ohnweit Drury-Lane, 3) im Weinhause zum Apfelbaum, in Charles-street, bei Covent-garden, 4) im Weinhause zum Römer und zu den Trauben, in Channel-row zu Westminster, mit einigen alten Brüdern, in dem genannten Apfelbaume; und nachdem sie den ältesten Meistermaurer, der auch Meister einer Loge war, in den Stuhl gesetzt hatten, so constituirten sie sich selbst zu einer Grossloge, pro tempore, in gehöriger Form. Sie beschlossen, die vierteljährigen Mittheilungen (Zusammenkünfte) der Logenbeamten zu erneuern, die jährliche Versammlung und Fest zu halten, und dann einen Grossmeister aus ihrer Mitte zu erwäblen, bis sie die Ehre haben würden, einen hochadligen Bruder an ihrer Spitze zu haben. Demnach wurde im Jahre des Herrn 1717 an St. Johannes des Täufers Tage die Versammlung und das Fest der freien und angenommenen Maurer (the Assembly and Feast of the free and accepted Masons) in dem vorerwähnten Hause zur Gans und zum Roste, in St. Paul's Church-Yard, gehalten. Vor dem Mittagsmahle trug der älteste Meistermanrer, der zugleich Meister einer Loge war, vom (grossmeisterlichen) Stuhle ein Verzeichniss schicklicher Kandidaten vor und die Brüder wählten durch die Mehrheit der aufgehobenen Hände der Wohlgebornen Anton Sayer zum Grossmeister der Maurer."1) Dieses ist der Anfang und Ausgang der Freimaurerei im engern und eigentlichen Sinne, deren weitere Entwickelung aber zur Seite gelassen werden muss. Seitdem sind die Masonen, die Maurer nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer, Künstler. Von den Engländern, z. B. von Stephen Jones bei Mossdorf, Mittheilungen für denkende Freimaurer, Dresden 1818, S. 137, wird diese neue Freimaurerei allgemein als die speculative oder wissenschaftliche im Gegensatze zur operativen oder Werkmaurerei bezeichnet. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem fünfeckigen flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, - die Kunst, recht zu denken,
1) Krause, II. 2. S. 316 ff.; Lenning, Encyklopädie, unter Sayer; Fallou, a. a. O., S. 270 ff.
ohnweit Drury-Lane, 3) im Weinhause zum Apfelbaum, in Charles-street, bei Covent-garden, 4) im Weinhause zum Römer und zu den Trauben, in Channel-row zu Westminster, mit einigen alten Brüdern, in dem genannten Apfelbaume; und nachdem sie den ältesten Meistermaurer, der auch Meister einer Loge war, in den Stuhl gesetzt hatten, so constituirten sie sich selbst zu einer Grossloge, pro tempore, in gehöriger Form. Sie beschlossen, die vierteljährigen Mittheilungen (Zusammenkünfte) der Logenbeamten zu erneuern, die jährliche Versammlung und Fest zu halten, und dann einen Grossmeister aus ihrer Mitte zu erwäblen, bis sie die Ehre haben würden, einen hochadligen Bruder an ihrer Spitze zu haben. Demnach wurde im Jahre des Herrn 1717 an St. Johannes des Täufers Tage die Versammlung und das Fest der freien und angenommenen Maurer (the Assembly and Feast of the free and accepted Masons) in dem vorerwähnten Hause zur Gans und zum Roste, in St. Paul’s Church-Yard, gehalten. Vor dem Mittagsmahle trug der älteste Meistermanrer, der zugleich Meister einer Loge war, vom (grossmeisterlichen) Stuhle ein Verzeichniss schicklicher Kandidaten vor und die Brüder wählten durch die Mehrheit der aufgehobenen Hände der Wohlgebornen Anton Sayer zum Grossmeister der Maurer.“1) Dieses ist der Anfang und Ausgang der Freimaurerei im engern und eigentlichen Sinne, deren weitere Entwickelung aber zur Seite gelassen werden muss. Seitdem sind die Masonen, die Maurer nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer, Künstler. Von den Engländern, z. B. von Stephen Jones bei Mossdorf, Mittheilungen für denkende Freimaurer, Dresden 1818, S. 137, wird diese neue Freimaurerei allgemein als die speculative oder wissenschaftliche im Gegensatze zur operativen oder Werkmaurerei bezeichnet. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem fünfeckigen flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, – die Kunst, recht zu denken,
1) Krause, II. 2. S. 316 ff.; Lenning, Encyklopädie, unter Sayer; Fallou, a. a. O., S. 270 ff.
