machen sol in dirre stat Zürich."1) Nach dem geschworenen Briefe zählte Zürich 13 Zünfte, worunter die Zimmerleute, Maurer, Wagner, Drechsler, Holzkäufer, Fassbinder und Rebleute zusammen eine Zunft bildeten; zwei Handwerke, das der Kammmacher und "Vffbisewer", bildeten zwei Gesellschaften, aber keine Zunft und mussten dem Bürgermeister und dem Stadtbanner warten, verblieben somit ziemlich in derselben Lage, in welcher früher alle Handwerksinnungen gewesen waren.2)
XLVIII. Die Fünfzahl und das Fünfeck.
Die Fünfzahl und das Fünfeck mit dem Buchstaben G darin sind bei den Maurern dem Gesellengrade eigenthümlich, indem der Schritt des Gesellen fünffach ist und fünf Altersjahre dem Gesellen beigelegt werden, der fünfeckige flammende Stern aber mit dem Buchstaben G darin unverkennbar das Hauptsymbol des Gesellengrades sein soll, - bei ihm an die Stelle des flammenden, aufwärts gerichteten gleichseitigen Dreiecks mit der Inschrift: "Et tenebrae eam non comprehenderunt!" das flammende aus drei verschränkten Dreiecken zusammengesetzte oder hervorgegangene Fünfeck tritt. Die Dreizahl und das Dreieck sind das Grundsymbol des Lehrlings- und die Fünfzahl und das Fünfeck dasjenige des Gesellengrades. Der fünffache Schritt des Gesellen erscheint zugleich, was wesentlich zu beachten ist in zwei Abstufungen, in zwei Theilen von je drei und zwei Schritten; die maurerische Fünfzahl ist daher keine Grundzahl, sondern eine zusammengesetzte, die Vereinigung und Vermählung der Drei mit der Zwei, wodurch wir sogleich mitten in die Zahlensymbolik des Alterthums hineingeführt werden. Die Drei galt dem Alterthum als die männliche und schöpferische göttliche Zahl,
1) Benecke, mittelhochdeutsches Wörterbuch unter Zunft.
2) Bluntschli, a. a. O., I. 324.
machen sol in dirre stat Zürich.“1) Nach dem geschworenen Briefe zählte Zürich 13 Zünfte, worunter die Zimmerleute, Maurer, Wagner, Drechsler, Holzkäufer, Fassbinder und Rebleute zusammen eine Zunft bildeten; zwei Handwerke, das der Kammmacher und „Vffbisewer“, bildeten zwei Gesellschaften, aber keine Zunft und mussten dem Bürgermeister und dem Stadtbanner warten, verblieben somit ziemlich in derselben Lage, in welcher früher alle Handwerksinnungen gewesen waren.2)
XLVIII. Die Fünfzahl und das Fünfeck.
Die Fünfzahl und das Fünfeck mit dem Buchstaben G darin sind bei den Maurern dem Gesellengrade eigenthümlich, indem der Schritt des Gesellen fünffach ist und fünf Altersjahre dem Gesellen beigelegt werden, der fünfeckige flammende Stern aber mit dem Buchstaben G darin unverkennbar das Hauptsymbol des Gesellengrades sein soll, – bei ihm an die Stelle des flammenden, aufwärts gerichteten gleichseitigen Dreiecks mit der Inschrift: „Et tenebrae eam non comprehenderunt!“ das flammende aus drei verschränkten Dreiecken zusammengesetzte oder hervorgegangene Fünfeck tritt. Die Dreizahl und das Dreieck sind das Grundsymbol des Lehrlings- und die Fünfzahl und das Fünfeck dasjenige des Gesellengrades. Der fünffache Schritt des Gesellen erscheint zugleich, was wesentlich zu beachten ist in zwei Abstufungen, in zwei Theilen von je drei und zwei Schritten; die maurerische Fünfzahl ist daher keine Grundzahl, sondern eine zusammengesetzte, die Vereinigung und Vermählung der Drei mit der Zwei, wodurch wir sogleich mitten in die Zahlensymbolik des Alterthums hineingeführt werden. Die Drei galt dem Alterthum als die männliche und schöpferische göttliche Zahl,
1) Benecke, mittelhochdeutsches Wörterbuch unter Zunft.
