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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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sieben alten freien Künste aufzählt. Auf die angegebene Wurzel ist wohl auch das Wort Steinmetz, Metz oder Metzer, niederdeutsch Metselaer, Metzelaer, niederl. metser, metselaer, metselen zurückzuführen, weil der Steinmetz den Stein zu messen, zu metzen, alth. mezen, hat.1) Verwandten Stammes und Sinnes mit Mason ist auch der Mann und der Mensch, vermuthlich auch der Meister, franz. maitre. Im Sanskrit bedeutet man, men sprechen und denken; der Mann, der Mensch, sanskr. Manu, Menu, grieeh. Minos, Menes und der Manes der persischen Manichäer, ist somit das denkende und redende Wesen, der Denker und Sprecher, der Sinn, die Seele, im Sanskrit manas (das Vorstellungsvermögen, die Vorstellung, der Gedanke), manotar (im Weda, Erfinder, Ersinner) und mati (die Meinung), baktrisch mane, mainis (Denkungsart, Gedanke), mano (Sinn, Gedanke), demana (Haus), - griech. [fremdsprachliches Material], - lat. und roman. mens, memini, memoria, mansa und mansus, mansio, massa (ital.), massum, masa, masada, maison (franz. das Haus) u. s. f.2) Die Masonen im letzten und höchsten Sinne sind also die Denkenden und Redenden, die Männer und die Menschen und besonders die Hausbauenden, die Messenden und Bauenden, - und Masonry, Freemasonry, Francmaconnerie, Freimaurerei ist der Gedanke und die Sprache, der freie Gedanke und die freie Sprache, der freie Geist und die geistige Freiheit. Man hat viele dicke Bücher über die sogenannten Zwecke der Freimaurerei bis herab auf Kloss und Seydel3) geschrieben, während der Zweck und Begriff schon in dem Namen und noch mehr in der Geschichte und den Lichtsymbolen deutlich und unabänderlich vorgezeiehnet lag. Mit dem Namen der Masonen hängt zugleich auch derjenige der römischen Minerva oder Menerva, auf etruskischen Denkmalen Menerfa, Menrfa, zusammen4) und Mi-

1) Krause, II. 2. S. 362.
2) Krause, II. 2. S. 398 ff.
3) Reden über Freimaurerei an denkende Nicht-Maurer, Leipzig 1859, deren philosophische Begriffsbestimmun, Findel an die Spitze seiner Geschichte der Freimaurerei gestellt hat.
4) Preller, röm. Mythologie, S. 258.

sieben alten freien Künste aufzählt. Auf die angegebene Wurzel ist wohl auch das Wort Steinmetz, Metz oder Metzer, niederdeutsch Metselaer, Metzelaer, niederl. metser, metselaer, metselen zurückzuführen, weil der Steinmetz den Stein zu messen, zu metzen, alth. mëzen, hat.1) Verwandten Stammes und Sinnes mit Mason ist auch der Mann und der Mensch, vermuthlich auch der Meister, franz. maitre. Im Sanskrit bedeutet man, men sprechen und denken; der Mann, der Mensch, sanskr. Manu, Menu, grieeh. Minos, Menes und der Manes der persischen Manichäer, ist somit das denkende und redende Wesen, der Denker und Sprecher, der Sinn, die Seele, im Sanskrit manas (das Vorstellungsvermögen, die Vorstellung, der Gedanke), manotar (im Weda, Erfinder, Ersinner) und mati (die Meinung), baktrisch manê, mainis (Denkungsart, Gedanke), manô (Sinn, Gedanke), demâna (Haus), – griech. [fremdsprachliches Material], – lat. und roman. mens, memini, memoria, mansa und mansus, mansio, massa (ital.), massum, masa, masada, maison (franz. das Haus) u. s. f.2) Die Masonen im letzten und höchsten Sinne sind also die Denkenden und Redenden, die Männer und die Menschen und besonders die Hausbauenden, die Messenden und Bauenden, – und Masonry, Freemasonry, Francmaçonnerie, Freimaurerei ist der Gedanke und die Sprache, der freie Gedanke und die freie Sprache, der freie Geist und die geistige Freiheit. Man hat viele dicke Bücher über die sogenannten Zwecke der Freimaurerei bis herab auf Kloss und Seydel3) geschrieben, während der Zweck und Begriff schon in dem Namen und noch mehr in der Geschichte und den Lichtsymbolen deutlich und unabänderlich vorgezeiehnet lag. Mit dem Namen der Masonen hängt zugleich auch derjenige der römischen Minerva oder Menerva, auf etruskischen Denkmalen Menerfa, Menrfa, zusammen4) und Mi-

1) Krause, II. 2. S. 362.
2) Krause, II. 2. S. 398 ff.
3) Reden über Freimaurerei an denkende Nicht-Maurer, Leipzig 1859, deren philosophische Begriffsbestimmun, Findel an die Spitze seiner Geschichte der Freimaurerei gestellt hat.
4) Preller, röm. Mythologie, S. 258.
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[278/0298] sieben alten freien Künste aufzählt. Auf die angegebene Wurzel ist wohl auch das Wort Steinmetz, Metz oder Metzer, niederdeutsch Metselaer, Metzelaer, niederl. metser, metselaer, metselen zurückzuführen, weil der Steinmetz den Stein zu messen, zu metzen, alth. mëzen, hat. 1) Verwandten Stammes und Sinnes mit Mason ist auch der Mann und der Mensch, vermuthlich auch der Meister, franz. maitre. Im Sanskrit bedeutet man, men sprechen und denken; der Mann, der Mensch, sanskr. Manu, Menu, grieeh. Minos, Menes und der Manes der persischen Manichäer, ist somit das denkende und redende Wesen, der Denker und Sprecher, der Sinn, die Seele, im Sanskrit manas (das Vorstellungsvermögen, die Vorstellung, der Gedanke), manotar (im Weda, Erfinder, Ersinner) und mati (die Meinung), baktrisch manê, mainis (Denkungsart, Gedanke), manô (Sinn, Gedanke), demâna (Haus), – griech. _ , – lat. und roman. mens, memini, memoria, mansa und mansus, mansio, massa (ital.), massum, masa, masada, maison (franz. das Haus) u. s. f. 2) Die Masonen im letzten und höchsten Sinne sind also die Denkenden und Redenden, die Männer und die Menschen und besonders die Hausbauenden, die Messenden und Bauenden, – und Masonry, Freemasonry, Francmaçonnerie, Freimaurerei ist der Gedanke und die Sprache, der freie Gedanke und die freie Sprache, der freie Geist und die geistige Freiheit. Man hat viele dicke Bücher über die sogenannten Zwecke der Freimaurerei bis herab auf Kloss und Seydel 3) geschrieben, während der Zweck und Begriff schon in dem Namen und noch mehr in der Geschichte und den Lichtsymbolen deutlich und unabänderlich vorgezeiehnet lag. Mit dem Namen der Masonen hängt zugleich auch derjenige der römischen Minerva oder Menerva, auf etruskischen Denkmalen Menerfa, Menrfa, zusammen 4) und Mi- 1) Krause, II. 2. S. 362. 2) Krause, II. 2. S. 398 ff. 3) Reden über Freimaurerei an denkende Nicht-Maurer, Leipzig 1859, deren philosophische Begriffsbestimmun, Findel an die Spitze seiner Geschichte der Freimaurerei gestellt hat. 4) Preller, röm. Mythologie, S. 258.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/298>, abgerufen am 22.11.2024.