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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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derts von Johann I., Könige von Portugal, erbauten Kloster zu Batalha findet sich oft das Motto wiederholt: Tanyas erey, welches ein portugiesischer Schriftsteller erklärt: "Suche, so wirst du finden!"1) Dieselbe Aufschrift könnten die dem Lichtboten Johannes dem Täufer geweihten Maurerlogen, die Johannis- oder Lichtlogen tragen. Da die mit gothischen Buchstaben geschriebenen Worte zu Batalha mit einem Kreise in einander verschlungener Ringe umgeben sind, könnte die Deutung noch bestimmter dahin gefasst werden, dass die Maurer das gesuchte Licht jenseits des Grabes in der Ewigkeit finden werden.

Es ist eine grosse Streitfrage,2) ob blos die englischen Bauhütten oder auch die deutschen Steinmetzen Johannes den Täufer zum Schutzheiligen gehabt haben. Winzer, a. a. O. S. 113, verneint dieses, weil in der gemeinen deutschen Steinmetzordnung vom Jahr 1459 die Gekrönten, deren Todestag am 8. November das Hauptfest gewesen und noch heute von der Wiener Haupthütte gefeiert werde, als die Schutzheiligen angerufen werden; auch seien in Strassburg noch die Marienfeste gefeiert worden. Winzer hat diese Ansichten nur von Fallou, S. 73 und S. 115, aufgenommen. Diese Meinung und Behauptung von Fallou und Winzer ist schon darum auffallend, weil doch beide die englischen Bauhütten und englischen Steinmetzen von den deutschen oder gothischen Steinmetzen ableiten und deshalb das einzig Glaubliche ist, dass die letztern auch in England den Schutzheiligen beibehalten und verehrt haben, welchen sie in ihrem Vaterlande verehrten. Wir glauben, dass Johannes der Täufer der allgemeine oder gemeinsame Schutzheilige der christlich-germanischen Bauleute und Steinmetzen gewesen sei, womit es aber sehr wohl vereinbar ist, dass einzelne Bauhütten oder auch die sämmtlichen Bauhütten eines einzelnen Landes daneben ihren besondern Schutzheiligen, wählten, wie z. B. die Hütten zu Strassburg und Wien die vier Gekrönten und die schottischen Bauhütten den heili-

1) Krause, II. 2, S. 264 und 265.
2) Vergl. besonders Lenning, Encyklopädie, unter Johannes der Täufer.

derts von Johann I., Könige von Portugal, erbauten Kloster zu Batalha findet sich oft das Motto wiederholt: Tanyas erey, welches ein portugiesischer Schriftsteller erklärt: „Suche, so wirst du finden!“1) Dieselbe Aufschrift könnten die dem Lichtboten Johannes dem Täufer geweihten Maurerlogen, die Johannis- oder Lichtlogen tragen. Da die mit gothischen Buchstaben geschriebenen Worte zu Batalha mit einem Kreise in einander verschlungener Ringe umgeben sind, könnte die Deutung noch bestimmter dahin gefasst werden, dass die Maurer das gesuchte Licht jenseits des Grabes in der Ewigkeit finden werden.

Es ist eine grosse Streitfrage,2) ob blos die englischen Bauhütten oder auch die deutschen Steinmetzen Johannes den Täufer zum Schutzheiligen gehabt haben. Winzer, a. a. O. S. 113, verneint dieses, weil in der gemeinen deutschen Steinmetzordnung vom Jahr 1459 die Gekrönten, deren Todestag am 8. November das Hauptfest gewesen und noch heute von der Wiener Haupthütte gefeiert werde, als die Schutzheiligen angerufen werden; auch seien in Strassburg noch die Marienfeste gefeiert worden. Winzer hat diese Ansichten nur von Fallou, S. 73 und S. 115, aufgenommen. Diese Meinung und Behauptung von Fallou und Winzer ist schon darum auffallend, weil doch beide die englischen Bauhütten und englischen Steinmetzen von den deutschen oder gothischen Steinmetzen ableiten und deshalb das einzig Glaubliche ist, dass die letztern auch in England den Schutzheiligen beibehalten und verehrt haben, welchen sie in ihrem Vaterlande verehrten. Wir glauben, dass Johannes der Täufer der allgemeine oder gemeinsame Schutzheilige der christlich-germanischen Bauleute und Steinmetzen gewesen sei, womit es aber sehr wohl vereinbar ist, dass einzelne Bauhütten oder auch die sämmtlichen Bauhütten eines einzelnen Landes daneben ihren besondern Schutzheiligen, wählten, wie z. B. die Hütten zu Strassburg und Wien die vier Gekrönten und die schottischen Bauhütten den heili-

1) Krause, II. 2, S. 264 und 265.
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[271/0291] derts von Johann I., Könige von Portugal, erbauten Kloster zu Batalha findet sich oft das Motto wiederholt: Tanyas erey, welches ein portugiesischer Schriftsteller erklärt: „Suche, so wirst du finden!“ 1) Dieselbe Aufschrift könnten die dem Lichtboten Johannes dem Täufer geweihten Maurerlogen, die Johannis- oder Lichtlogen tragen. Da die mit gothischen Buchstaben geschriebenen Worte zu Batalha mit einem Kreise in einander verschlungener Ringe umgeben sind, könnte die Deutung noch bestimmter dahin gefasst werden, dass die Maurer das gesuchte Licht jenseits des Grabes in der Ewigkeit finden werden. Es ist eine grosse Streitfrage, 2) ob blos die englischen Bauhütten oder auch die deutschen Steinmetzen Johannes den Täufer zum Schutzheiligen gehabt haben. Winzer, a. a. O. S. 113, verneint dieses, weil in der gemeinen deutschen Steinmetzordnung vom Jahr 1459 die Gekrönten, deren Todestag am 8. November das Hauptfest gewesen und noch heute von der Wiener Haupthütte gefeiert werde, als die Schutzheiligen angerufen werden; auch seien in Strassburg noch die Marienfeste gefeiert worden. Winzer hat diese Ansichten nur von Fallou, S. 73 und S. 115, aufgenommen. Diese Meinung und Behauptung von Fallou und Winzer ist schon darum auffallend, weil doch beide die englischen Bauhütten und englischen Steinmetzen von den deutschen oder gothischen Steinmetzen ableiten und deshalb das einzig Glaubliche ist, dass die letztern auch in England den Schutzheiligen beibehalten und verehrt haben, welchen sie in ihrem Vaterlande verehrten. Wir glauben, dass Johannes der Täufer der allgemeine oder gemeinsame Schutzheilige der christlich-germanischen Bauleute und Steinmetzen gewesen sei, womit es aber sehr wohl vereinbar ist, dass einzelne Bauhütten oder auch die sämmtlichen Bauhütten eines einzelnen Landes daneben ihren besondern Schutzheiligen, wählten, wie z. B. die Hütten zu Strassburg und Wien die vier Gekrönten und die schottischen Bauhütten den heili- 1) Krause, II. 2, S. 264 und 265. 2) Vergl. besonders Lenning, Encyklopädie, unter Johannes der Täufer.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/291>, abgerufen am 25.11.2024.