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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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stammen und von den Arabern dorther uns überbracht worden seien, weiss Jedermann.1) Der erste Buchstaben oder die beiden ersten Buchstaben eines Wortes, welches irgend eine Zahl bedeutet, wird zur Bezeichnung derselben verwandt, also z. B., da eka eins heisst, e = 1, da tri drei, tr = 3 u. s. w. Nach Benfey soll der älteste Gebrauch dieser Zahlzeichen in Indien im Jahr 225 nach Chr. erscheinen. Auch um die Algebra haben die Inder, besonders Brahmagupta, der im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. lebte, und Bhashara Acharja, welcher im Jahr 1114 nach Chr. geboren wurde, sich grosse Verdienste erworben und Libri urtheilte von den algebraischen Untersuchungen jener indischen Mathematiker: "dass man trotz unseres occidentalischen Stolzes gestehen müsse, dass, wenn die erwähnten Werke 60 oder 80 Jahre früher in Europa bekannt geworden wären, ihre Erscheinung, selbst nach dem Tode Newton's und während der Lebzeiten Euler's, bei uns den Fortschritt der algebraischen Analysen hätte beschleunigen können." - Die diatonische Musikscala von sieben Tönen ist gleichfalls eine Erfindung der Inder und die sieben Töne hiessen bei ihnen shadg'a, rishabha, gandhara, madhjama, pank' ama, dhaivata und nishada, welche für den Gebrauch in die ersten Sylben sha, ri, ga, ma, pa, dha, ni abgekürzt wurden. Als die Perser die indische Tonleiter annahmen, lauteten in ihrer Sprache die sieben abgekürzten Töne: da, re, mi, fa, sa, la, be. Bei den Persern lernten die Araber die Tonleiter kennen und brachten dieselbe von ihnen nach Europa, wo sie von Guido von Arezzo in die europäische Musik (do, re, mi, fa, sol, la, si) eingeführt wurde.2) - Nach der Stammsage der Bantiker auf Celebes wohnten im Himmel in sieben gleichen Zimmern sieben himmlische Schwestern, gleichsam sieben Schwanjungfrauen, welche zur Erde herabkamen, um sich in einem Brunnen zu baden, wobei der einen von einem Sterblichen das Ueberkleid entwendet wurde, dass sie bei ihm auf der Erde zurückbleiben musste, und mit ihm einen Sohn erzeugte.3) - Im 16. Jahrhundert besass der König von Siam sieben treffliche weisse

1) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 264.
2) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 299, und S.454ff.
3) Ausland für 1849, S. 279 b ff.

stammen und von den Arabern dorther uns überbracht worden seien, weiss Jedermann.1) Der erste Buchstaben oder die beiden ersten Buchstaben eines Wortes, welches irgend eine Zahl bedeutet, wird zur Bezeichnung derselben verwandt, also z. B., da êka eins heisst, ê = 1, da tri drei, tr = 3 u. s. w. Nach Benfey soll der älteste Gebrauch dieser Zahlzeichen in Indien im Jahr 225 nach Chr. erscheinen. Auch um die Algebra haben die Inder, besonders Brahmagupta, der im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. lebte, und Bhashara Acharja, welcher im Jahr 1114 nach Chr. geboren wurde, sich grosse Verdienste erworben und Libri urtheilte von den algebraischen Untersuchungen jener indischen Mathematiker: „dass man trotz unseres occidentalischen Stolzes gestehen müsse, dass, wenn die erwähnten Werke 60 oder 80 Jahre früher in Europa bekannt geworden wären, ihre Erscheinung, selbst nach dem Tode Newton’s und während der Lebzeiten Euler’s, bei uns den Fortschritt der algebraischen Analysen hätte beschleunigen können.“ – Die diatonische Musikscala von sieben Tönen ist gleichfalls eine Erfindung der Inder und die sieben Töne hiessen bei ihnen shadg’a, rishabha, gândhâra, madhjama, pank’ ama, dhaivata und nishâda, welche für den Gebrauch in die ersten Sylben sha, ri, ga, ma, pa, dha, ni abgekürzt wurden. Als die Perser die indische Tonleiter annahmen, lauteten in ihrer Sprache die sieben abgekürzten Töne: da, re, mi, fa, sa, la, be. Bei den Persern lernten die Araber die Tonleiter kennen und brachten dieselbe von ihnen nach Europa, wo sie von Guido von Arezzo in die europäische Musik (do, re, mi, fa, sol, la, si) eingeführt wurde.2) – Nach der Stammsage der Bantiker auf Celebes wohnten im Himmel in sieben gleichen Zimmern sieben himmlische Schwestern, gleichsam sieben Schwanjungfrauen, welche zur Erde herabkamen, um sich in einem Brunnen zu baden, wobei der einen von einem Sterblichen das Ueberkleid entwendet wurde, dass sie bei ihm auf der Erde zurückbleiben musste, und mit ihm einen Sohn erzeugte.3) – Im 16. Jahrhundert besass der König von Siam sieben treffliche weisse

1) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 264.
2) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 299, und S.454ff.
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[440/0460] stammen und von den Arabern dorther uns überbracht worden seien, weiss Jedermann. 1) Der erste Buchstaben oder die beiden ersten Buchstaben eines Wortes, welches irgend eine Zahl bedeutet, wird zur Bezeichnung derselben verwandt, also z. B., da êka eins heisst, ê = 1, da tri drei, tr = 3 u. s. w. Nach Benfey soll der älteste Gebrauch dieser Zahlzeichen in Indien im Jahr 225 nach Chr. erscheinen. Auch um die Algebra haben die Inder, besonders Brahmagupta, der im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. lebte, und Bhashara Acharja, welcher im Jahr 1114 nach Chr. geboren wurde, sich grosse Verdienste erworben und Libri urtheilte von den algebraischen Untersuchungen jener indischen Mathematiker: „dass man trotz unseres occidentalischen Stolzes gestehen müsse, dass, wenn die erwähnten Werke 60 oder 80 Jahre früher in Europa bekannt geworden wären, ihre Erscheinung, selbst nach dem Tode Newton’s und während der Lebzeiten Euler’s, bei uns den Fortschritt der algebraischen Analysen hätte beschleunigen können.“ – Die diatonische Musikscala von sieben Tönen ist gleichfalls eine Erfindung der Inder und die sieben Töne hiessen bei ihnen shadg’a, rishabha, gândhâra, madhjama, pank’ ama, dhaivata und nishâda, welche für den Gebrauch in die ersten Sylben sha, ri, ga, ma, pa, dha, ni abgekürzt wurden. Als die Perser die indische Tonleiter annahmen, lauteten in ihrer Sprache die sieben abgekürzten Töne: da, re, mi, fa, sa, la, be. Bei den Persern lernten die Araber die Tonleiter kennen und brachten dieselbe von ihnen nach Europa, wo sie von Guido von Arezzo in die europäische Musik (do, re, mi, fa, sol, la, si) eingeführt wurde. 2) – Nach der Stammsage der Bantiker auf Celebes wohnten im Himmel in sieben gleichen Zimmern sieben himmlische Schwestern, gleichsam sieben Schwanjungfrauen, welche zur Erde herabkamen, um sich in einem Brunnen zu baden, wobei der einen von einem Sterblichen das Ueberkleid entwendet wurde, dass sie bei ihm auf der Erde zurückbleiben musste, und mit ihm einen Sohn erzeugte. 3) – Im 16. Jahrhundert besass der König von Siam sieben treffliche weisse 1) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 264. 2) Ersch und Gruber, a. a. O., S. 299, und S.454ff. 3) Ausland für 1849, S. 279 b ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/460>, abgerufen am 25.11.2024.