2) Bluntschli, a. a. O., I. 324.
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Die Fünfzahl und das Fünfeck mit dem Buchstaben G darin sind bei den Maurern dem Gesellengrade eigenthümlich, indem der Schritt des Gesellen fünffach ist und fünf Altersjahre dem Gesellen beigelegt werden, der fünfeckige flammende Stern aber mit dem Buchstaben G darin unverkennbar das Hauptsymbol des Gesellengrades sein soll, – bei ihm an die Stelle des flammenden, aufwärts gerichteten gleichseitigen Dreiecks mit der Inschrift: „Et tenebrae eam non comprehenderunt!“ das flammende aus drei verschränkten Dreiecken zusammengesetzte oder hervorgegangene Fünfeck tritt. Die Dreizahl und das Dreieck sind das Grundsymbol des Lehrlings- und die Fünfzahl und das Fünfeck dasjenige des Gesellengrades. Der fünffache Schritt des Gesellen erscheint zugleich, was wesentlich zu beachten ist in zwei Abstufungen, in zwei Theilen von je drei und zwei Schritten; die maurerische Fünfzahl ist daher keine Grundzahl, sondern eine zusammengesetzte, die Vereinigung und Vermählung der Drei mit der Zwei, wodurch wir sogleich mitten in die Zahlensymbolik des Alterthums hineingeführt werden. Die Drei galt dem Alterthum als die männliche und schöpferische göttliche Zahl,</p></div></body></text></TEI>
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machen sol in dirre stat Zürich.“ 1) Nach dem geschworenen Briefe zählte Zürich 13 Zünfte, worunter die Zimmerleute, Maurer, Wagner, Drechsler, Holzkäufer, Fassbinder und Rebleute zusammen eine Zunft bildeten; zwei Handwerke, das der Kammmacher und „Vffbisewer“, bildeten zwei Gesellschaften, aber keine Zunft und mussten dem Bürgermeister und dem Stadtbanner warten, verblieben somit ziemlich in derselben Lage, in welcher früher alle Handwerksinnungen gewesen waren. 2)
XLVIII.
Die Fünfzahl und das Fünfeck.
Die Fünfzahl und das Fünfeck mit dem Buchstaben G darin sind bei den Maurern dem Gesellengrade eigenthümlich, indem der Schritt des Gesellen fünffach ist und fünf Altersjahre dem Gesellen beigelegt werden, der fünfeckige flammende Stern aber mit dem Buchstaben G darin unverkennbar das Hauptsymbol des Gesellengrades sein soll, – bei ihm an die Stelle des flammenden, aufwärts gerichteten gleichseitigen Dreiecks mit der Inschrift: „Et tenebrae eam non comprehenderunt!“ das flammende aus drei verschränkten Dreiecken zusammengesetzte oder hervorgegangene Fünfeck tritt. Die Dreizahl und das Dreieck sind das Grundsymbol des Lehrlings- und die Fünfzahl und das Fünfeck dasjenige des Gesellengrades. Der fünffache Schritt des Gesellen erscheint zugleich, was wesentlich zu beachten ist in zwei Abstufungen, in zwei Theilen von je drei und zwei Schritten; die maurerische Fünfzahl ist daher keine Grundzahl, sondern eine zusammengesetzte, die Vereinigung und Vermählung der Drei mit der Zwei, wodurch wir sogleich mitten in die Zahlensymbolik des Alterthums hineingeführt werden. Die Drei galt dem Alterthum als die männliche und schöpferische göttliche Zahl,
1) Benecke, mittelhochdeutsches Wörterbuch unter Zunft.
2) Bluntschli, a. a. O., I. 324.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/345>, abgerufen am 22.02.2025.
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