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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Nicht kann es hier die Aufgabe sein, auch nur in den allgemeinsten Zügen die Idee des einen Gottes und des einen Menschenbundes nach allen Seiten hin geschichtlich zu verfolgen; nur rasch und flüchtig mag angedeutet werden, welche neue Rechts- und Staatsgrundsätze die Idee für alle Völker, für das Menschengeschlecht gebracht habe, in welcher Andeutung der Maurer in vollem Leben erschauen und bewundern wird, was oft ihm nur als schöner Traum, als unerreichbares Ideal erscheint.

In dem Alterthume kannte man nur das Recht des Staatsherrschers, wie im Oriente, oder des Staates, wie in Griechenland, oder der einzelnen Stadt- und Staatsbürger, wie in Rom; von einem Rechte der Staaten und der Menschen als Menschen hatte man kaum eine Ahnung, indem die einzelnen Staaten sich feindselig entgegenstanden und abschlossen, und ihren Bürgern gegenseitig keine Rechte ertheilten und hielten. Die allgemeinsten Rechtsideen des Alterthums waren die Idee des die Selbstständigkeit des einzelnen Bürgers aufhebenden, alles umfassenden griechischen Staates, und als der reine Gegensatz davon die Idee des souveränen, seine egoistischen Zwecke zum Staatszweck erhebenden und daher den wahren Zweck des Staates nicht achtenden Stadtbürgers; ein Staatenrecht, ein Menschenrecht sollte erst noch geboren werden. Diese Geburt hatte die Weltherrschaft des römischen Volkes vorbereitet, indem es die Völker in Afrika, Asien und vor allem in Europa in ihrer Selbstständigkeit und Besonderheit angriff und beschränkte, theilweise mit einander vermengte und zuletzt der allgemeinen Auflösung, dem gemeinsamen Grabe zuführte. In diesem geebneten und mit Volkstrümmern bedeckten Boden ward als neues Samenkorn die Idee der Einheit der göttlichen und menschlichen Natur gestreuet, um von den germanischen Völkern zur Blüthe und Reife gebracht zu werden. Nach ihrem Ursprunge und nach ihrem Wesen trat die Idee zunächst als eine religiöse hervor und fand als solche ihre vollkommenste und zugleich menschlichste Verwirklichung in der katholischen Kirche, der Kirche des einen Gottes und der ganzen Menschheit mit dem Papste als dem sichtbaren Oberhaupte. Dem Papste als dem religiösen oder kirchlichen Oberhaupte der Menschheit

Nicht kann es hier die Aufgabe sein, auch nur in den allgemeinsten Zügen die Idee des einen Gottes und des einen Menschenbundes nach allen Seiten hin geschichtlich zu verfolgen; nur rasch und flüchtig mag angedeutet werden, welche neue Rechts- und Staatsgrundsätze die Idee für alle Völker, für das Menschengeschlecht gebracht habe, in welcher Andeutung der Maurer in vollem Leben erschauen und bewundern wird, was oft ihm nur als schöner Traum, als unerreichbares Ideal erscheint.

In dem Alterthume kannte man nur das Recht des Staatsherrschers, wie im Oriente, oder des Staates, wie in Griechenland, oder der einzelnen Stadt- und Staatsbürger, wie in Rom; von einem Rechte der Staaten und der Menschen als Menschen hatte man kaum eine Ahnung, indem die einzelnen Staaten sich feindselig entgegenstanden und abschlossen, und ihren Bürgern gegenseitig keine Rechte ertheilten und hielten. Die allgemeinsten Rechtsideen des Alterthums waren die Idee des die Selbstständigkeit des einzelnen Bürgers aufhebenden, alles umfassenden griechischen Staates, und als der reine Gegensatz davon die Idee des souveränen, seine egoistischen Zwecke zum Staatszweck erhebenden und daher den wahren Zweck des Staates nicht achtenden Stadtbürgers; ein Staatenrecht, ein Menschenrecht sollte erst noch geboren werden. Diese Geburt hatte die Weltherrschaft des römischen Volkes vorbereitet, indem es die Völker in Afrika, Asien und vor allem in Europa in ihrer Selbstständigkeit und Besonderheit angriff und beschränkte, theilweise mit einander vermengte und zuletzt der allgemeinen Auflösung, dem gemeinsamen Grabe zuführte. In diesem geebneten und mit Volkstrümmern bedeckten Boden ward als neues Samenkorn die Idee der Einheit der göttlichen und menschlichen Natur gestreuet, um von den germanischen Völkern zur Blüthe und Reife gebracht zu werden. Nach ihrem Ursprunge und nach ihrem Wesen trat die Idee zunächst als eine religiöse hervor und fand als solche ihre vollkommenste und zugleich menschlichste Verwirklichung in der katholischen Kirche, der Kirche des einen Gottes und der ganzen Menschheit mit dem Papste als dem sichtbaren Oberhaupte. Dem Papste als dem religiösen oder kirchlichen Oberhaupte der Menschheit

