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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Zeit des entstehenden und sich ausbreitenden Christenthums als neue Elemente das Christenthum und das Judenthum eintraten. Wie bei der Gnosis,1) sind also bei der heutigen Maurerei das Heidenthum, das Judenthum und das Christenthum die integrirenden Elemente, aus welchen den reinen und höhern Begriff der Gottheit und der Menschheit, die allein wahre Religion oder die Religion, der Religionen kritisch und versöhnend zu gewinnen bemüht war. Die Bauleute waren keine dogmatischen oder orthodoxen Heiden, Juden oder Christen, sondern nahmen von ihnen blos auf, was sie an innerem Werthe, an reinem Gottglauben und an wahrer Religiosität besassen, und deshalb konnten in dem Vereine der Bauleute friedlich und als Brüder Heiden, Juden und Christen zusammenleben, sobald sie nicht an die Formen, sondern an den Geist und inneren Gehalt sich binden wollten. Die Baulente wollten wohl Christen sein, d. h. an Gott als den Vater aller Völker und aller Menschen glauben, aber sie sträubten sich dagegen, in dem Sinne Katholiken und Päbstler zu sein, dass diese den alleinseligmachenden Glauben besitzen und alle Andersgläubigen mit unerbittlicher Strenge hassen und verfolgen sollen. Dieses ist der einzig wahre salomonische Tempel der Bauleute, der Maurer, in welchem alle Völker und alle Menschen, die wahrhaft an den ewigen und einzigen Gott glauben, seinen Willen erfüllen und jeden Menschen wie sich selbst lieben und achten wollen, als in einer heiligen Gottesstadt sich versammeln und zu dem gemeinsamen Vater beten sollen, wie es Christus lehret: in diesem biblischen Grundsatze, in diesem Lichte der Lichter, liegt die maurerische Gnosis eingeschlossen.2) Dem Heidenthume haben die Bauleute, die Maurer den Brudernamen, den Menschen, - dem Judenthum oder Salomo den Tempel, die Gottesstadt Jerusalem und dem Christenthum oder Christus Gott entlehnt und diesen Gott zu dem Gotte aller Menschen, aller Brüder in dem Maurertempel gemacht, Dieser Maurertempel ist zu-

1) Vergl. Lassen, III. S. 380.
2) Vergl. auch Baur, die christliche Gnosis oder die christliche Religionsphilosophie, S, 18 ff.

Zeit des entstehenden und sich ausbreitenden Christenthums als neue Elemente das Christenthum und das Judenthum eintraten. Wie bei der Gnosis,1) sind also bei der heutigen Maurerei das Heidenthum, das Judenthum und das Christenthum die integrirenden Elemente, aus welchen den reinen und höhern Begriff der Gottheit und der Menschheit, die allein wahre Religion oder die Religion, der Religionen kritisch und versöhnend zu gewinnen bemüht war. Die Bauleute waren keine dogmatischen oder orthodoxen Heiden, Juden oder Christen, sondern nahmen von ihnen blos auf, was sie an innerem Werthe, an reinem Gottglauben und an wahrer Religiosität besassen, und deshalb konnten in dem Vereine der Bauleute friedlich und als Brüder Heiden, Juden und Christen zusammenleben, sobald sie nicht an die Formen, sondern an den Geist und inneren Gehalt sich binden wollten. Die Baulente wollten wohl Christen sein, d. h. an Gott als den Vater aller Völker und aller Menschen glauben, aber sie sträubten sich dagegen, in dem Sinne Katholiken und Päbstler zu sein, dass diese den alleinseligmachenden Glauben besitzen und alle Andersgläubigen mit unerbittlicher Strenge hassen und verfolgen sollen. Dieses ist der einzig wahre salomonische Tempel der Bauleute, der Maurer, in welchem alle Völker und alle Menschen, die wahrhaft an den ewigen und einzigen Gott glauben, seinen Willen erfüllen und jeden Menschen wie sich selbst lieben und achten wollen, als in einer heiligen Gottesstadt sich versammeln und zu dem gemeinsamen Vater beten sollen, wie es Christus lehret: in diesem biblischen Grundsatze, in diesem Lichte der Lichter, liegt die maurerische Gnosis eingeschlossen.2) Dem Heidenthume haben die Bauleute, die Maurer den Brudernamen, den Menschen, – dem Judenthum oder Salomo den Tempel, die Gottesstadt Jerusalem und dem Christenthum oder Christus Gott entlehnt und diesen Gott zu dem Gotte aller Menschen, aller Brüder in dem Maurertempel gemacht, Dieser Maurertempel ist zu-

1) Vergl. Lassen, III. S. 380.
2) Vergl. auch Baur, die christliche Gnosis oder die christliche Religionsphilosophie, S, 18 ff.
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[207/0227] Zeit des entstehenden und sich ausbreitenden Christenthums als neue Elemente das Christenthum und das Judenthum eintraten. Wie bei der Gnosis, 1) sind also bei der heutigen Maurerei das Heidenthum, das Judenthum und das Christenthum die integrirenden Elemente, aus welchen den reinen und höhern Begriff der Gottheit und der Menschheit, die allein wahre Religion oder die Religion, der Religionen kritisch und versöhnend zu gewinnen bemüht war. Die Bauleute waren keine dogmatischen oder orthodoxen Heiden, Juden oder Christen, sondern nahmen von ihnen blos auf, was sie an innerem Werthe, an reinem Gottglauben und an wahrer Religiosität besassen, und deshalb konnten in dem Vereine der Bauleute friedlich und als Brüder Heiden, Juden und Christen zusammenleben, sobald sie nicht an die Formen, sondern an den Geist und inneren Gehalt sich binden wollten. Die Baulente wollten wohl Christen sein, d. h. an Gott als den Vater aller Völker und aller Menschen glauben, aber sie sträubten sich dagegen, in dem Sinne Katholiken und Päbstler zu sein, dass diese den alleinseligmachenden Glauben besitzen und alle Andersgläubigen mit unerbittlicher Strenge hassen und verfolgen sollen. Dieses ist der einzig wahre salomonische Tempel der Bauleute, der Maurer, in welchem alle Völker und alle Menschen, die wahrhaft an den ewigen und einzigen Gott glauben, seinen Willen erfüllen und jeden Menschen wie sich selbst lieben und achten wollen, als in einer heiligen Gottesstadt sich versammeln und zu dem gemeinsamen Vater beten sollen, wie es Christus lehret: in diesem biblischen Grundsatze, in diesem Lichte der Lichter, liegt die maurerische Gnosis eingeschlossen. 2) Dem Heidenthume haben die Bauleute, die Maurer den Brudernamen, den Menschen, – dem Judenthum oder Salomo den Tempel, die Gottesstadt Jerusalem und dem Christenthum oder Christus Gott entlehnt und diesen Gott zu dem Gotte aller Menschen, aller Brüder in dem Maurertempel gemacht, Dieser Maurertempel ist zu- 1) Vergl. Lassen, III. S. 380. 2) Vergl. auch Baur, die christliche Gnosis oder die christliche Religionsphilosophie, S, 18 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/227>, abgerufen am 25.11.2024.