gierung zu Madras von ihnen gemachten Eingabe erklären die Kammalar oder Fünf-Gewerker, dass sich aus den fünf Vedas [fremdsprachliches Material] sowohl als aus ihren Schastras unwiderleglich ergebe, dass sie Nachkommen der fünf Rischis seien, die aus den fünf Gesichtern Brahma's entsprungen mit der Fähigkeit, in Eisen, Holz, Messing, Stein und Gold zu arbeiten, und dass sie in alter Zeit, selbst unter der Regierung der Kschatrija Könige, als Purohita's (Hauspriester) heiligen Dienst verrichtet haben.1) Noch bestimmter bezeichnen sic die Kammaler als die Kinder und Nachfolger des Visvakarma, des indischen Hiram2) und himmlischen Baumeisters.
Die keltische Lyra hatte fünf Saiten wie auch der Finnen fünfsaitige Harfe der höchste Gott Wäinämöinen aus dem Haupthaare Kalevas (nach Platens Uebersetzung) bildet. Nach Leonbardi, rhätische Sitten und Gebräuche, St. Gallen 1844, S. 7, hat das Kind zu Castasegna fünf Pathen, mit denen der Vater dasselbe in die Kirche zur Taufe trägt. Die Rechtssatzung des Graubündner Münsterthales nennt fünf Ehescheidungsgründe.3) Zufolge Diodor V, 32 wurden bei den Kelten Verbrecher fünf Jahre aufbewahrt, um bei einem vermuthlich alle fünf Jahre gefeierten Feste geopfert zu werden.4) Nach altbritischer Vorstellung gibt es fünf Zonen auf der Erde, zwei sind kalt und eine heiss und unbewohnt, die vierte umschliesst die Bewohner des Paradieses und die fünfte Zone die Wohnsitze der sterblichen Menschen. Diese letzte zerfällt in drei Theile: Asien, Africa und Europa. Daraus folgert Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39, dass die Hölle in den beiden kalten und in der heissen Zone gewesen sei, welche von Menschen unbewohnt sind, während das Purgatorium in schauerlicher Tiefe innerhalb der Erde sich befindet, wozu an verschiedenen Orten der bewohnten Erde Eingänge sind. - Die gallischen Senatoren blieben fünf Jahre im
1) Graul, a. a. O., III S. 353.
2) Graul, III. S. 83.
3) Leonhardi, a. a. O., S. 48.
4) Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S.496 a; Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39 unten.
gierung zu Madras von ihnen gemachten Eingabe erklären die Kammâlar oder Fünf-Gewerker, dass sich aus den fünf Vedas [fremdsprachliches Material] sowohl als aus ihren Schastras unwiderleglich ergebe, dass sie Nachkommen der fünf Rischis seien, die aus den fünf Gesichtern Brahma’s entsprungen mit der Fähigkeit, in Eisen, Holz, Messing, Stein und Gold zu arbeiten, und dass sie in alter Zeit, selbst unter der Regierung der Kschatrija Könige, als Purôhita’s (Hauspriester) heiligen Dienst verrichtet haben.1) Noch bestimmter bezeichnen sic die Kammaler als die Kinder und Nachfolger des Visvakarma, des indischen Hiram2) und himmlischen Baumeisters.
Die keltische Lyra hatte fünf Saiten wie auch der Finnen fünfsaitige Harfe der höchste Gott Wäinämöinen aus dem Haupthaare Kalevas (nach Platens Uebersetzung) bildet. Nach Leonbardi, rhätische Sitten und Gebräuche, St. Gallen 1844, S. 7, hat das Kind zu Castasegna fünf Pathen, mit denen der Vater dasselbe in die Kirche zur Taufe trägt. Die Rechtssatzung des Graubündner Münsterthales nennt fünf Ehescheidungsgründe.3) Zufolge Diodor V, 32 wurden bei den Kelten Verbrecher fünf Jahre aufbewahrt, um bei einem vermuthlich alle fünf Jahre gefeierten Feste geopfert zu werden.4) Nach altbritischer Vorstellung gibt es fünf Zonen auf der Erde, zwei sind kalt und eine heiss und unbewohnt, die vierte umschliesst die Bewohner des Paradieses und die fünfte Zone die Wohnsitze der sterblichen Menschen. Diese letzte zerfällt in drei Theile: Asien, Africa und Europa. Daraus folgert Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39, dass die Hölle in den beiden kalten und in der heissen Zone gewesen sei, welche von Menschen unbewohnt sind, während das Purgatorium in schauerlicher Tiefe innerhalb der Erde sich befindet, wozu an verschiedenen Orten der bewohnten Erde Eingänge sind. – Die gallischen Senatoren blieben fünf Jahre im
1) Graul, a. a. O., III S. 353.
2) Graul, III. S. 83.
3) Leonhardi, a. a. O., S. 48.
4) Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S.496 a; Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39 unten.
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gierung zu Madras von ihnen gemachten Eingabe erklären die Kammâlar oder Fünf-Gewerker, dass sich aus den fünf Vedas _ sowohl als aus ihren Schastras unwiderleglich ergebe, dass sie Nachkommen der fünf Rischis seien, die aus den fünf Gesichtern Brahma’s entsprungen mit der Fähigkeit, in Eisen, Holz, Messing, Stein und Gold zu arbeiten, und dass sie in alter Zeit, selbst unter der Regierung der Kschatrija Könige, als Purôhita’s (Hauspriester) heiligen Dienst verrichtet haben. 1) Noch bestimmter bezeichnen sic die Kammaler als die Kinder und Nachfolger des Visvakarma, des indischen Hiram 2) und himmlischen Baumeisters.
Die keltische Lyra hatte fünf Saiten wie auch der Finnen fünfsaitige Harfe der höchste Gott Wäinämöinen aus dem Haupthaare Kalevas (nach Platens Uebersetzung) bildet. Nach Leonbardi, rhätische Sitten und Gebräuche, St. Gallen 1844, S. 7, hat das Kind zu Castasegna fünf Pathen, mit denen der Vater dasselbe in die Kirche zur Taufe trägt. Die Rechtssatzung des Graubündner Münsterthales nennt fünf Ehescheidungsgründe. 3) Zufolge Diodor V, 32 wurden bei den Kelten Verbrecher fünf Jahre aufbewahrt, um bei einem vermuthlich alle fünf Jahre gefeierten Feste geopfert zu werden. 4) Nach altbritischer Vorstellung gibt es fünf Zonen auf der Erde, zwei sind kalt und eine heiss und unbewohnt, die vierte umschliesst die Bewohner des Paradieses und die fünfte Zone die Wohnsitze der sterblichen Menschen. Diese letzte zerfällt in drei Theile: Asien, Africa und Europa. Daraus folgert Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39, dass die Hölle in den beiden kalten und in der heissen Zone gewesen sei, welche von Menschen unbewohnt sind, während das Purgatorium in schauerlicher Tiefe innerhalb der Erde sich befindet, wozu an verschiedenen Orten der bewohnten Erde Eingänge sind. – Die gallischen Senatoren blieben fünf Jahre im
1) Graul, a. a. O., III S. 353.
2) Graul, III. S. 83.
3) Leonhardi, a. a. O., S. 48.
4) Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S.496 a; Eckermann, a. a. O., III. 1. S. 39 unten.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/382>, abgerufen am 16.02.2025.
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