zweifelhaft dem Giblim nachgebildet sind; anderwärts und besonders in Deutschland: Abhiram, Romvel (Cromwel), Gravelot - oder Hobbden, Sterke (Stärke) oder Sterkin, und Austerfuth (Vorderthüre) oder Oterfut. - Dass die Indien und Aethiopien angehörende und zur Zeit des römischen Kaiserreichs einen bedeutenden und theuren Einfuhrartikel neben dem eigentlichen Zimmet oder Kinnamonon bildende Kassia der Akazie, welche als der ursprüngliche Lebensbaum der Aegypter zu betrachten ist, untergeschoben und dadurch dem Maurer oder Maurermeister zugleich der Name Kassia verschafft wurde, beruht vielleicht und vormuthlich auf der Aehnlichkeit des Wortes Akazie mit der Kassia und enthält jedenfalls zugleich den Beweis für den Durchgang der ägyptischen Mysterien der Bauleute
durch das römische Reich. Es wäre jedenfalls nicht ohne Interesse von den kritischen maurerischen Geschichtschreibern zu vernehmen, wie die Kassia auf anderem Wege in die alten maurerischen Rituale gekommen sei und gekommen sein könne. Sonderbarer Weise findet man in den Schriften von Krause, Mossdorf1) und Gädicke über Kassia nicht die geringste Bemerkung. In der oben genannten Uebersetzung des Constitutionenbuches von Anderson, I. S. 615, wird jedoch nebenbei aus Herodot angeführt, dass bei der Einbalsamirung der Leichname jederzeit Kassia gebraucht worden sei und darauf beziehe es sich, dass auch ein Zweig von Kassia (also hier gleichstehend der Akazia) zur Bezeichnung der Leichenstelle des Hiram verwandt worden sei; zugleich werden aus Ovidii metamorph., XV. 395 ff., die Verse über den sieh selbst verbrennenden Phönix angeführt:
Haec ubi quinque suae complevit saecula vitae, Ilicis (sonst ilicet) in ramis tremulaeque cacmine palmae Unguibus et duro (sonst puro) nidum sibi construit ore. Quo simul ae casias et nardi lenis aristas, Quassaque cum fulva substravit cinnama myrrha (sonst murra), Se super imponit, finitque in odoribus aevum.
1) Selbst über die Akazie sagt Mossdorf in seiner Encyklopgdie so gut wie Nichts und Alles beschränkt sich eigentlich auf die Bemerkung, dass im Griechischen unter der [fremdsprachliches Material] die Unschuld oder die Abwesenheit böser Triebe verstanden werde.
zweifelhaft dem Giblim nachgebildet sind; anderwärts und besonders in Deutschland: Abhiram, Romvel (Cromwel), Gravelot – oder Hobbden, Sterkê (Stärke) oder Sterkin, und Austerfuth (Vorderthüre) oder Oterfut. – Dass die Indien und Aethiopien angehörende und zur Zeit des römischen Kaiserreichs einen bedeutenden und theuren Einfuhrartikel neben dem eigentlichen Zimmet oder Kinnamonon bildende Kassia der Akazie, welche als der ursprüngliche Lebensbaum der Aegypter zu betrachten ist, untergeschoben und dadurch dem Maurer oder Maurermeister zugleich der Name Kassia verschafft wurde, beruht vielleicht und vormuthlich auf der Aehnlichkeit des Wortes Akazie mit der Kassia und enthält jedenfalls zugleich den Beweis für den Durchgang der ägyptischen Mysterien der Bauleute
durch das römische Reich. Es wäre jedenfalls nicht ohne Interesse von den kritischen maurerischen Geschichtschreibern zu vernehmen, wie die Kassia auf anderem Wege in die alten maurerischen Rituale gekommen sei und gekommen sein könne. Sonderbarer Weise findet man in den Schriften von Krause, Mossdorf1) und Gädicke über Kassia nicht die geringste Bemerkung. In der oben genannten Uebersetzung des Constitutionenbuches von Anderson, I. S. 615, wird jedoch nebenbei aus Herodot angeführt, dass bei der Einbalsamirung der Leichname jederzeit Kassia gebraucht worden sei und darauf beziehe es sich, dass auch ein Zweig von Kassia (also hier gleichstehend der Akazia) zur Bezeichnung der Leichenstelle des Hiram verwandt worden sei; zugleich werden aus Ovidii metamorph., XV. 395 ff., die Verse über den sieh selbst verbrennenden Phönix angeführt:
Haec ubi quinque suae complevit saecula vitae, Ilicis (sonst ilicet) in ramis tremulaeque cacmine palmae Unguibus et duro (sonst puro) nidum sibi construit ore. Quo simul ae casias et nardi lenis aristas, Quassaque cum fulva substravit cinnama myrrha (sonst murra), Se super imponit, finitque in odoribus aevum.
1) Selbst über die Akazie sagt Mossdorf in seiner Encyklopgdie so gut wie Nichts und Alles beschränkt sich eigentlich auf die Bemerkung, dass im Griechischen unter der [fremdsprachliches Material] die Unschuld oder die Abwesenheit böser Triebe verstanden werde.
