Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.eine Eiche mit 7 Blättern, wie auch auf christlichen Bildern neben Christus eine 7fache Rebe von Blättern und Früchten steht. 1) Nach der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angehörenden Halliwel'schen Urkunde soll daher auch ein Maurerlehrling 7 Jahre lernen, da er diese Zeit zu einer tüchtigen Ausbildung brauche. Zufolge der Darstellung auf dem Triumphbogen des Kaisers Titus zu Rom 2) bestand der im Triumphe nach den Schaubrodtischen getragene 7armige Leuchter des jüdischen Tempels, welcher Leuchter auch in die Maurerei übergegangen ist, aus 3 Halbbögen, welche je zwei Lichter trugen, und in der Mitte des dritten obern Bogens stand der Träger des 7ten Lichts. Der Leuchter war somit ein Symbol der Drei- und der Siebenzahl. - Der Drache, mit welchem nach der Offenbarung Johannis Kap. 12 der Erzengel Michael, der streitbare Fürst (eine deutliche Nachbildung des kämpfenden Mithra) ringt, wird geschildert mit 7 Häuptern und 7 Kronen, und dieser Drache verfolgt am Himmel ein Weib mit einer Krone von 12 Sternen auf dem Haupte. 74 Jahre lang, d. h. die 7 Wintermonate hindurch, verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere, mit den Winterstürmen, ein geisterhaftes Weib mit langen, schneeweissen Brüsten, 3) d. h. die lichte und wärmende Sonne, die entflohene Naturkraft, den Blumenschmuck der Erde, den erschlagenen Meister, das verlorene Meisterwort. In der persischen Heldensage erschlägt Thraetaono einen 3köpfigen Drachen mit 7 Schwänzen. - Endlich mag hier noch beigefügt werden, dass nach einer persischen Schrift aus der Sasanidenzeit, einer persischen Version des [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material], Ascensio Jesaiae, Viraf in Gegenwart von 7 Persern entschläft, mit welchen er sich über das Gesetz bespricht; seine Seele wird in den Himmel entrückt; in 7 Tagen durchwandert derselbe Himmel und Erde und kehrt am 8ten Tage in den Körper zurück, worauf Viraf er- 1) Lajard, a. a. O , Taf.
XIV. Fig. 3 a u. Taf. XX, Fig. 1. 2) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Taf. XII. Fig. 1; Semper, der Stil, I. S.
404. 3) Mannhardt, die
Götterwelt der deutschen und nordischen Völker, I. S. 111 u. 140.
eine Eiche mit 7 Blättern, wie auch auf christlichen Bildern neben Christus eine 7fache Rebe von Blättern und Früchten steht. 1) Nach der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angehörenden Halliwel’schen Urkunde soll daher auch ein Maurerlehrling 7 Jahre lernen, da er diese Zeit zu einer tüchtigen Ausbildung brauche. Zufolge der Darstellung auf dem Triumphbogen des Kaisers Titus zu Rom 2) bestand der im Triumphe nach den Schaubrodtischen getragene 7armige Leuchter des jüdischen Tempels, welcher Leuchter auch in die Maurerei übergegangen ist, aus 3 Halbbögen, welche je zwei Lichter trugen, und in der Mitte des dritten obern Bogens stand der Träger des 7ten Lichts. Der Leuchter war somit ein Symbol der Drei- und der Siebenzahl. – Der Drache, mit welchem nach der Offenbarung Johannis Kap. 12 der Erzengel Michael, der streitbare Fürst (eine deutliche Nachbildung des kämpfenden Mithra) ringt, wird geschildert mit 7 Häuptern und 7 Kronen, und dieser Drache verfolgt am Himmel ein Weib mit einer Krone von 12 Sternen auf dem Haupte. 74 Jahre lang, d. h. die 7 Wintermonate hindurch, verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere, mit den Winterstürmen, ein geisterhaftes Weib mit langen, schneeweissen Brüsten, 3) d. h. die lichte und wärmende Sonne, die entflohene Naturkraft, den Blumenschmuck der Erde, den erschlagenen Meister, das verlorene Meisterwort. In der persischen Heldensage erschlägt Thraêtaono einen 3köpfigen Drachen mit 7 Schwänzen. – Endlich mag hier noch beigefügt werden, dass nach einer persischen Schrift aus der Sâsânidenzeit, einer persischen Version des [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material], Ascensio Jesaiae, Viraf in Gegenwart von 7 Persern entschläft, mit welchen er sich über das Gesetz bespricht; seine Seele wird in den Himmel entrückt; in 7 Tagen durchwandert derselbe Himmel und Erde und kehrt am 8ten Tage in den Körper zurück, worauf Viraf er- 1) Lajard, a. a. O , Taf.
XIV. Fig. 3 a u. Taf. XX, Fig. 1. 2) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Taf. XII. Fig. 1; Semper, der Stil, I. S.
404. 3) Mannhardt, die
Götterwelt der deutschen und nordischen Völker, I. S. 111 u. 140.
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eine Eiche mit 7 Blättern, wie auch auf christlichen Bildern neben Christus eine 7fache Rebe von Blättern und Früchten steht. 1) Nach der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angehörenden Halliwel’schen Urkunde soll daher auch ein Maurerlehrling 7 Jahre lernen, da er diese Zeit zu einer tüchtigen Ausbildung brauche. Zufolge der Darstellung auf dem Triumphbogen des Kaisers Titus zu Rom 2) bestand der im Triumphe nach den Schaubrodtischen getragene 7armige Leuchter des jüdischen Tempels, welcher Leuchter auch in die Maurerei übergegangen ist, aus 3 Halbbögen, welche je zwei Lichter trugen, und in der Mitte des dritten obern Bogens stand der Träger des 7ten Lichts. Der Leuchter war somit ein Symbol der Drei- und der Siebenzahl. – Der Drache, mit welchem nach der Offenbarung Johannis Kap. 12 der Erzengel Michael, der streitbare Fürst (eine deutliche Nachbildung des kämpfenden Mithra) ringt, wird geschildert mit 7 Häuptern und 7 Kronen, und dieser Drache verfolgt am Himmel ein Weib mit einer Krone von 12 Sternen auf dem Haupte. 74 Jahre lang, d. h. die 7 Wintermonate hindurch, verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere, mit den Winterstürmen, ein geisterhaftes Weib mit langen, schneeweissen Brüsten, 3) d. h. die lichte und wärmende Sonne, die entflohene Naturkraft, den Blumenschmuck der Erde, den erschlagenen Meister, das verlorene Meisterwort. In der persischen Heldensage erschlägt Thraêtaono einen 3köpfigen Drachen mit 7 Schwänzen. – Endlich mag hier noch beigefügt werden, dass nach einer persischen Schrift aus der Sâsânidenzeit, einer persischen Version des _ _ , Ascensio Jesaiae, Viraf in Gegenwart von 7 Persern entschläft, mit welchen er sich über das Gesetz bespricht; seine Seele wird in den Himmel entrückt; in 7 Tagen durchwandert derselbe Himmel und Erde und kehrt am 8ten Tage in den Körper zurück, worauf Viraf er-
1) Lajard, a. a. O , Taf. XIV. Fig. 3 a u. Taf. XX, Fig. 1.
2) Guhl, Denkmäler der Sculptur, Taf. XII. Fig. 1; Semper, der Stil, I. S. 404.
3) Mannhardt, die Götterwelt der deutschen und nordischen Völker, I. S. 111 u. 140.
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