lich nach den Worten des Lehrlingsfragestückes: Funde merum genio! die Bemerkung beigefügt: "Nach dieser Verpflichtung (der Beeidigung des Neuaufgenommenen) trinken sie (die Maurer) einen Toast dem Herzen, das verhehlt, und der Zunge, die nimmer erzählt. Der Meister vom Stuhle bringt ihn aus, und sie Alle sprechen dieses nach, und ziehen ihre Gläser an ihren Hälsen vorbei, wie zuvor gesagt," was eben nur bei der Tafelloge geschieht und geschehen kann; es ist dieses dermalen einfach der Toast, welcher bei der Tafelloge dem lieben neuaufgenommenen Bruder dargebracht wird und wobei dieser in den älteren Zeiten aufgefordert worden zu sein scheint, den ihm dargebrachten Toast und seine heutige Aufnahme zum Maurer durch ein dem guten Geiste darzubringendes Trankopfer zu verdanken. Jetzt wird dieser .Toast nur noch der aufnehmenden Loge selbst von dem Neuaufgenommenen verdankt.
Die Schlange als Symbol des Lebens, hat sich auch in manchen deutschen Gegenden und namentlich im Kanton Aargau in den Broden und Kuchen erhalten, welche unter dem Namen und in oder blos in der Gestalt von Schlangen zu gewissen Zeiten des Jahres, besonders zur Neujahrszeit, gebacken werden und mit der allgemeinen Vorstellung von den fruchtbringenden Schlangen zusammenhängen, worüber Schwartz, a. a. O., S. 73 ff. und zunächst S. 73 Anm. 2, nachzusehen ist. Wie man in dem salomonischen Tempel durch die Darbringung des Brodes das tägliche Brod erflehte, wurden daher auch bei den Griechen, z. B. in Epirus, und bei den Römern, z. B. zu Lanuvium, im Anfange des Jahres oder zur Frühlingszeit den Drachen Kuchen dargebracht als Symbol des gehofften Jahressegens.1)
Die eben so reiche als tiefdurchdachte indisch-brahmanische Religionsymbolik blieb bisher absichtlich zur Seite, jedoch verdient dieselbe die höchste Beachtung und es ist deshalb besonders auf die von Müller, Glauben, Wissen und Kunst der.alten Hindus, auf vier Tafeln gegebenen Abbildungen mit den Erläuterungen dazu, S. 547 ff., zu
1) Schwartz, S. 75.
lich nach den Worten des Lehrlingsfragestückes: Funde merum genio! die Bemerkung beigefügt: „Nach dieser Verpflichtung (der Beeidigung des Neuaufgenommenen) trinken sie (die Maurer) einen Toast dem Herzen, das verhehlt, und der Zunge, die nimmer erzählt. Der Meister vom Stuhle bringt ihn aus, und sie Alle sprechen dieses nach, und ziehen ihre Gläser an ihren Hälsen vorbei, wie zuvor gesagt,“ was eben nur bei der Tafelloge geschieht und geschehen kann; es ist dieses dermalen einfach der Toast, welcher bei der Tafelloge dem lieben neuaufgenommenen Bruder dargebracht wird und wobei dieser in den älteren Zeiten aufgefordert worden zu sein scheint, den ihm dargebrachten Toast und seine heutige Aufnahme zum Maurer durch ein dem guten Geiste darzubringendes Trankopfer zu verdanken. Jetzt wird dieser .Toast nur noch der aufnehmenden Loge selbst von dem Neuaufgenommenen verdankt.
Die Schlange als Symbol des Lebens, hat sich auch in manchen deutschen Gegenden und namentlich im Kanton Aargau in den Broden und Kuchen erhalten, welche unter dem Namen und in oder blos in der Gestalt von Schlangen zu gewissen Zeiten des Jahres, besonders zur Neujahrszeit, gebacken werden und mit der allgemeinen Vorstellung von den fruchtbringenden Schlangen zusammenhängen, worüber Schwartz, a. a. O., S. 73 ff. und zunächst S. 73 Anm. 2, nachzusehen ist. Wie man in dem salomonischen Tempel durch die Darbringung des Brodes das tägliche Brod erflehte, wurden daher auch bei den Griechen, z. B. in Epirus, und bei den Römern, z. B. zu Lanuvium, im Anfange des Jahres oder zur Frühlingszeit den Drachen Kuchen dargebracht als Symbol des gehofften Jahressegens.1)
Die eben so reiche als tiefdurchdachte indisch-brahmanische Religionsymbolik blieb bisher absichtlich zur Seite, jedoch verdient dieselbe die höchste Beachtung und es ist deshalb besonders auf die von Müller, Glauben, Wissen und Kunst der.alten Hindus, auf vier Tafeln gegebenen Abbildungen mit den Erläuterungen dazu, S. 547 ff., zu
1) Schwartz, S. 75.