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zweifelhaft dem Giblim nachgebildet sind; anderwärts und besonders in Deutschland: Abhiram, Romvel (Cromwel), Gravelot – oder Hobbden, Sterkê (Stärke) oder Sterkin, und Austerfuth (Vorderthüre) oder Oterfut. – Dass die Indien und Aethiopien angehörende und zur Zeit des römischen Kaiserreichs einen bedeutenden und theuren Einfuhrartikel neben dem eigentlichen Zimmet oder Kinnamonon bildende Kassia der Akazie, welche als der ursprüngliche Lebensbaum der Aegypter zu betrachten ist, untergeschoben und dadurch dem Maurer oder Maurermeister zugleich der Name Kassia verschafft wurde, beruht vielleicht und vormuthlich auf der Aehnlichkeit des Wortes Akazie mit der Kassia und enthält jedenfalls zugleich den Beweis für den Durchgang der ägyptischen Mysterien der Bauleute
durch das römische Reich. Es wäre jedenfalls nicht ohne Interesse von den kritischen maurerischen Geschichtschreibern zu vernehmen, wie die Kassia auf anderem Wege in die alten maurerischen Rituale gekommen sei und gekommen sein könne. Sonderbarer Weise findet man in den Schriften von Krause, Mossdorf<noteplace="foot"n="1)">Selbst über die Akazie sagt Mossdorf in seiner Encyklopgdie so gut wie Nichts und Alles beschränkt sich eigentlich auf die Bemerkung, dass im Griechischen unter der <foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"/></foreign> die Unschuld oder die Abwesenheit böser Triebe verstanden werde.<lb/></note> und Gädicke über Kassia nicht die geringste Bemerkung. In der oben genannten Uebersetzung des Constitutionenbuches von Anderson, I. S. 615, wird jedoch nebenbei aus Herodot angeführt, dass bei der Einbalsamirung der Leichname jederzeit Kassia gebraucht worden sei und darauf beziehe es sich, dass auch ein Zweig von Kassia (also hier gleichstehend der Akazia) zur Bezeichnung der Leichenstelle des Hiram verwandt worden sei; zugleich werden aus Ovidii metamorph., XV. 395 ff., die Verse über den sieh selbst verbrennenden Phönix angeführt:</p><citrendition="#c"><quote><p>
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zweifelhaft dem Giblim nachgebildet sind; anderwärts und besonders in Deutschland: Abhiram, Romvel (Cromwel), Gravelot – oder Hobbden, Sterkê (Stärke) oder Sterkin, und Austerfuth (Vorderthüre) oder Oterfut. – Dass die Indien und Aethiopien angehörende und zur Zeit des römischen Kaiserreichs einen bedeutenden und theuren Einfuhrartikel neben dem eigentlichen Zimmet oder Kinnamonon bildende Kassia der Akazie, welche als der ursprüngliche Lebensbaum der Aegypter zu betrachten ist, untergeschoben und dadurch dem Maurer oder Maurermeister zugleich der Name Kassia verschafft wurde, beruht vielleicht und vormuthlich auf der Aehnlichkeit des Wortes Akazie mit der Kassia und enthält jedenfalls zugleich den Beweis für den Durchgang der ägyptischen Mysterien der Bauleute durch das römische Reich. Es wäre jedenfalls nicht ohne Interesse von den kritischen maurerischen Geschichtschreibern zu vernehmen, wie die Kassia auf anderem Wege in die alten maurerischen Rituale gekommen sei und gekommen sein könne. Sonderbarer Weise findet man in den Schriften von Krause, Mossdorf 1) und Gädicke über Kassia nicht die geringste Bemerkung. In der oben genannten Uebersetzung des Constitutionenbuches von Anderson, I. S. 615, wird jedoch nebenbei aus Herodot angeführt, dass bei der Einbalsamirung der Leichname jederzeit Kassia gebraucht worden sei und darauf beziehe es sich, dass auch ein Zweig von Kassia (also hier gleichstehend der Akazia) zur Bezeichnung der Leichenstelle des Hiram verwandt worden sei; zugleich werden aus Ovidii metamorph., XV. 395 ff., die Verse über den sieh selbst verbrennenden Phönix angeführt:
Haec ubi quinque suae complevit saecula vitae,
Ilicis (sonst ilicet) in ramis tremulaeque cacmine palmae
Unguibus et duro (sonst puro) nidum sibi construit ore.
Quo simul ae casias et nardi lenis aristas,
Quassaque cum fulva substravit cinnama myrrha (sonst murra),
Se super imponit, finitque in odoribus aevum.
1) Selbst über die Akazie sagt Mossdorf in seiner Encyklopgdie so gut wie Nichts und Alles beschränkt sich eigentlich auf die Bemerkung, dass im Griechischen unter der _ die Unschuld oder die Abwesenheit böser Triebe verstanden werde.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/234>, abgerufen am 16.07.2024.
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