende Tempel geweiht sein dürfte. – Das bekannte epische Gedicht Râmâjana von Valmîki ist in sieben Kânda oder Bücher eingetheilt, jedoch in der Uebertragung in die Kavî-Sprache auf der Insel Bali in 25, sarga genannte Abtheilungen. 8) Ebenso verdient hier das auch bei dem deutschen Volke in Umlauf befindliche indische alte Fabelbuch: Die Geschichte der sieben Vezire oder Die der sieben weisen Männer Erwähnung; 9) Sindibâd
1) Lassen, IV. S. 380.
2) Lassen, IV. S. 406.
3) Lassen, IV. S. 427.
4) Lassen, Vl. S. 486.
5) Lassen, IV. 8. 446.
6) Lassen, IV. S. 434 und 436.
7) Lassen, III. S. 314 Anm. 3.
8) Lassen, IV. S. 526.
9) Lassen, III. S. 489.
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