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lich nach den Worten des Lehrlingsfragestückes: Funde merum genio! die Bemerkung beigefügt: „Nach dieser Verpflichtung (der Beeidigung des Neuaufgenommenen) trinken sie (die Maurer) einen <hirendition="#b">Toast </hi><hirendition="#g">dem Herzen, das verhehlt, und der Zunge, die nimmer erzählt.</hi> Der Meister vom Stuhle bringt ihn aus, und sie Alle sprechen dieses nach, und ziehen ihre Gläser an ihren Hälsen vorbei, wie zuvor gesagt,“ was eben nur bei der Tafelloge geschieht und geschehen kann; es ist dieses dermalen einfach der Toast, welcher bei der Tafelloge dem lieben neuaufgenommenen Bruder dargebracht wird und wobei dieser in den älteren Zeiten aufgefordert worden zu sein scheint, den ihm dargebrachten Toast und seine heutige Aufnahme zum Maurer durch ein dem guten Geiste darzubringendes Trankopfer zu verdanken. Jetzt wird dieser .<choice><sic>Dank</sic><corr>Toast</corr></choice> nur noch der aufnehmenden Loge selbst von dem Neuaufgenommenen verdankt.</p><p>
Die Schlange als Symbol des Lebens, hat sich auch in manchen deutschen Gegenden und namentlich im Kanton Aargau in den Broden und Kuchen erhalten, welche unter dem Namen und in oder blos in der Gestalt von Schlangen zu gewissen Zeiten des Jahres, besonders zur Neujahrszeit, gebacken werden und mit der allgemeinen Vorstellung von den fruchtbringenden Schlangen zusammenhängen, worüber Schwartz, a. a. O., S. 73 ff. und zunächst S. 73 Anm. 2, nachzusehen ist. Wie man in dem salomonischen Tempel durch die Darbringung des Brodes das tägliche Brod erflehte, wurden daher auch bei den Griechen, z. B. in Epirus, und bei den Römern, z. B. zu Lanuvium, im Anfange des Jahres oder zur Frühlingszeit den Drachen Kuchen dargebracht als Symbol des gehofften Jahressegens.<noteplace="foot"n="1)">Schwartz, S. 75.<lb/></note></p><p>
Die eben so reiche als tiefdurchdachte indisch-brahmanische Religionsymbolik blieb bisher absichtlich zur Seite, jedoch verdient dieselbe die höchste Beachtung und es ist deshalb besonders auf die von Müller, Glauben, Wissen und Kunst der.alten Hindus, auf vier Tafeln gegebenen Abbildungen mit den Erläuterungen dazu, S. 547 ff., zu
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lich nach den Worten des Lehrlingsfragestückes: Funde merum genio! die Bemerkung beigefügt: „Nach dieser Verpflichtung (der Beeidigung des Neuaufgenommenen) trinken sie (die Maurer) einen Toast dem Herzen, das verhehlt, und der Zunge, die nimmer erzählt. Der Meister vom Stuhle bringt ihn aus, und sie Alle sprechen dieses nach, und ziehen ihre Gläser an ihren Hälsen vorbei, wie zuvor gesagt,“ was eben nur bei der Tafelloge geschieht und geschehen kann; es ist dieses dermalen einfach der Toast, welcher bei der Tafelloge dem lieben neuaufgenommenen Bruder dargebracht wird und wobei dieser in den älteren Zeiten aufgefordert worden zu sein scheint, den ihm dargebrachten Toast und seine heutige Aufnahme zum Maurer durch ein dem guten Geiste darzubringendes Trankopfer zu verdanken. Jetzt wird dieser .Toast nur noch der aufnehmenden Loge selbst von dem Neuaufgenommenen verdankt.
Die Schlange als Symbol des Lebens, hat sich auch in manchen deutschen Gegenden und namentlich im Kanton Aargau in den Broden und Kuchen erhalten, welche unter dem Namen und in oder blos in der Gestalt von Schlangen zu gewissen Zeiten des Jahres, besonders zur Neujahrszeit, gebacken werden und mit der allgemeinen Vorstellung von den fruchtbringenden Schlangen zusammenhängen, worüber Schwartz, a. a. O., S. 73 ff. und zunächst S. 73 Anm. 2, nachzusehen ist. Wie man in dem salomonischen Tempel durch die Darbringung des Brodes das tägliche Brod erflehte, wurden daher auch bei den Griechen, z. B. in Epirus, und bei den Römern, z. B. zu Lanuvium, im Anfange des Jahres oder zur Frühlingszeit den Drachen Kuchen dargebracht als Symbol des gehofften Jahressegens. 1)
Die eben so reiche als tiefdurchdachte indisch-brahmanische Religionsymbolik blieb bisher absichtlich zur Seite, jedoch verdient dieselbe die höchste Beachtung und es ist deshalb besonders auf die von Müller, Glauben, Wissen und Kunst der.alten Hindus, auf vier Tafeln gegebenen Abbildungen mit den Erläuterungen dazu, S. 547 ff., zu
1) Schwartz, S. 75.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/104>, abgerufen am 24.02.2025.
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