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 der reine Gegensatz davon die Idee des souveränen, seine egoistischen Zwecke zum Staatszweck
 erhebenden und daher den wahren Zweck des Staates nicht achtenden Stadtbürgers; ein Staatenrecht,
 ein Menschenrecht sollte erst noch geboren werden. Diese Geburt hatte die Weltherrschaft des
 römischen Volkes vorbereitet, indem es die Völker in Afrika, Asien und vor allem in Europa in ihrer
 Selbstständigkeit und Besonderheit angriff und beschränkte, theilweise mit einander vermengte und
 zuletzt der allgemeinen Auflösung, dem gemeinsamen Grabe zuführte. In diesem geebneten und mit
 Volkstrümmern bedeckten Boden ward als neues Samenkorn die Idee der Einheit der göttlichen und
 menschlichen Natur gestreuet, um von den germanischen Völkern zur Blüthe und Reife gebracht zu
 werden. Nach ihrem Ursprunge und nach ihrem Wesen trat die Idee zunächst als eine religiöse hervor
 und fand als solche ihre vollkommenste und zugleich menschlichste Verwirklichung in der katholischen
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[662/0678] Nicht kann es hier die Aufgabe sein, auch nur in den allgemeinsten Zügen die Idee des einen Gottes und des einen Menschenbundes nach allen Seiten hin geschichtlich zu verfolgen; nur rasch und flüchtig mag angedeutet werden, welche neue Rechts- und Staatsgrundsätze die Idee für alle Völker, für das Menschengeschlecht gebracht habe, in welcher Andeutung der Maurer in vollem Leben erschauen und bewundern wird, was oft ihm nur als schöner Traum, als unerreichbares Ideal erscheint. In dem Alterthume kannte man nur das Recht des Staatsherrschers, wie im Oriente, oder des Staates, wie in Griechenland, oder der einzelnen Stadt- und Staatsbürger, wie in Rom; von einem Rechte der Staaten und der Menschen als Menschen hatte man kaum eine Ahnung, indem die einzelnen Staaten sich feindselig entgegenstanden und abschlossen, und ihren Bürgern gegenseitig keine Rechte ertheilten und hielten. Die allgemeinsten Rechtsideen des Alterthums waren die Idee des die Selbstständigkeit des einzelnen Bürgers aufhebenden, alles umfassenden griechischen Staates, und als der reine Gegensatz davon die Idee des souveränen, seine egoistischen Zwecke zum Staatszweck erhebenden und daher den wahren Zweck des Staates nicht achtenden Stadtbürgers; ein Staatenrecht, ein Menschenrecht sollte erst noch geboren werden. Diese Geburt hatte die Weltherrschaft des römischen Volkes vorbereitet, indem es die Völker in Afrika, Asien und vor allem in Europa in ihrer Selbstständigkeit und Besonderheit angriff und beschränkte, theilweise mit einander vermengte und zuletzt der allgemeinen Auflösung, dem gemeinsamen Grabe zuführte. In diesem geebneten und mit Volkstrümmern bedeckten Boden ward als neues Samenkorn die Idee der Einheit der göttlichen und menschlichen Natur gestreuet, um von den germanischen Völkern zur Blüthe und Reife gebracht zu werden. Nach ihrem Ursprunge und nach ihrem Wesen trat die Idee zunächst als eine religiöse hervor und fand als solche ihre vollkommenste und zugleich menschlichste Verwirklichung in der katholischen Kirche, der Kirche des einen Gottes und der ganzen Menschheit mit dem Papste als dem sichtbaren Oberhaupte. Dem Papste als dem religiösen oder kirchlichen Oberhaupte der Menschheit

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/678>, abgerufen am 24.11.2024.