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ohnweit Drury-Lane, 3) im Weinhause zum Apfelbaum, in Charles-street, bei Covent-garden, 4) im Weinhause zum Römer und zu den Trauben, in Channel-row zu Westminster, mit einigen alten Brüdern, in dem genannten Apfelbaume; und nachdem sie den ältesten Meistermaurer, der auch Meister einer Loge war, in den Stuhl gesetzt hatten, so constituirten sie sich selbst zu einer Grossloge, pro tempore, in gehöriger Form. Sie beschlossen, die vierteljährigen Mittheilungen (Zusammenkünfte) der Logenbeamten zu erneuern, die jährliche Versammlung und Fest zu halten, und dann einen Grossmeister aus ihrer Mitte zu erwäblen, bis sie die Ehre haben würden, einen hochadligen Bruder an ihrer Spitze zu haben. Demnach wurde im Jahre des Herrn 1717 an St. Johannes <hirendition="#g">des Täufers</hi> Tage die Versammlung und das Fest der freien und angenommenen Maurer (the Assembly and Feast of the free and accepted Masons) in dem vorerwähnten Hause zur Gans und zum Roste, in St. Paul’s Church-Yard, gehalten. Vor dem Mittagsmahle trug der älteste Meistermanrer, der zugleich Meister einer Loge war, vom (grossmeisterlichen) Stuhle ein Verzeichniss schicklicher Kandidaten vor und die Brüder wählten durch die Mehrheit der aufgehobenen Hände der Wohlgebornen <hirendition="#g">Anton Sayer</hi> zum Grossmeister der Maurer.“<noteplace="foot"n="1)">Krause, II. 2. S. 316 ff.; Lenning, Encyklopädie, unter Sayer; Fallou, a. a. O., S. 270 ff.<lb/></note> Dieses ist der Anfang und Ausgang der Freimaurerei im engern und eigentlichen Sinne, deren weitere Entwickelung aber zur Seite gelassen werden muss. Seitdem sind die Masonen, die Maurer nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer, Künstler. Von den Engländern, z. B. von Stephen Jones bei Mossdorf, Mittheilungen für denkende Freimaurer, Dresden 1818, S. 137, wird diese neue Freimaurerei allgemein als die speculative oder wissenschaftliche im Gegensatze zur operativen oder Werkmaurerei bezeichnet. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem fünfeckigen flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, – die Kunst, recht zu denken,
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ohnweit Drury-Lane, 3) im Weinhause zum Apfelbaum, in Charles-street, bei Covent-garden, 4) im Weinhause zum Römer und zu den Trauben, in Channel-row zu Westminster, mit einigen alten Brüdern, in dem genannten Apfelbaume; und nachdem sie den ältesten Meistermaurer, der auch Meister einer Loge war, in den Stuhl gesetzt hatten, so constituirten sie sich selbst zu einer Grossloge, pro tempore, in gehöriger Form. Sie beschlossen, die vierteljährigen Mittheilungen (Zusammenkünfte) der Logenbeamten zu erneuern, die jährliche Versammlung und Fest zu halten, und dann einen Grossmeister aus ihrer Mitte zu erwäblen, bis sie die Ehre haben würden, einen hochadligen Bruder an ihrer Spitze zu haben. Demnach wurde im Jahre des Herrn 1717 an St. Johannes des Täufers Tage die Versammlung und das Fest der freien und angenommenen Maurer (the Assembly and Feast of the free and accepted Masons) in dem vorerwähnten Hause zur Gans und zum Roste, in St. Paul’s Church-Yard, gehalten. Vor dem Mittagsmahle trug der älteste Meistermanrer, der zugleich Meister einer Loge war, vom (grossmeisterlichen) Stuhle ein Verzeichniss schicklicher Kandidaten vor und die Brüder wählten durch die Mehrheit der aufgehobenen Hände der Wohlgebornen Anton Sayer zum Grossmeister der Maurer.“ 1) Dieses ist der Anfang und Ausgang der Freimaurerei im engern und eigentlichen Sinne, deren weitere Entwickelung aber zur Seite gelassen werden muss. Seitdem sind die Masonen, die Maurer nur noch symbolische oder sittliche Messkünstler, Geometer, Künstler. Von den Engländern, z. B. von Stephen Jones bei Mossdorf, Mittheilungen für denkende Freimaurer, Dresden 1818, S. 137, wird diese neue Freimaurerei allgemein als die speculative oder wissenschaftliche im Gegensatze zur operativen oder Werkmaurerei bezeichnet. Die Geometrie, der Buchstabe G in dem fünfeckigen flammenden Sterne, ist dem symbolischen und heutigen Maurer die Kunst, seinen Gedanken, Worten und Werken das gehörige Mass zu ertheilen, – die Kunst, recht zu denken,
1) Krause, II. 2. S. 316 ff.; Lenning, Encyklopädie, unter Sayer; Fallou, a. a. O., S. 270 ff.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/301>, abgerufen am 16.02.2025.
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