phantastischen und unsalomonischen Darstellungen gemäss hat z. B. auf der Tempelabbildung in der Basler Bibel der Tempel, welcher ganz aus weissen Marmorsteinen vom Berge Libanon gebauet, eine 120 Ellen hohe, vierstöckige Vorhalle, die obersten Stockwerke mit je zwei Reihen Fenster; ebenso soll über dem Tempel selbst ein grosser Saal mit zwei Reihen von Fenstern sich befunden haben, dass dieses Gebäude kein Mensch für den salomonischen Tempel halten würde, wenn es nicht ausdrücklich sich bemerkt fände. Auch befand sich am ganzen salomonischen Tempel mit Ausnahme der beiden aus Erz gegossenen Säulen Jakin und Boaz nicht Eine Säule.1) Mit Hinsicht auf den letztern Umstand, ferner auf die Verwendung des Holzes und der Metalle beim salomonischen Tempelbau, sowie überhaupt den ganzen Grundplan desselben, seine Einrichtung und Ausführung hat daher Baehr, S. 239 ff., sich mit Kugler unbedingt dagegen ausgesprochen, dass die ägyptische Architektur bei dem salomonischen Tempelbau irgendwie zum Vorbilde gedient habe, vielmehr sei dieser Tempelbau specifisch davon verschieden und weise auf asiatische Architektur hin. Ebenso erklärt es, S. 260, unten, Baehr für völlig unhaltbar, dass der salomonische Tempel ein Product der phönicischen Tempelarchitektur gewesen sei, da die nur Handel treibenden Phönicier niemals eine grossartige heilige Architektur entwickelt und besessen haben; von dem Volke der Phönicier, welches in der Architektur gegen andere alte Völker, besonders aber gegen die Aegypter, so weit zurückstanden, könne Salomo unmöglich den Plan und Grundriss des Tempels entlehnt haben, der der einzige in Israel war und zugleich ein Denkmal der Grösse und der Herrlichkeit des Reiches sein sollte; die Phönicier erscheinen blos als die geschicktesten Werkmeister und Ausführer des Baues, wozu David oder Salomo den Plan und Grundriss entworfen; so werde insbesondere I. Könige 7, 13 von Hiram gesagt: "Hiram war voll Einsicht und Kunde, zu machen allerlei Werke in Erz. und er kam zu Salomo und machte alle seine (d. i. Salomo's) Werke," wie auch zu dem Sommerpalaste des
1) Baehr. S. 248.
phantastischen und unsalomonischen Darstellungen gemäss hat z. B. auf der Tempelabbildung in der Basler Bibel der Tempel, welcher ganz aus weissen Marmorsteinen vom Berge Libanon gebauet, eine 120 Ellen hohe, vierstöckige Vorhalle, die obersten Stockwerke mit je zwei Reihen Fenster; ebenso soll über dem Tempel selbst ein grosser Saal mit zwei Reihen von Fenstern sich befunden haben, dass dieses Gebäude kein Mensch für den salomonischen Tempel halten würde, wenn es nicht ausdrücklich sich bemerkt fände. Auch befand sich am ganzen salomonischen Tempel mit Ausnahme der beiden aus Erz gegossenen Säulen Jakin und Boaz nicht Eine Säule.1) Mit Hinsicht auf den letztern Umstand, ferner auf die Verwendung des Holzes und der Metalle beim salomonischen Tempelbau, sowie überhaupt den ganzen Grundplan desselben, seine Einrichtung und Ausführung hat daher Baehr, S. 239 ff., sich mit Kugler unbedingt dagegen ausgesprochen, dass die ägyptische Architektur bei dem salomonischen Tempelbau irgendwie zum Vorbilde gedient habe, vielmehr sei dieser Tempelbau specifisch davon verschieden und weise auf asiatische Architektur hin. Ebenso erklärt es, S. 260, unten, Baehr für völlig unhaltbar, dass der salomonische Tempel ein Product der phönicischen Tempelarchitektur gewesen sei, da die nur Handel treibenden Phönicier niemals eine grossartige heilige Architektur entwickelt und besessen haben; von dem Volke der Phönicier, welches in der Architektur gegen andere alte Völker, besonders aber gegen die Aegypter, so weit zurückstanden, könne Salomo unmöglich den Plan und Grundriss des Tempels entlehnt haben, der der einzige in Israel war und zugleich ein Denkmal der Grösse und der Herrlichkeit des Reiches sein sollte; die Phönicier erscheinen blos als die geschicktesten Werkmeister und Ausführer des Baues, wozu David oder Salomo den Plan und Grundriss entworfen; so werde insbesondere I. Könige 7, 13 von Hiram gesagt: „Hiram war voll Einsicht und Kunde, zu machen allerlei Werke in Erz. und er kam zu Salomo und machte alle seine (d. i. Salomo’s) Werke,“ wie auch zu dem Sommerpalaste des
1) Baehr. S. 248.
