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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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gleiche Kirchen und Thürme zu erbauen und zu besitzen, bei welchen nachahmenden Bauten man sich zugleich eines Theils der ältern Bauhütten bediente und diesem die Rechte einer eigenen Bauhütte ertheilte. So wurden Strassburg, Cöln, Wien und Zürich von selbst und auf ganz natürlichem Wege zu den Haupt- und Mutterhütten oder Logen ihrer Gegenden, so dass die spätere gemeine deutsche Steinmetzordnung in dieser Beziehung nicht etwas ganz Neues schuf, sondern blos den schon längst bestehenden factischend Zustand rechtlich anerkannte. Die schweizerische Haupthütte ist von Bern nach Zürich verlegt worden, nachdem dort der im Jahr 1421 begonnene Dombau beendigt war, weshalb auch die gar nicht eigentlich an die Stadt geknüpfte schweizerische Bauhütte in Zürich keine urkundlichen Spuren irgend welcher Art zurückgelassen hat und es ähnlich sich auch mit der Berner Haupthütte verhält.1) Ganz in Uebereinstimmung damit steht, dass der Kirchen- und Thurmbau zu Zürich und Bern sich weniger anregend für das umliegende Land erwiesen, und weil sie dieses nicht vermochten, gingen sie auch bald wieder unter. Anders war dieses bei Strassburg namentlich, und an dem dortigen Dome hörte das Bauen kaum jemals vollständig auf, abgesehen davon, dass um und in Strassburg sich Bauten auf Bauten folgten. Kaum richtig möchte übrigens die Behauptung Findels, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 80, sein, dass die sächsischen Steinmetzen noch heutigen Tags die Strassburger Hütte als ihre Haupthütte anerkennen. Die geschichtlich so bedeutsam und wirksam gewordenen Bauhütten Londons in dem hier vorliegenden Sinne lehnen an den Neubau der Paulskirche zu London und der ganzen Stadt London nach dem grossen Brande im Jahre 1666 unter Christopher Wren am Ende des 17. Jahrhunderts an und sind durchaus verschieden von der in London eingebürgerten alten städtischen Bauzunft, welcher allein Masonhall, die Zunfthalle angehörte und die den übrigen durch die Neubauten veranlassten neuen Logen nur zuweilen aus Gefälligkeit die Benützung ihres Zunft-

1) Vergl. Heldmann, S. 299.

gleiche Kirchen und Thürme zu erbauen und zu besitzen, bei welchen nachahmenden Bauten man sich zugleich eines Theils der ältern Bauhütten bediente und diesem die Rechte einer eigenen Bauhütte ertheilte. So wurden Strassburg, Cöln, Wien und Zürich von selbst und auf ganz natürlichem Wege zu den Haupt- und Mutterhütten oder Logen ihrer Gegenden, so dass die spätere gemeine deutsche Steinmetzordnung in dieser Beziehung nicht etwas ganz Neues schuf, sondern blos den schon längst bestehenden factischend Zustand rechtlich anerkannte. Die schweizerische Haupthütte ist von Bern nach Zürich verlegt worden, nachdem dort der im Jahr 1421 begonnene Dombau beendigt war, weshalb auch die gar nicht eigentlich an die Stadt geknüpfte schweizerische Bauhütte in Zürich keine urkundlichen Spuren irgend welcher Art zurückgelassen hat und es ähnlich sich auch mit der Berner Haupthütte verhält.1) Ganz in Uebereinstimmung damit steht, dass der Kirchen- und Thurmbau zu Zürich und Bern sich weniger anregend für das umliegende Land erwiesen, und weil sie dieses nicht vermochten, gingen sie auch bald wieder unter. Anders war dieses bei Strassburg namentlich, und an dem dortigen Dome hörte das Bauen kaum jemals vollständig auf, abgesehen davon, dass um und in Strassburg sich Bauten auf Bauten folgten. Kaum richtig möchte übrigens die Behauptung Findels, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 80, sein, dass die sächsischen Steinmetzen noch heutigen Tags die Strassburger Hütte als ihre Haupthütte anerkennen. Die geschichtlich so bedeutsam und wirksam gewordenen Bauhütten Londons in dem hier vorliegenden Sinne lehnen an den Neubau der Paulskirche zu London und der ganzen Stadt London nach dem grossen Brande im Jahre 1666 unter Christopher Wren am Ende des 17. Jahrhunderts an und sind durchaus verschieden von der in London eingebürgerten alten städtischen Bauzunft, welcher allein Masonhall, die Zunfthalle angehörte und die den übrigen durch die Neubauten veranlassten neuen Logen nur zuweilen aus Gefälligkeit die Benützung ihres Zunft-

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[275/0295] gleiche Kirchen und Thürme zu erbauen und zu besitzen, bei welchen nachahmenden Bauten man sich zugleich eines Theils der ältern Bauhütten bediente und diesem die Rechte einer eigenen Bauhütte ertheilte. So wurden Strassburg, Cöln, Wien und Zürich von selbst und auf ganz natürlichem Wege zu den Haupt- und Mutterhütten oder Logen ihrer Gegenden, so dass die spätere gemeine deutsche Steinmetzordnung in dieser Beziehung nicht etwas ganz Neues schuf, sondern blos den schon längst bestehenden factischend Zustand rechtlich anerkannte. Die schweizerische Haupthütte ist von Bern nach Zürich verlegt worden, nachdem dort der im Jahr 1421 begonnene Dombau beendigt war, weshalb auch die gar nicht eigentlich an die Stadt geknüpfte schweizerische Bauhütte in Zürich keine urkundlichen Spuren irgend welcher Art zurückgelassen hat und es ähnlich sich auch mit der Berner Haupthütte verhält. 1) Ganz in Uebereinstimmung damit steht, dass der Kirchen- und Thurmbau zu Zürich und Bern sich weniger anregend für das umliegende Land erwiesen, und weil sie dieses nicht vermochten, gingen sie auch bald wieder unter. Anders war dieses bei Strassburg namentlich, und an dem dortigen Dome hörte das Bauen kaum jemals vollständig auf, abgesehen davon, dass um und in Strassburg sich Bauten auf Bauten folgten. Kaum richtig möchte übrigens die Behauptung Findels, Geschichte der Freimaurerei, I. S. 80, sein, dass die sächsischen Steinmetzen noch heutigen Tags die Strassburger Hütte als ihre Haupthütte anerkennen. Die geschichtlich so bedeutsam und wirksam gewordenen Bauhütten Londons in dem hier vorliegenden Sinne lehnen an den Neubau der Paulskirche zu London und der ganzen Stadt London nach dem grossen Brande im Jahre 1666 unter Christopher Wren am Ende des 17. Jahrhunderts an und sind durchaus verschieden von der in London eingebürgerten alten städtischen Bauzunft, welcher allein Masonhall, die Zunfthalle angehörte und die den übrigen durch die Neubauten veranlassten neuen Logen nur zuweilen aus Gefälligkeit die Benützung ihres Zunft- 1) Vergl. Heldmann, S. 299.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/295>, abgerufen am 22.11.2024.