Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.nerva ist die Göttin des Denkens und des Wissens, des Geistes und des Lichts, der Wissenschaft, des Masses und der Zahl, der Masonry oder Freimaurerei, - ist nur der personificirte mens und memoria, die personificirte Masonry, so dass das Dreieck und die Dreizahl auch das gemeinsame Attribut der Masonry und Minerva sind. Weil bei den Römern die Zahl als eine Erfindung der Minerva galt, wurde auch der Jahresnagel auf dem Capitolium zwischen ihrer cella und derjenigen des Jupiter eingeschlagen. Ducange in seinem Glossarium unter Macio, Mattio, Machio, gall. Macon, Latomus, welches man bei Krause ausgezogen findet, leitete unrichtig Machiones, die Masonen, von den Maschinen ab, auf denen sie wegen der Höhe der Mauern stehen und arbeiten müssen (a machinis, quibus insistunt propter altitudinem parietum). Meister, maitre, engl. mastre, ital. maestro, möchte auch blos der Messer (mensor), der Meiner (von sanskr. mati, die Meinung), der Reder und Redner (sonst Parlierer, Polier genannt) sein und die Meister sind zugleich die Genossen, die Freunde, die Gesellschafter, socii, Aequales, welche Bedeutung Mat, Mate in den germanischen Sprachen vorzüglich hat.1) Einen zum Meister aufnehmen heisst, einen in die Gesellschaft, in die Bruderschaft (Maatschappy holl.) aufnehmen. Die Bildung und die Freiheiten, vielleicht auch die Geselligkeit der Masonen hatten in England während des 17. Jahrhunderts und besonders nach dem grossen Brande in London im Jahre 1666 viele Nichtmaurer bewogen, sich bei den Freimaurern aufnehmen und annehmen zu lassen, wofür nun der Ausdruck freie und angenommene Maurer (Free and accepted Masons) aufkam. So war der berühmte und ausgezeichnete Philosoph, Chemiker und Alterthumsforscher Ashmole,2) welcher im Jahre 1692 nach Bekleidung mehrerer wichtiger Staatsämter im Alter von 76 Jahren verstarb, schon im Jahr 1646 zum Freimaurer aufgenommen worden und ihn, der auch das nach ihm benannte Museum zu Oxford im Jahr 1683 gegründet hatte, 1) Krause, II. 2. S. 403 ff. 2) Vergl. darüber Krause, II. 2. S. 277 ff.; Lenning Encyklopädie, unter Ashmole.
nerva ist die Göttin des Denkens und des Wissens, des Geistes und des Lichts, der Wissenschaft, des Masses und der Zahl, der Masonry oder Freimaurerei, – ist nur der personificirte mens und memoria, die personificirte Masonry, so dass das Dreieck und die Dreizahl auch das gemeinsame Attribut der Masonry und Minerva sind. Weil bei den Römern die Zahl als eine Erfindung der Minerva galt, wurde auch der Jahresnagel auf dem Capitolium zwischen ihrer cella und derjenigen des Jupiter eingeschlagen. Ducange in seinem Glossarium unter Macio, Mattio, Machio, gall. Maçon, Latomus, welches man bei Krause ausgezogen findet, leitete unrichtig Machiones, die Masonen, von den Maschinen ab, auf denen sie wegen der Höhe der Mauern stehen und arbeiten müssen (a machinis, quibus insistunt propter altitudinem parietum). Meister, maitre, engl. mastre, ital. maëstro, möchte auch blos der Messer (mensor), der Meiner (von sanskr. mati, die Meinung), der Reder und Redner (sonst Parlierer, Polier genannt) sein und die Meister sind zugleich die Genossen, die Freunde, die Gesellschafter, socii, Aequales, welche Bedeutung Mat, Mate in den germanischen Sprachen vorzüglich hat.1) Einen zum Meister aufnehmen heisst, einen in die Gesellschaft, in die Bruderschaft (Maatschappy holl.) aufnehmen. Die Bildung und die Freiheiten, vielleicht auch die Geselligkeit der Masonen hatten in England während des 17. Jahrhunderts und besonders nach dem grossen Brande in London im Jahre 1666 viele Nichtmaurer bewogen, sich bei den Freimaurern aufnehmen und annehmen zu lassen, wofür nun der Ausdruck freie und angenommene Maurer (Free and accepted Masons) aufkam. So war der berühmte und ausgezeichnete Philosoph, Chemiker und Alterthumsforscher Ashmole,2) welcher im Jahre 1692 nach Bekleidung mehrerer wichtiger Staatsämter im Alter von 76 Jahren verstarb, schon im Jahr 1646 zum Freimaurer aufgenommen worden und ihn, der auch das nach ihm benannte Museum zu Oxford im Jahr 1683 gegründet hatte, 1) Krause, II. 2. S. 403 ff. 2) Vergl. darüber Krause, II. 2. S. 277 ff.; Lenning Encyklopädie, unter Ashmole.