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phantastischen und unsalomonischen Darstellungen gemäss hat z. B. auf der Tempelabbildung in der Basler Bibel der Tempel, welcher ganz aus weissen Marmorsteinen vom Berge Libanon gebauet, eine 120 Ellen hohe, vierstöckige Vorhalle, die obersten Stockwerke mit je zwei Reihen Fenster; ebenso soll über dem Tempel selbst ein grosser Saal mit zwei Reihen von Fenstern sich befunden haben, dass dieses Gebäude kein Mensch für den salomonischen Tempel halten würde, wenn es nicht ausdrücklich sich bemerkt fände. Auch befand sich am ganzen salomonischen Tempel mit Ausnahme der beiden aus Erz gegossenen Säulen Jakin und Boaz nicht Eine Säule.<noteplace="foot"n="1)"> Baehr. S. 248.<lb/></note> Mit Hinsicht auf den letztern Umstand, ferner auf die Verwendung des Holzes und der Metalle beim salomonischen Tempelbau, sowie überhaupt den ganzen Grundplan desselben, seine Einrichtung und Ausführung hat daher Baehr, S. 239 ff., sich mit Kugler unbedingt dagegen ausgesprochen, dass die ägyptische Architektur bei dem salomonischen Tempelbau irgendwie zum Vorbilde gedient habe, vielmehr sei dieser Tempelbau specifisch davon verschieden und weise auf asiatische Architektur hin. Ebenso erklärt es, S. 260, unten, Baehr für völlig unhaltbar, dass der salomonische Tempel ein Product der phönicischen Tempelarchitektur gewesen sei, da die nur Handel treibenden Phönicier niemals eine grossartige heilige Architektur entwickelt und besessen haben; von dem Volke der Phönicier, welches in der Architektur gegen andere alte Völker, besonders aber gegen die Aegypter, so weit zurückstanden, könne Salomo unmöglich den Plan und Grundriss des Tempels entlehnt haben, der der einzige in Israel war und zugleich ein Denkmal der Grösse und der Herrlichkeit des Reiches sein sollte; die Phönicier erscheinen blos als die geschicktesten Werkmeister und Ausführer des Baues, wozu David oder Salomo den Plan und Grundriss entworfen; so werde insbesondere I. Könige 7, 13 von Hiram gesagt: „Hiram war voll Einsicht und Kunde, zu machen allerlei Werke in Erz. und er kam zu Salomo und machte alle seine (d. i. Salomo’s) Werke,“ wie auch zu dem Sommerpalaste des
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phantastischen und unsalomonischen Darstellungen gemäss hat z. B. auf der Tempelabbildung in der Basler Bibel der Tempel, welcher ganz aus weissen Marmorsteinen vom Berge Libanon gebauet, eine 120 Ellen hohe, vierstöckige Vorhalle, die obersten Stockwerke mit je zwei Reihen Fenster; ebenso soll über dem Tempel selbst ein grosser Saal mit zwei Reihen von Fenstern sich befunden haben, dass dieses Gebäude kein Mensch für den salomonischen Tempel halten würde, wenn es nicht ausdrücklich sich bemerkt fände. Auch befand sich am ganzen salomonischen Tempel mit Ausnahme der beiden aus Erz gegossenen Säulen Jakin und Boaz nicht Eine Säule. 1) Mit Hinsicht auf den letztern Umstand, ferner auf die Verwendung des Holzes und der Metalle beim salomonischen Tempelbau, sowie überhaupt den ganzen Grundplan desselben, seine Einrichtung und Ausführung hat daher Baehr, S. 239 ff., sich mit Kugler unbedingt dagegen ausgesprochen, dass die ägyptische Architektur bei dem salomonischen Tempelbau irgendwie zum Vorbilde gedient habe, vielmehr sei dieser Tempelbau specifisch davon verschieden und weise auf asiatische Architektur hin. Ebenso erklärt es, S. 260, unten, Baehr für völlig unhaltbar, dass der salomonische Tempel ein Product der phönicischen Tempelarchitektur gewesen sei, da die nur Handel treibenden Phönicier niemals eine grossartige heilige Architektur entwickelt und besessen haben; von dem Volke der Phönicier, welches in der Architektur gegen andere alte Völker, besonders aber gegen die Aegypter, so weit zurückstanden, könne Salomo unmöglich den Plan und Grundriss des Tempels entlehnt haben, der der einzige in Israel war und zugleich ein Denkmal der Grösse und der Herrlichkeit des Reiches sein sollte; die Phönicier erscheinen blos als die geschicktesten Werkmeister und Ausführer des Baues, wozu David oder Salomo den Plan und Grundriss entworfen; so werde insbesondere I. Könige 7, 13 von Hiram gesagt: „Hiram war voll Einsicht und Kunde, zu machen allerlei Werke in Erz. und er kam zu Salomo und machte alle seine (d. i. Salomo’s) Werke,“ wie auch zu dem Sommerpalaste des
1) Baehr. S. 248.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/152>, abgerufen am 16.07.2024.
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