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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Sanskrit Aditja). Seine heiligen Sprüche und Lieder sind die Offenbarungen, die Worte Ahuramazda's selbst, welche geheime Kräfte verleihen, und in deren Recitiren, Abbeten und Absingen daher der Gottesdienst besteht, die in den heiligen Schriften gesammelt und aufbewahrt werden. Sie sind der Weg des guten Sinnes (Vohau-mano), des Wahren (asha, sansk. rta), der Unsterblichkeit (ameretat), - das grosse Gut oder der grosse Schatz (maga maz) und die Besitzer desselben sind die magava's, die Magier, die Schatzreichen und Mächtigen, die Zauberer.1) Der Streit des Zarathustra mit den Priestern und Anhängern des somatrinkenden und somaberauschten Indra, d. h. des geistigen und bauenden Feuerdienstes mit dem Naturdienste, mit dem Somacultus, - des beginnenden Ackerbaues und Häuser-, Dörfer- und Städtebaues mit der daran sich anschliessenden Bildung gegen das wilde und rohe Nomadenleben ist eigentlich ein Priesterstreit über die gegenseitige Kraft der Zauberworte und Zauberlieder (baktr. daena's), wie auch Moses und Aaron mit den ägyptischen Priestern im Zaubern ringen, da an dem stärkeren Zauber der starkere Gott erkannt werden soll. Der Himmel selbst ist zufolge Haug, Il. S. 258, nur die Liederwohnung, Garo-demana, wo die Schaaren seliger Geister Loblieder singen und Ahuramazda wohnt, zu dem die Magava's, die erleuchteten Freunde Zavathustra's kommen und ihm Lob und Preis darbringen. Als der nordische Asmund von Haddings Schwert besiegt und tödtlich verwundet zu Boden fiel, warf er sterbend dem Sieger vor, nur durch seiner Verse Zauber gesiegt zu haben.2) Die Poesie der ältesten Isländer hatte, wie auch die ersten Buchstaben und Schriften, die Runen Odhins, eine magische Kraft; ein heiliges Wort, ein heiliger Vers, die Segens- und Heilssprüche (in den Zendschriften afähmani), auf einem Blatte oder einem Täfelchen geschrieben und getragen, machten stark, siegreich und unverwundbar. Die Schamanen, die im ganzen Norden verbreiteten Priester und Zauberer, glaubt Ritter, die Vorhalle europäischer Völkergeschichten, Seite

1) Haug, a. a. O, II. S. 245 ff.
2) Bonstetten, neue Schriften, Kopenhagen 1797, II. S. 185.

Sanskrit Aditjâ). Seine heiligen Sprüche und Lieder sind die Offenbarungen, die Worte Ahuramazda’s selbst, welche geheime Kräfte verleihen, und in deren Recitiren, Abbeten und Absingen daher der Gottesdienst besteht, die in den heiligen Schriften gesammelt und aufbewahrt werden. Sie sind der Weg des guten Sinnes (Vohû-manô), des Wahren (asha, sansk. rta), der Unsterblichkeit (ameretât), – das grosse Gut oder der grosse Schatz (maga maz) und die Besitzer desselben sind die magava’s, die Magier, die Schatzreichen und Mächtigen, die Zauberer.1) Der Streit des Zarathustra mit den Priestern und Anhängern des somatrinkenden und somaberauschten Indra, d. h. des geistigen und bauenden Feuerdienstes mit dem Naturdienste, mit dem Somacultus, – des beginnenden Ackerbaues und Häuser-, Dörfer- und Städtebaues mit der daran sich anschliessenden Bildung gegen das wilde und rohe Nomadenleben ist eigentlich ein Priesterstreit über die gegenseitige Kraft der Zauberworte und Zauberlieder (baktr. dâenâ’s), wie auch Moses und Aaron mit den ägyptischen Priestern im Zaubern ringen, da an dem stärkeren Zauber der starkere Gott erkannt werden soll. Der Himmel selbst ist zufolge Haug, Il. S. 258, nur die Liederwohnung, Garô-demanâ, wo die Schaaren seliger Geister Loblieder singen und Ahuramazda wohnt, zu dem die Magava’s, die erleuchteten Freunde Zavathustra’s kommen und ihm Lob und Preis darbringen. Als der nordische Asmund von Haddings Schwert besiegt und tödtlich verwundet zu Boden fiel, warf er sterbend dem Sieger vor, nur durch seiner Verse Zauber gesiegt zu haben.2) Die Poesie der ältesten Isländer hatte, wie auch die ersten Buchstaben und Schriften, die Runen Odhins, eine magische Kraft; ein heiliges Wort, ein heiliger Vers, die Segens- und Heilssprüche (in den Zendschriften afähmâni), auf einem Blatte oder einem Täfelchen geschrieben und getragen, machten stark, siegreich und unverwundbar. Die Schamanen, die im ganzen Norden verbreiteten Priester und Zauberer, glaubt Ritter, die Vorhalle europäischer Völkergeschichten, Seite

1) Haug, a. a. O, II. S. 245 ff.
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[192/0212] Sanskrit Aditjâ). Seine heiligen Sprüche und Lieder sind die Offenbarungen, die Worte Ahuramazda’s selbst, welche geheime Kräfte verleihen, und in deren Recitiren, Abbeten und Absingen daher der Gottesdienst besteht, die in den heiligen Schriften gesammelt und aufbewahrt werden. Sie sind der Weg des guten Sinnes (Vohû-manô), des Wahren (asha, sansk. rta), der Unsterblichkeit (ameretât), – das grosse Gut oder der grosse Schatz (maga maz) und die Besitzer desselben sind die magava’s, die Magier, die Schatzreichen und Mächtigen, die Zauberer. 1) Der Streit des Zarathustra mit den Priestern und Anhängern des somatrinkenden und somaberauschten Indra, d. h. des geistigen und bauenden Feuerdienstes mit dem Naturdienste, mit dem Somacultus, – des beginnenden Ackerbaues und Häuser-, Dörfer- und Städtebaues mit der daran sich anschliessenden Bildung gegen das wilde und rohe Nomadenleben ist eigentlich ein Priesterstreit über die gegenseitige Kraft der Zauberworte und Zauberlieder (baktr. dâenâ’s), wie auch Moses und Aaron mit den ägyptischen Priestern im Zaubern ringen, da an dem stärkeren Zauber der starkere Gott erkannt werden soll. Der Himmel selbst ist zufolge Haug, Il. S. 258, nur die Liederwohnung, Garô-demanâ, wo die Schaaren seliger Geister Loblieder singen und Ahuramazda wohnt, zu dem die Magava’s, die erleuchteten Freunde Zavathustra’s kommen und ihm Lob und Preis darbringen. Als der nordische Asmund von Haddings Schwert besiegt und tödtlich verwundet zu Boden fiel, warf er sterbend dem Sieger vor, nur durch seiner Verse Zauber gesiegt zu haben. 2) Die Poesie der ältesten Isländer hatte, wie auch die ersten Buchstaben und Schriften, die Runen Odhins, eine magische Kraft; ein heiliges Wort, ein heiliger Vers, die Segens- und Heilssprüche (in den Zendschriften afähmâni), auf einem Blatte oder einem Täfelchen geschrieben und getragen, machten stark, siegreich und unverwundbar. Die Schamanen, die im ganzen Norden verbreiteten Priester und Zauberer, glaubt Ritter, die Vorhalle europäischer Völkergeschichten, Seite 1) Haug, a. a. O, II. S. 245 ff. 2) Bonstetten, neue Schriften, Kopenhagen 1797, II. S. 185.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/212>, abgerufen am 26.11.2024.