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0299" n="279"/> nerva ist die Göttin des Denkens und des Wissens, des Geistes und des Lichts, der Wissenschaft, des Masses und der Zahl, der Masonry oder Freimaurerei, – ist nur der personificirte mens und memoria, die personificirte Masonry, so dass das Dreieck und die Dreizahl auch das gemeinsame Attribut der Masonry und Minerva sind. Weil bei den Römern die Zahl als eine Erfindung der Minerva galt, wurde auch der Jahresnagel auf dem Capitolium zwischen ihrer cella und derjenigen des Jupiter eingeschlagen. Ducange in seinem Glossarium unter Macio, Mattio, Machio, gall. Maçon, Latomus, welches man bei Krause ausgezogen findet, leitete unrichtig Machiones, die Masonen, von den Maschinen ab, auf denen sie wegen der Höhe der Mauern stehen und arbeiten müssen (a machinis, quibus insistunt propter altitudinem parietum). Meister, maitre, engl. mastre, ital. maëstro, möchte auch blos der Messer (mensor), der Meiner (von sanskr. mati, die Meinung), der Reder und Redner (sonst Parlierer, Polier genannt) sein und <hi rendition="#g">die Meister</hi> sind zugleich die Genossen, die Freunde, die Gesellschafter, socii, Aequales, welche Bedeutung Mat, Mate in den germanischen Sprachen vorzüglich hat.<note place="foot" n="1)">Krause, II. 2. S. 403 ff.<lb/></note> Einen zum Meister aufnehmen heisst, einen in die Gesellschaft, in die Bruderschaft (Maatschappy holl.) aufnehmen.</p> <p> Die Bildung und die Freiheiten, vielleicht auch die Geselligkeit der Masonen hatten in England während des 17. Jahrhunderts und besonders nach dem grossen Brande in London im Jahre 1666 viele Nichtmaurer bewogen, sich bei den Freimaurern aufnehmen und annehmen zu lassen, wofür nun der Ausdruck freie und angenommene Maurer (Free and accepted Masons) aufkam. So war der berühmte und ausgezeichnete Philosoph, Chemiker und Alterthumsforscher Ashmole,<note place="foot" n="2)">Vergl. darüber Krause, II. 2. S. 277 ff.; Lenning Encyklopädie, unter Ashmole.<lb/></note> welcher im Jahre 1692 nach Bekleidung mehrerer wichtiger Staatsämter im Alter von 76 Jahren verstarb, schon im Jahr 1646 zum Freimaurer aufgenommen worden und ihn, der auch das nach ihm benannte Museum zu Oxford im Jahr 1683 gegründet hatte, </p> </div> </body> </text> </TEI> [279/0299]
nerva ist die Göttin des Denkens und des Wissens, des Geistes und des Lichts, der Wissenschaft, des Masses und der Zahl, der Masonry oder Freimaurerei, – ist nur der personificirte mens und memoria, die personificirte Masonry, so dass das Dreieck und die Dreizahl auch das gemeinsame Attribut der Masonry und Minerva sind. Weil bei den Römern die Zahl als eine Erfindung der Minerva galt, wurde auch der Jahresnagel auf dem Capitolium zwischen ihrer cella und derjenigen des Jupiter eingeschlagen. Ducange in seinem Glossarium unter Macio, Mattio, Machio, gall. Maçon, Latomus, welches man bei Krause ausgezogen findet, leitete unrichtig Machiones, die Masonen, von den Maschinen ab, auf denen sie wegen der Höhe der Mauern stehen und arbeiten müssen (a machinis, quibus insistunt propter altitudinem parietum). Meister, maitre, engl. mastre, ital. maëstro, möchte auch blos der Messer (mensor), der Meiner (von sanskr. mati, die Meinung), der Reder und Redner (sonst Parlierer, Polier genannt) sein und die Meister sind zugleich die Genossen, die Freunde, die Gesellschafter, socii, Aequales, welche Bedeutung Mat, Mate in den germanischen Sprachen vorzüglich hat. 1) Einen zum Meister aufnehmen heisst, einen in die Gesellschaft, in die Bruderschaft (Maatschappy holl.) aufnehmen.
Die Bildung und die Freiheiten, vielleicht auch die Geselligkeit der Masonen hatten in England während des 17. Jahrhunderts und besonders nach dem grossen Brande in London im Jahre 1666 viele Nichtmaurer bewogen, sich bei den Freimaurern aufnehmen und annehmen zu lassen, wofür nun der Ausdruck freie und angenommene Maurer (Free and accepted Masons) aufkam. So war der berühmte und ausgezeichnete Philosoph, Chemiker und Alterthumsforscher Ashmole, 2) welcher im Jahre 1692 nach Bekleidung mehrerer wichtiger Staatsämter im Alter von 76 Jahren verstarb, schon im Jahr 1646 zum Freimaurer aufgenommen worden und ihn, der auch das nach ihm benannte Museum zu Oxford im Jahr 1683 gegründet hatte,
1) Krause, II. 2. S. 403 ff.
2) Vergl. darüber Krause, II. 2. S. 277 ff.; Lenning Encyklopädie, unter Ashmole.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |