Alter, Krankheit, Tod und das priesterliche Leben nachzudenken anfing, zuerst fünf Schüler zählte.1) Buddha wurde in Kambodja in Hinterindien dargestellt mit fünf Köpfen; der dortige König hatte fünf Frauen und 3000 bis 5000 Concubinen. Fünfhundert durch ihre Kenntnisse und Tugenden bewährte Rhixu oder Bettler bildeten nach dem Tode des Bhuddha die erste buddhistische Versammlung oder Synode.2) Die zweite Synode der Buddhisten war aus 700 Bhixu zusammengesetzt und diese heisst daher die der 700, wie die erste die der 500.3) Die dritte Synode unter König Acoka, welche die Synode der 1000 genannt wird, weil ihr 1000 Bhixu beiwohnten, soll in sieben Tagen einberufen und versammelt worden sein.4) Der äussere glockenförmige goldene Behälter, in welchem zu Kandy auf Ceylon noch heute ein angeblicher Zahn des Buddha verwahrt wird, ist 5' hoch mit einem Durchmesser von 3'; er schliesst vier kleine goldene Behälter in sich und erst im fünften befindet sich der Zahn. Die auf dem höchsten Berge von Ceylon befindliche im Felsen abgedrückte Fussstapfe des Buddha, nach den Muhammedanern des Adam, ist 5' lang.5) Das berühmte Grabmal Akbar's, des grossen muhammedanischen Herrschers, zu Secundra bei Agra besteht aus fünf quadratförmigen Stockwerken, und das letzte Stockwerk von weissem Marmor mit eilf Fenstern nach jeder der vier Seiten umschliesst in seiner Mitte das Cenotaph des Königs, gleichfalls von Marmor.6) Akbar hat dieses Grabmal, welches 52 Jahre zu seiner Vollendung bedurfte, sich selbst errichtet. Das schönste noch heute erhaltene Denkmal muhammedanischer Baukunst in Indien befindet sich zu Agra selbst und ist das gleichfalls quadrat'sche oder eigentlich achteckige Grabdenkmal aus weissem Marmor, welches in der Mitte des 17. Jahrhunderts Shah Jehan, ein Nachfolger Akbar's auf dem Mo-
1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 69.
2) Lassen, a. a. O., II. S. 79.
3) Lassen, II. S. 87.
4) Lassen, II. S. 232.
5) Görtz, Reise um die Welt, III. S. 326 und 327.
6) Görtz, a. a. O., III. S. 491 ff.
Alter, Krankheit, Tod und das priesterliche Leben nachzudenken anfing, zuerst fünf Schüler zählte.1) Buddha wurde in Kambodja in Hinterindien dargestellt mit fünf Köpfen; der dortige König hatte fünf Frauen und 3000 bis 5000 Concubinen. Fünfhundert durch ihre Kenntnisse und Tugenden bewährte Rhixu oder Bettler bildeten nach dem Tode des Bhuddha die erste buddhistische Versammlung oder Synode.2) Die zweite Synode der Buddhisten war aus 700 Bhixu zusammengesetzt und diese heisst daher die der 700, wie die erste die der 500.3) Die dritte Synode unter König Açoka, welche die Synode der 1000 genannt wird, weil ihr 1000 Bhixu beiwohnten, soll in sieben Tagen einberufen und versammelt worden sein.4) Der äussere glockenförmige goldene Behälter, in welchem zu Kandy auf Ceylon noch heute ein angeblicher Zahn des Buddha verwahrt wird, ist 5’ hoch mit einem Durchmesser von 3’; er schliesst vier kleine goldene Behälter in sich und erst im fünften befindet sich der Zahn. Die auf dem höchsten Berge von Ceylon befindliche im Felsen abgedrückte Fussstapfe des Buddha, nach den Muhammedanern des Adam, ist 5’ lang.5) Das berühmte Grabmal Akbar’s, des grossen muhammedanischen Herrschers, zu Secundra bei Agra besteht aus fünf quadratförmigen Stockwerken, und das letzte Stockwerk von weissem Marmor mit eilf Fenstern nach jeder der vier Seiten umschliesst in seiner Mitte das Cenotaph des Königs, gleichfalls von Marmor.6) Akbar hat dieses Grabmal, welches 52 Jahre zu seiner Vollendung bedurfte, sich selbst errichtet. Das schönste noch heute erhaltene Denkmal muhammedanischer Baukunst in Indien befindet sich zu Agra selbst und ist das gleichfalls quadrat’sche oder eigentlich achteckige Grabdenkmal aus weissem Marmor, welches in der Mitte des 17. Jahrhunderts Shah Jehan, ein Nachfolger Akbar’s auf dem Mo-
1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 69.
2) Lassen, a. a. O., II. S. 79.
3) Lassen, II. S. 87.
4) Lassen, II. S. 232.
5) Görtz, Reise um die Welt, III. S. 326 und 327.
