geistigste Gedanke des unsterblichen Geistes, sich im irdischen und himmlischen Leben treue Gefährten, Brüder sein zu wollen. Bei den Indern und bei den Hebräern schon heisst desshalb sterben nur, zu seinen Vätern eingehen, - zu seinen Vätern und Stammgenossen, zu seinen Brüdern versammelt werden, und in ähnlichem Sinne betrachteten die Römer das Sterben. Die dem Alterthume, dem Morgenlande angehörende Verehrung der Verstorbenen, der indischen Väter und der römischen Manen, ist die Verehrung des Lichtes des Himmels, in welches die Verstorbenen uns vorangegangen sind.
Das Schönste, was hienieden uns erscheinet, Ist immer noch mit rohem Stoff verwebt. Ihr, die nach dem, was ewig uns vereinet, Nach Freundschaft, die unendlich dauert, strebt, Nach einem Wiederfinden all' der Seinen, Die man vor uns und einst nach uns begräbt, Durchdringt die Wolke, die das Grab umdüstert: Die Edeln bleiben ewig sich verschwistert. Hoch über Sternen, kennet das Vertrauen Den Sammelplatz dess, was siel; hier verlor; Nichts trennt die Geister - Eine hehre Halle Die Welt des Herrn, fasst und umfängt uns Alle.
Maurer fliegt von euren Sitzen, reicht die Hand zur Bruderkette und schwöret es, bis zum Urlichte der Tugend und dem Bunde treu zu sein.
XLII. Die drei Mal drei Schläge des Maurermeisters, Eine Meisteransprache.
Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister! Drei Mal drei Schläge bilden den Schlag des Meisters und eine mögliche symbolische Bedeutung dieses Schlages werden Sie faggen, wenn Sie Ihr maurerisches Wandern und Leben nochmals an der treuen Erinnerung vorübergehen
geistigste Gedanke des unsterblichen Geistes, sich im irdischen und himmlischen Leben treue Gefährten, Brüder sein zu wollen. Bei den Indern und bei den Hebräern schon heisst desshalb sterben nur, zu seinen Vätern eingehen, – zu seinen Vätern und Stammgenossen, zu seinen Brüdern versammelt werden, und in ähnlichem Sinne betrachteten die Römer das Sterben. Die dem Alterthume, dem Morgenlande angehörende Verehrung der Verstorbenen, der indischen Väter und der römischen Manen, ist die Verehrung des Lichtes des Himmels, in welches die Verstorbenen uns vorangegangen sind.
Das Schönste, was hienieden uns erscheinet, Ist immer noch mit rohem Stoff verwebt. Ihr, die nach dem, was ewig uns vereinet, Nach Freundschaft, die unendlich dauert, strebt, Nach einem Wiederfinden all’ der Seinen, Die man vor uns und einst nach uns begräbt, Durchdringt die Wolke, die das Grab umdüstert: Die Edeln bleiben ewig sich verschwistert. Hoch über Sternen, kennet das Vertrauen Den Sammelplatz dess, was siel; hier verlor; Nichts trennt die Geister – Eine hehre Halle Die Welt des Herrn, fasst und umfängt uns Alle.
Maurer fliegt von euren Sitzen, reicht die Hand zur Bruderkette und schwöret es, bis zum Urlichte der Tugend und dem Bunde treu zu sein.
XLII. Die drei Mal drei Schläge des Maurermeisters, Eine Meisteransprache.
Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister! Drei Mal drei Schläge bilden den Schlag des Meisters und eine mögliche symbolische Bedeutung dieses Schlages werden Sie faggen, wenn Sie Ihr maurerisches Wandern und Leben nochmals an der treuen Erinnerung vorübergehen
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geistigste Gedanke des unsterblichen Geistes, sich im irdischen und himmlischen Leben treue Gefährten, Brüder sein zu wollen. Bei den Indern und bei den Hebräern schon heisst desshalb sterben nur, zu seinen Vätern eingehen, – zu seinen Vätern und Stammgenossen, zu seinen Brüdern versammelt werden, und in ähnlichem Sinne betrachteten die Römer das Sterben. Die dem Alterthume, dem Morgenlande angehörende Verehrung der Verstorbenen, der indischen Väter und der römischen Manen, ist die Verehrung des Lichtes des Himmels, in welches die Verstorbenen uns vorangegangen sind.</p><citrendition="#c"><quote><p>
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Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister! Drei Mal drei Schläge bilden den Schlag des Meisters und eine mögliche symbolische Bedeutung dieses Schlages werden Sie faggen, wenn Sie Ihr maurerisches Wandern und Leben nochmals an der treuen Erinnerung vorübergehen
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geistigste Gedanke des unsterblichen Geistes, sich im irdischen und himmlischen Leben treue Gefährten, Brüder sein zu wollen. Bei den Indern und bei den Hebräern schon heisst desshalb sterben nur, zu seinen Vätern eingehen, – zu seinen Vätern und Stammgenossen, zu seinen Brüdern versammelt werden, und in ähnlichem Sinne betrachteten die Römer das Sterben. Die dem Alterthume, dem Morgenlande angehörende Verehrung der Verstorbenen, der indischen Väter und der römischen Manen, ist die Verehrung des Lichtes des Himmels, in welches die Verstorbenen uns vorangegangen sind.
Das Schönste, was hienieden uns erscheinet,
Ist immer noch mit rohem Stoff verwebt.
Ihr, die nach dem, was ewig uns vereinet,
Nach Freundschaft, die unendlich dauert, strebt,
Nach einem Wiederfinden all’ der Seinen,
Die man vor uns und einst nach uns begräbt,
Durchdringt die Wolke, die das Grab umdüstert:
Die Edeln bleiben ewig sich verschwistert.
Hoch über Sternen, kennet das Vertrauen
Den Sammelplatz dess, was siel; hier verlor;
Nichts trennt die Geister – Eine hehre Halle
Die Welt des Herrn, fasst und umfängt uns Alle.
Maurer fliegt von euren Sitzen, reicht die Hand zur Bruderkette und schwöret es, bis zum Urlichte der Tugend und dem Bunde treu zu sein.
XLII.
Die drei Mal drei Schläge des Maurermeisters,
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/135>, abgerufen am 19.11.2024.
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