6) Görtz, a. a. O., III. S. 491 ff.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0377"n="357"/>
Alter, Krankheit, Tod und das priesterliche Leben nachzudenken anfing, zuerst fünf Schüler zählte.<noteplace="foot"n="1)">Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 69.<lb/></note> Buddha wurde in Kambodja in Hinterindien dargestellt mit fünf Köpfen; der dortige König hatte fünf Frauen und 3000 bis 5000 Concubinen. Fünfhundert durch ihre Kenntnisse und Tugenden bewährte Rhixu oder Bettler bildeten nach dem Tode des Bhuddha die erste buddhistische Versammlung oder Synode.<noteplace="foot"n="2)">Lassen, a. a. O., II. S. 79.<lb/></note> Die zweite Synode der Buddhisten war aus 700 Bhixu zusammengesetzt und diese heisst daher die der 700, wie die erste die der 500.<noteplace="foot"n="3)">Lassen, II. S. 87.<lb/></note> Die dritte Synode unter König Açoka, welche die Synode der 1000 genannt wird, weil ihr 1000 Bhixu beiwohnten, soll in sieben Tagen einberufen und versammelt worden sein.<noteplace="foot"n="4)">Lassen, II. S. 232.<lb/></note> Der äussere glockenförmige goldene Behälter, in welchem zu Kandy auf Ceylon noch heute ein angeblicher Zahn des Buddha verwahrt wird, ist 5’ hoch mit einem Durchmesser von 3’; er schliesst vier kleine goldene Behälter in sich und erst im fünften befindet sich der Zahn. Die auf dem höchsten Berge von Ceylon befindliche im Felsen abgedrückte Fussstapfe des Buddha, nach den Muhammedanern des Adam, ist 5’ lang.<noteplace="foot"n="5)">Görtz, Reise um die Welt, III. S. 326 und 327.<lb/></note> Das berühmte Grabmal Akbar’s, des grossen muhammedanischen Herrschers, zu Secundra bei Agra besteht aus fünf quadratförmigen Stockwerken, und das letzte Stockwerk von weissem Marmor mit eilf Fenstern nach jeder der vier Seiten umschliesst in seiner Mitte das Cenotaph des Königs, gleichfalls von Marmor.<noteplace="foot"n="6)">Görtz, a. a. O., III. S. 491 ff.<lb/></note> Akbar hat dieses Grabmal, welches 52 Jahre zu seiner Vollendung bedurfte, sich selbst errichtet. Das schönste noch heute erhaltene Denkmal muhammedanischer Baukunst in Indien befindet sich zu Agra selbst und ist das gleichfalls quadrat’sche oder eigentlich achteckige Grabdenkmal aus weissem Marmor, welches in der Mitte des 17. Jahrhunderts Shah Jehan, ein Nachfolger Akbar’s auf dem Mo-
</p></div></body></text></TEI>
[357/0377]
Alter, Krankheit, Tod und das priesterliche Leben nachzudenken anfing, zuerst fünf Schüler zählte. 1) Buddha wurde in Kambodja in Hinterindien dargestellt mit fünf Köpfen; der dortige König hatte fünf Frauen und 3000 bis 5000 Concubinen. Fünfhundert durch ihre Kenntnisse und Tugenden bewährte Rhixu oder Bettler bildeten nach dem Tode des Bhuddha die erste buddhistische Versammlung oder Synode. 2) Die zweite Synode der Buddhisten war aus 700 Bhixu zusammengesetzt und diese heisst daher die der 700, wie die erste die der 500. 3) Die dritte Synode unter König Açoka, welche die Synode der 1000 genannt wird, weil ihr 1000 Bhixu beiwohnten, soll in sieben Tagen einberufen und versammelt worden sein. 4) Der äussere glockenförmige goldene Behälter, in welchem zu Kandy auf Ceylon noch heute ein angeblicher Zahn des Buddha verwahrt wird, ist 5’ hoch mit einem Durchmesser von 3’; er schliesst vier kleine goldene Behälter in sich und erst im fünften befindet sich der Zahn. Die auf dem höchsten Berge von Ceylon befindliche im Felsen abgedrückte Fussstapfe des Buddha, nach den Muhammedanern des Adam, ist 5’ lang. 5) Das berühmte Grabmal Akbar’s, des grossen muhammedanischen Herrschers, zu Secundra bei Agra besteht aus fünf quadratförmigen Stockwerken, und das letzte Stockwerk von weissem Marmor mit eilf Fenstern nach jeder der vier Seiten umschliesst in seiner Mitte das Cenotaph des Königs, gleichfalls von Marmor. 6) Akbar hat dieses Grabmal, welches 52 Jahre zu seiner Vollendung bedurfte, sich selbst errichtet. Das schönste noch heute erhaltene Denkmal muhammedanischer Baukunst in Indien befindet sich zu Agra selbst und ist das gleichfalls quadrat’sche oder eigentlich achteckige Grabdenkmal aus weissem Marmor, welches in der Mitte des 17. Jahrhunderts Shah Jehan, ein Nachfolger Akbar’s auf dem Mo-
1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 69.
2) Lassen, a. a. O., II. S. 79.
3) Lassen, II. S. 87.
4) Lassen, II. S. 232.
5) Görtz, Reise um die Welt, III. S. 326 und 327.
6) Görtz, a. a. O., III. S. 491 ff.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/377>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.